Sonderabfallentsorgung

Der Umweltdienstleister Currenta will im Chempark Dormagen mehr Flüssigabfälle und weniger Festabfälle entsorgen. Damit trifft das Unternehmen Vorkehrungen für einen möglichen Entsorgungsengpass. Geplant sind nun einige Umbaumaßnahmen.

Currenta rüstet sich für mehr flüssige Sonderabfälle


Der Umweltdienstleister Currenta wird im Chempark Dormagen künftig mehr Flüssigabfall verwerten. Zugleich wird sich der Anteil der Festabfälle verringern. Der Chemiedienstleister trifft damit Vorkehrungen für einen besonderen Entsorgungsengpass: den gleichzeitigen Stillstand von zwei Sonderabfallverbrennungsanlagen im Currenta-Verbund. Dieser Fall werde zwar nur selten eintreten, so das Unternehmen, aber wenn er doch eintritt, soll er keinen Produktionsstopp zur Folge haben.

Insgesamt seien die Veränderungen, die von den Umbaumaßnahmen ausgehen, gering. „Da die Entsorgung und damit auch das Handling gefährlicher Abfälle grundsätzlich einer besonderen behördlichen Aufsicht unterliegen, ist eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erforderlich“, erklärt das Unternehmen.

Nach Angaben von Currenta wird sich das Spektrum der Abfälle in der Rückstandsverbrennungsanlage (RVAD) nicht ändern. Ebenso bleibe die Verbrennungskapazität unverändert. Bislang verarbeitet der Umweltdienstleister 70 Prozent Flüssigabfälle und 30 Prozent Festabfälle. Nach dem Umbau werden 83 Prozent Flüssigabfälle und nur noch 17 Prozent Festabfälle entsorgt.

Puffer für flüssige Kleinmengen

Die Baumaßnahmen umfassen laut Currenta eine Lagerfläche für 20 Behälter mit einem Volumen von jeweils bis zu 24 Kubikmetern sowie Übernahmevorrichtungen. Darüber hinaus soll ein vorhandenes Tanklager für Flüssigabfälle um einen 50-Kubikmeter-Tank erweitert werden. „Die Maßnahmen an der RVAD sind Voraussetzung dafür, den Inhalt mehrerer kleiner Absetztanks jeweils in einem großen Behälter – ISO-Container beziehungsweise Tanks – zusammenzufassen, um sie anschließend zwischenzulagern und später entsorgen zu können“, heißt es.

Wie das Unternehmen erläutert, „wird mit den erweiterten Lagerungs- und Übernahmemöglichkeiten ein Puffer für flüssige Kleinmengen geschaffen“. Denn aus baulichen Gründen in den Produktionsbetrieben könnten häufig nur kleine Absetztanks für die Aufnahme der Flüssigabfälle eingesetzt werden. „Die teils nur vier Kubikmeter fassenden Kleintanks sind nicht stapelbar und erschweren hierdurch eine Zwischenlagerung.“ In Absetztanks angelieferte Abfälle müssten daher zeitnah entsorgt werden, um nachrückende Anlieferungen entsorgen zu können.

Die Kosten für die Umbaumaßnahmen betragen laut Currenta rund fünf Millionen Euro. Mit den Arbeiten sollen größtenteils regional ansässige Unternehmen beauftragt werden. Mit erhöhten Lärmbeeinträchtigungen oder einem spürbar stärkeren Verkehrsaufkommen durch Baustellenfahrzeuge sei nicht zu rechnen.

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