Wochenrückblick

Ein EEW-Betriebsratschef lässt seinen Ärger freien Lauf, die Alba SE legt ihre Halbjahresbilanz vor und der Rohstoff Wellpappe zeigt sich von seiner besten Seite. Außerdem: Das Für und Wider von Gebührenspreizungen. Auch sonst gab es in dieser Woche etliche interessante Themen. Wir blicken zurück: Das war die Woche.

Das war die Woche


Foto: EEWIrgendwann ist immer genug. Für den Betriebsratschef bei EEW in Göppingen war dieser Zeitpunkt nun erreicht. Nach monatelangen Diskussionen um die geplante Kapazitätserhöhung des Müllheizkraftwerkes in Göppingen ist dem EEW-Vertreter der Geduldsfaden gerissen. In einem offenen Brief wirft er der lokalen Bürgerinitiative vor, Angst zu verbreiten und die EEW-Beschäftigten in die Nähe Krimineller zu rücken. Wer den Anlass der Auseinandersetzung nicht kennt, könnte meinen, in Göppingen wird eine neue Müllverbrennungsanlage geplant. In Wirklichkeit geht es nur um eine Kapazitätserweiterung von rund 20.000 Tonnen. Man ist immer wieder überrascht, was eine Bürgerinitiative mit einer Handvoll Mitglieder bewirken kann. Mehr zu diesem Thema


Quelle: Alba GroupAlbas Restrukturierungsprozess scheint im Großen und Ganzen beendet zu sein. Die Sparte Dienstleistungen und das Chinageschäft sind im Frühjahr an die chinesische Unternehmerfamilie Deng verkauft worden. Schon davor wurden zahlreiche Metallrecyclinggesellschaften veräußert. Inzwischen besteht die Zwischenholding Alba SE nur noch aus der Sparte Metallrecycling. Und auch die Zahl der Gesellschaften hat sich von 41 zu Beginn des Jahres auf 11 verringert. Die Rosskur scheint sich ergebnisseitig zu lohnen. Die Halbjahreszahlen für den verbliebenen Geschäftsbereich zeigen nach oben. Mehr zu diesem Thema


Quelle: ©iStock.com/hudiemmDer boomende Online-Versandhandel macht’s möglich: Wellpappe ist ein gefragter Rohstoff. Der Umsatz der deutschen Wellpappenindustrie hat sich in den vergangenen 10 Jahren um über 40 Prozent erhöht – Tendenz weiter steigend. Allein im ersten Halbjahr ist der Wellpappen-Absatz in Deutschland nochmals um 2,3 Prozent gestiegen. Zugute kommt Wellpappe dabei ihre Eignung für das Thema Digitalisierung und Logistik 4.0. Denn die individuelle Faserstruktur des Papiers macht es möglich, dass sich Wellpappe für eine automatische Produktauthentifizierung eignet. Durch einen hochauflösenden Scanner wird dabei ein Teil der papiernen Verpackungsoberfläche erfasst, erklären Experten des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML). Die Anbringung von Labeln auf der Verpackung könnte somit entfallen und selbst der Barcodescanner könnte verzichtbar werden. Mehr zu diesem Thema


Quelle: © eyetronic – Fotolia.comFinanzielle Anreize dienen dazu, Verhaltensmuster in eine gewünschte Richtung zu lenken. Eine hohe Gebühr etwa soll den Gebrauch einschränken, eine niedrigere Gebühr den Gebrauch entsprechend fördern. Wer also will, dass mehr recyclingfähige Abfälle von der Restmülltonne in andere geeignete Tonnen wandern, muss die Entsorgungsgebühr für Restmüll vergleichsweise teuer machen – soweit die Theorie. Doch der bvse glaubt nicht daran. Er glaubt vielmehr an den gegenteiligen Effekt. Eine Gebührenspreizung zu Lasten der Restmüllgebühr werde das Recycling nicht verbessern, sondern verschlechtern. Wenn der bvse Recht hat und finanzielle Anreize keine Verhaltensänderung bewirken, dann gibt es doch nur ein Mittel gegen Fehlwürfe: die intrinsische Motivation der Bürger, mehr für Recycling zu tun. Mehr zu diesem Thema


Quelle: © djama – Fotolia.comIn ziemlich genau einem Jahr treten die letzten Vorgaben aus der WEEE-Direktive in Kraft. Das heißt, dass am 15. August 2018 sämtliche elektrischen und elektronischen Geräte in den Anwendungsbereich des ElektroG fallen werden. Darüber hinaus werden die bisher bestehenden zehn Produktkategorien komplett neu gefasst und auf sechs reduziert. Und schließlich gelten ab 1. Dezember kommenden Jahres auch neue Bezeichnungen für die Sammelgruppen. Welche Auswirkungen die neuen Sammelgruppen haben werden und was sonst noch auf Sie zukommt, haben wir in einem Überblick über die künftigen Regelungen für Sie zusammengefasst. Mehr zu diesem Thema


Gehören Sie zu denjenigen, die Flugangst haben und ein Flugzeug nur in allergrößter Not betreten? Dann wird Sie die Nachricht von der Air Berlin-Insolvenz nicht berührt haben. Alle anderen werden sich aber nun fragen, ob Sie in den kommenden Wochen und Monaten noch einen Flug mit Air Berlin buchen sollen. Experten raten ab. Denn sollte der Überbrückungskredit der Bundesregierung nicht ausreichen und die Airline den Flugbetrieb einstellen müssen, würden Fluggäste zwar zu Gläubigern werden, aber ohne Aussicht, ihr Geld jemals wieder zu sehen. Damit droht Air Berlin nun eine gefährliche Abwärtsspirale: Denn je mehr Fluggäste aus diesem Grund fernbleiben, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Flugbetrieb tatsächlich einstellen muss.

Und sonst? Sonst gab es natürlich noch viele andere Themen in dieser Woche. Wir haben alle Artikel und Themen nochmals für Sie in einer Übersicht zusammengestellt. Die Artikel-Übersicht finden Sie hier. Viel Spaß beim Lesen!

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende!

Ihr

Stephan Krafzik

Chefredakteur

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