Wochenrückblick

Scholz schafft Turnaround, die Sorgen über Chinas Importpolitik nehmen zu und in Deutschland werden neue Behandlungsanlagen geplant und gebaut. Auch sonst gab es in dieser Woche etliche interessante Themen. Wir blicken zurück: Das war die Woche.

Das war die Woche


Quelle: Scholz AG

Gute Nachrichten kamen gestern vom Metallrecycler Scholz, genauer gesagt von dessen neuem Eigentümer, dem chinesischen Metallrecycler Chiho Tiande. Im ersten Quartal 2017 hat sich die wirtschaftliche Situation von Scholz wohl deutlich verbessert, so dass Chiho-Tiande wieder einen Gewinn erzielen konnte. Chiho Tiande hat damit wohl den Turnaround bei Scholz eingeleitet. Er ist schon bemerkenswert: Da schreibt Scholz jahrelang Riesenverluste und Chiho Tiande erreicht in wenigen Monaten eine deutliche Verbesserung. Entweder Chiho Tiande kann zaubern oder die Chinesen verstehen ihr Geschäft. Oder aber sie profitieren nun von den eingeleiteten Restruktierungsmaßnahmen der Vergangenheit. Vielleicht zeigt es aber auch, dass es bei Scholz noch einige Effizienzreserven gibt, die bislang nicht genutzt wurden. Mehr zu diesem Thema


Quelle: ©iStock.com/focus35

Geholfen hat bei dem Genesungsprozess sicher auch die allgemeine Markterholung. Schließlich hat sich die Stimmung in der Metallschrottbranche in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich verbessert – sowohl in der NE-Metallschrottbranche auch in der Stahlrecyclingwirtschaft. Wie stark die gute Stimmung der besseren Marktlage geschuldet ist, und wie stark dem Umstand, dass viele Unternehmen ihre Kostenstruktur an die neue Marktlage angepasst haben, lässt sich freilich nicht beziffern. Vermutlich ist es eine gute Mischung aus beidem. Bleibt zu hoffen, dass die gute Stimmung durch die eher schwachen NE-Metallschrottpreise nicht eingetrübt wird. Mehr zu diesem Thema


Rubrikfoto MärkteDer Aufwärtstrend an den Metallrecyclingmärkten wird hoffentlich anhalten. Denn dunkle Wolken ziehen bereits wieder am Himmel auf. Aktuell schiebt sich eine besonders dunkle Wolke vor alle anderen. Sie kommt aus China, wo die Regierung über eine restriktive Importpolitik sinniert. Manche befürchten schon, dass China generell den Import von Abfallstoffen verbieten wird. So weit wird es vermutlich nicht kommen, aber der Handel ist gewarnt. Vor allem Händler von Altkunststoffen fürchten um ihren Absatzmarkt. Im Falle Chinas wären die Restriktionen besonders verwerflich: Einerseits nutzt China den freien Markt, um die Märkte mit billigen Stahlknüppeln zu überfluten, andererseits wollen sie die Grenzen dicht machen, um die heimische Wirtschaft zu fördern. So funktioniert Freihandel nicht. Mehr zu diesem Thema


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Noch sechs Wochen sind es bis zur Sommerpause des Bundestags. Bis dahin stehen noch einige Gesetze zur Verabschiedung an. Dazu zählt auch die Novelle der Klärschlammverordnung. So viel steht jetzt schon fest: Die Vorgabe zum Phosphorrecycling wird kommen. Von daher ist es nur folgerichtig, dass Fachleute einen höheren Bedarf an Monoverbrennungsanlagen prognostizieren. Das Unternehmen Hamburg Wasser verfolgt seinen eigenen Weg. Es setzt ein Phosphor-Recyclingverfahren ein, dass Remondis entwickelt hat. Welches Verfahren auch immer zur Anwendung kommt: Damit die Novelle in Kraft treten kann, muss zunächst noch der Bundestag dem Maßgabenbeschluss zustimmen, den der Bundesrat am vergangenen Freitag verabschiedet hat. Die Ländervertreter fordern 38 Änderungen. Mehr zu diesem Thema


Foto: Volvo Trucks

Was halten Sie vom autonomen Fahren? Möglicherweise zählen Sie zu den 24 Prozent der Deutschen, die sich in keiner Situation vorstellen können, die Kontrolle über das Lenkrad abzugeben. Aber so schwer die Vorstellung auch fallen mag, der Trend zeigt ganz klar in diese Richtung. Auch in der Abfallwirtschaft, wie das Beispiel Volvo zeigt. Der Fahrzeugsteller testet derzeit selbstfahrende Abfallsammelfahrzeuge. Die Sammlung erfolgt im Rückwärtsgang. So schnell kann es gehen: Während die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Anfang dieses Jahres eine neue Branchenregel präsentierte, die vorgibt, über welche Kenntnisse Personen verfügen müssen, um den Fahrer beim Rückwärtsfahren einweisen zu können, ist die Technologie schon einen Schritt weiter und verzichtet ganz auf den Fahrer. Mehr zu diesem Thema


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Und sonst? Sonst gab es natürlich noch viele andere Themen in dieser Woche. Ans Herz legen möchte ich Ihnen noch einen Artikel über einen Transponder, der Leben retten kann. Der Transponder wird wie eine Armbanduhr getragen und ist mit weiteren Komponenten verbunden, die gegebenenfalls eine Ballenpresse automatisch zum Stillstand zwingen (Mehr zu diesem Thema).

Allen anderen Artikel und Themen haben wir für Sie nochmals in einer Übersicht zusammengestellt. Die Artikel-Übersicht finden Sie hier.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und ein entspanntes und erholsames Wochenende!

Ihr

Stephan Krafzik
Chefredakteur

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