Zweite Chance für CFK

Der US-amerikanische Computerhersteller Dell hat angekündigt, künftig recyceltes CFK in seinen Produkten einzusetzen. Dafür kooperiert das Unternehmen mit dem Kunststoffanbieter Sabic. Es sei das branchenweit erste Kreislaufsystem für diese Materialien.

Dell will carbonfaserverstärkte Kunststoffe wiederverwerten


Dell möchte mehr für die Umwelt tun. Wie der US-amerikanische Computerhersteller meldet, soll der Anteil von recycelten Materialien in neuen Produkten deutlich erhöht werden. Insbesondere aufgearbeitete carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) sollen zum Einsatz kommen. Deshalb soll Ende 2015 das branchenweit erste Wiederverwertungssystem für derartige Materialien an den Start gehen.

Das Unternehmen plant, zunächst ab Jahresende CFK-Rezyklat in neuen Notebooks seiner Marken Alienware und Latitude wiederzuverwenden. Weitere Marken sollen im kommenden Jahr folgen. Um das Material zu recyceln, hat Dell eine Kooperation mit dem Kunststoffanbieter Sabic geschlossen. Gemeinsames Ziel: Sowohl überschüssige Kohlenstofffasern aus der Produktion als auch CFK-Schrott wiederzuverwerten.

Nach Aussage des Computerherstellers wird durch die Partnerschaft verhindert, dass rund 372 Tonnen CFK-Abfall auf der Deponie landen. „Die Technologie-Industrie hat eine besondere Verantwortung, die Welt zu verändern, hin zu einer Kreislaufwirtschaft“, sagt Trisa Thompson, Vizepräsidentin und Hauptverantwortliche für Nachhaltigkeit bei Dell.

Dell hat nach eigenen Angaben seit Beginn seines Kunststoffrecycling-Programms im Januar 2014 bereits mehr als 1.900 Tonnen Plastik wiederverwertet. Der Recycling-Kunststoff sei bisher in den Gehäusen vom mehr als 30 Flachbildschirmmodellen und drei Desktop-Modellen verarbeitet worden.

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