Marktbericht für NE-Metalle

Die Notierungen für Industriemetalle haben ihr kleines Zwischentief überwunden. Sie ziehen geschlossen wieder an. Davon profitieren auch die Schrottpreise. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Der Aufwärtstrend setzt wieder ein


Die Pause ist vorbei. Nach zwei Wochen mit Kursverlusten legten die Preise auf den Metallmärkten und im Schrotthandel wieder zu. Angetrieben wurden sie vom steigenden Ölpreis, festen asiatischen Aktienmärkten und positiven Konjunkturdaten aus China.

Die Volksrepublik ist der weltweit größte Konsument von Industriemetallen. Im März importierte das Reich der Mitte so viel Kupfer wie noch nie in einem Monat. 570.000 Tonnen waren es laut chinesischer Zollbehörde. Die starke Nachfrage gab dem Kupferpreis zusätzlich neuen Schwung. Er konnte die Talfahrt der letzten 14 Tage stoppen. Das rotbraune Metall verteuerte sich an der Londoner Metallbörse (LME) im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 60 US-Dollar. Sein Dreimonatspreis lag am Mittwoch (13.4.) bei exakt 4.819 US-Dollar.

Auch die anderen Industriemetalle haben den kurzen Abschwung hinter sich gelassen und setzten ihren Aufwärtstrend fort. Die größten Gewinner waren Zink und Nickel. Beide Metalle erreichten neue Höchstwerte für dieses Jahr. Die Tonne Zink notierte gestern bei 1.860 US-Dollar. Das sind 64 US-Dollar mehr als zuletzt. Nickel machte einen Sprung von 490 US-Dollar. Die Tonne erlöste 8.970 US-Dollar.

LME-Preise-13.4.16Ein großer Satz nach oben ist auch Zinn geglückt. Das Legierungsmetall gewann 700 US-Dollar hinzu und kehrte damit knapp über die Marke von 17.000 US-Dollar zurück. Konkret erzielte die Tonne gestern 17.050 US-Dollar.

Aufwärts ging es auch für Aluminium und Blei. Die Tonne Alu verbuchte ein Plus von 46 US-Dollar. Der Dreimonatspreis betrug 1.550 US-Dollar. Blei wurde für 1.727 US-Dollar gehandelt. Das entspricht einem Preisanstieg von 33 US-Dollar.

Spürbares Plus bei Altzinkschrott

Von den aufsteigenden Notierungen für Industriemetalle profitiert auch der Altmetallhandel. Die Schrottpreise zogen in dieser Woche spürbar an. Auch sie haben offenbar ihr kleines Zwischentief überwunden, wie aus der Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Kupferschrott etwa musste zwei Wochen in Folge Einbußen verkraften. Diesmal ging es mit den Preisen bergauf, wenn auch nur geringfügig. Blanker Kupferschrott (Kabul) legte um 40 Euro zu. Für die Tonne wurden zwischen 4.110 und 4.290 Euro erlöst. Bei Schwerkupferschrott (Keule) war es etwas weniger. Die Preisspanne reichte hier von 3.800 bis 4.000 Euro. Das bedeutete lediglich am unteren Ende ein Zugewinn von 30 Euro. Am oberen Ende gab es keine Bewegung.

Spürbarer fiel das Plus bei Weichbleischrott und Altzinkschrott aus. Auch für diese beiden Fraktionen ging es zuletzt abwärts. Jetzt holten sie ein paar Verluste auf. Altzinkschrott machte 50 Euro gut. Die Tonne erlöste zwischen 1.260 und 1.320 Euro. Weichbleischrott kostete nicht viel mehr. Hier reichten die Preise von 1.270 bis 1.360 Euro. Das sind am unteren Ende 40 und am oberen Ende 10 Euro mehr.

Ähnlich positiv fiel die Wochenbilanz bei Aluminiumschrott aus. Die Preise stiegen jeweils um 20 Euro. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erzielte 1.320 bis 1.460 Euro. Für Profilschrott (Alter) wurden 1.340 bis 1.440 Euro fällig.

Nickelschrott hingegen, in der Vorwoche noch einer der wenigen Gewinner, verharrte diesmal auf nahezu gleichem Niveau. Lediglich V2A (Alt- und Neuschrott) konnte am oberen Ende 30 Euro mehr verbuchen. Die Tonne kostete zwischen 850 und 880 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) blieb mit 1.100 bis 1150 Euro stabil.

 

320°/mb

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