Marktbericht für NE-Metalle

Die Notierungen für Industriemetalle können ihre Erholungsbewegung nicht fortsetzen. Auch die Metallschrottpreise treten auf der Stelle. Bei manchen Sorten gab es auch Verluste. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Der Aufwärtstrend stockt


Die Metallpreise haben ein bewegtes erstes Quartal hinter sich. Nachdem im Januar viele Metalle mehrjährige Tiefstände verbuchten, setzte danach eine Erholungsbewegung ein. Sie dauerte bis in die zweite Märzhälfte an. Im März wurden auch die höchsten Werte erreicht. Kupfer etwa erzielte in der Spitze mehr als 5.100 US-Dollar. Mittlerweile verläuft die Preiskurve aber wieder abwärts.

Analysten zufolge war der Preisanstieg unter anderem durch Spekulanten getrieben. „Es hat sich ein Korrekturpotenzial aufgebaut“, sagen Experten der Commerzbank. So erklärt sich, dass dem Aufschwung gegen Ende des Monats die Puste ausging. Bevor die Preise ihren Aufwärtstrend fortsetzen, dürfte es zu weiteren Korrekturen kommen.

Kupfer büßt spürbar ein

Die meisten Industriemetalle sind jetzt mit Verlusten ins zweite Quartal gestartet. Vor allem Kupfer büßte in dieser Handelswoche kräftig ein. An der Londoner Metallbörse (LME) fiel der Dreimonatspreis um fast 150 US-Dollar im Vergleich zur Vorwoche. Die Tonne notierte am Mittwoch (6.4.) bei 4.755 US-Dollar. Das sind fast 400 US-Dollar weniger als zu den besten Zeiten im März.

LME-Preise-6.4.16Einen schlechten Start ins neue Quartal erwischte auch Zinn. Der Zinnpreis sank seit dem letzten Tag im März um 600 US-Dollar. Er betrug am vergangenen Mittwoch 16.350 US-Dollar. Das sind immerhin noch rund 2.500 US-Dollar mehr als zu Jahresbeginn.

Besser als zu Anfang des Jahres, aber schlechter als vor einer Woche, steht auch Blei da. Das Metall musste wie schon in der Vorwoche ein Minus von 50 US-Dollar hinnehmen. Die Tonne wurde gestern für 1.694 US-Dollar gehandelt.

Wenig bis keine Bewegung gab es dagegen bei den Preisen für die anderen Industriemetalle. Die Tonne Aluminium erzielte 1.504 US-Dollar. Das ist ein mageres Plus von 14 US-Dollar. Ganze 3 US-Dollar mehr erbrachte Zink. Hier lag der Preis bei 1.796 US-Dollar. Und auch bei Nickel hat sich nicht viel getan. Die Tonne kostete 8.500 US-Dollar.

Preise für Kupferschrott fallen die zweite Woche in Folge

Nicht nur die Notierungen für Industriemetalle haben an Schwung verloren. Auch die Schrottpreise blieben in dieser Woche im Keller stecken. Die Nachfrage nach Altkupfer sei zwar gut, berichtet etwa der Kupferkonzern Aurubis. Die Preise für Kupferschrott gaben dennoch nach, wie aus der Preisübersicht des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Blanker Kupferschrott (Kabul) verzeichnete die zweite Woche in Folge Verluste und sank preislich auf das Vor-März-Niveau. Für 4.070 bis 4.270 Euro wechselte die Tonne den Besitzer. Sie war damit 110 Euro günstiger als vor sieben Tagen. Schwerkupferschrott (Keule) verbilligte sich im gleichen Zeitraum um bis zu 100 Euro. Hier reichte die Preisspanne von 3.770 bis 4.000 Euro.

Auch Weichbleischrott und Altzinkschrott mussten wiederholt Einbußen verkraften. 50 Euro am unteren und 30 Euro am oberen Ende waren es bei Weichbleischrott. Die Tonne kostete nur noch zwischen 1.230 und 1.350 Euro. Bei Altzinkschrott fiel das Minus mit 30 Euro etwas moderater aus. Die Preise reichen von 1.210 bis 1.270 Euro.

Nickelschrott hingegen konnte geringfügig zulegen und gehörte damit zu den Gewinnern dieser Handelswoche. V2A (Alt- und Neuschrott) gewann am unteren Ende 10 Euro hinzu. Die Tonne erlöste 850 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) machte am oberen Ende ein kleines Plus. Hier betrugen die Preise zwischen 1.100 bis 1150 Euro.

Völliger Stillstand herrschte dagegen bei Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erbrachte 1.300 bis 1.440 Euro. Für Profilschrott (Alter) wurden wie schon in der Vorwoche 1.320 bis 1.420 Euro fällig.

 

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