Der Grüne Punkt als „Game Changer“

Wie DSD berichtet, habe Wendenburg in seiner Festrede die Produktverantwortung als wegweisendes Konzept gelobt. Der Grüne Punkt habe Anfang der 1990er Jahre eine Infrastruktur aufgebaut, die für die öffentliche Hand nicht zu stemmen war. Heute sei Deutschland führend im Recycling und bei Sortier- und Verwertungstechnik. Dazu habe der Grüne Punkt einen wesentlichen Beitrag geleistet. Mit dem Wertstoffgesetz, das noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werde, wolle die Bundesregierung an das erfolgreiche Konzept der Produktverantwortung anknüpfen und damit die Kreislaufwirtschaft fördern. Dafür brauche man starke Partner wie die dualen Systeme.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, an der Professor Günther Bachmann (Rat für Nachhaltige Entwicklung), Wolfgang Ingold (Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie), Marion Sollbach (Handelsverband Deutschland), Olaf Tschimpke (NABU) und Michael Wiener (DSD) teilnahmen, sei deutlich geworden, dass der Grüne Punkt als „Game Changer“ einen entscheidenden Bewusstseinswandel hervorgerufen habe. Durch ihn sei das Thema Recycling heute in der Gesellschaft verankert, so DSD. Abfall werde nicht mehr als Müll gesehen, sondern als wichtige Rohstoffquelle.

Deutschland sei kein rohstoffarmes, sondern ein rohstoffreiches Land, zitiert der Systembetreiber Professor Bachmann. Verwendete Ressourcen müssten nur im Kreislauf geführt werden. Daraus habe NABU-Präsident Olaf Tschimpke eine Vision entwickelt: „In 25 Jahren ist der Grüne Punkt das Rohstoffunternehmen.“

DSD-Chef Michael Wiener erklärte, dass die Produktverantwortung und die privatwirtschaftliche, wettbewerbliche Organisation zentrale Anknüpfungspunkte für eine umfassende Kreislaufwirtschaft seien. „Diese haben sich in den vergangenen 25 Jahren bewährt. Auf ihrer Grundlage sollte das System nun konsequent weiter ausgebaut werden“, so Wiener. Dabei warb er für den Dialog: „Damit es weiter vorangeht, müssen alle Akteure an einem Strang ziehen.“