Zahlen für 1. Halbjahr

Bei der kriselnden Recycling-Gruppe Recylex fällt die Halbjahresbilanz erwartungsgemäß schlecht aus. Der Umsatzrückgang liegt vor allem an den schlechteren Metallpreisen. Die Bemühungen für eine Rettung der deutschen Töchter laufen unterdessen weiter.

Deutlich weniger Umsatz für Recylex


Die französische Recycling-Gruppe Recylex hat im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich weniger Umsatz gemacht als im Vorjahreszeitraum. Wie der Konzern mitteilt, wurden rund 167,8 Millionen Euro umgesetzt. Das bedeutet ein Minus von rund 15 Prozent.

Für die fallenden Zahlen macht Laut Yves Roche, Vorstandsvorsitzender der Recylex Gruppe, die „Marktentwicklung mit dem Rückgang der Metallpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“ verantwortlich.

Starker Umsatzrückgang bei Spezialmetallen

Bezogen auf die vier Geschäftsbereiche – Blei, Zink, Spezialmetalle und Kunststoff – sind prozentual am stärksten die Umsätze im Bereich Spezialmetalle gefallen. Um 29 Prozent schmolz der Umsatz auf 8 Millionen Euro. Grund hierfür ist laut Roche vor allem die „weltwirtschaftliche Lage im Bereich Germanium“.

Einen Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 119,1 Millionen Euro verzeichnete der größte Geschäftsbereich Blei. Schuld ist laut Recylex neben den schwachen Metallpreisen die geringe Verfügbarkeit von Recyclingmaterial. So hätten beispielsweise fehlende Altbatterien durch weniger lukrative Bleikonzentrate ersetzt werden müssen.

Die Segmente Zink und Kunststoffe hätten sich „gut gehalten“. Die Umsätze gingen dennoch jeweils um 12 Prozent auf 32,3 beziehungsweise 8,4 Millionen Euro zurück. Grund hierfür sind laut Recylex einmal mehr die Preise – in diesem Fall neben den Metallpreisen auch die Ölpreise.

Verhandlungen mit Banken laufen

Unterdessen versucht das Unternehmen nach eigenen Angaben weiterhin, die deutschen Töchterfirmen zu retten. Diese sind in starke finanzielle Schieflage geraten und haben nach langer Suche erst kürzlich ein Finanzierungsangebot eines Bankenkonsortiums erhalten – allerdings mit Auflagen. In diesem Zusammenhang betont Roche: „Des Weiteren arbeiten die Teams von Recylex weiterhin aktiv daran, sämtliche Bedingungen des am 6. Juli erhaltenen bedingten Finanzierungsangebots für die deutschen Tochtergesellschaften der Gruppe bis zum vierten Quartal 2016 zu erfüllen.“.

Zur Recylex-Gruppe gehören die Recylex GmbH mit Sitz in Hannover und Goslar sowie die Tochterfirmen Weser-Metall GmbH in Nordenham (Bleischmelzofen und Bleiproduktion), die PPM Pure Metals Gmbh in Langelsheim (Spezialmetalle), die Norzinco GmbH in Goslar (Recycling von Altzink) und die Harz-Metal GmbH (Aufbereitung von Blei-Säurehaltigen Altbatterien und Recycling von zinkhaltigen Stahlwerksstäuben).

Hinzu kommen die französischen Gesellschaften Recylex Villefranche, C2P SAS, Recytech SA und Recylex Escaudoeuvres sowie die belgische Gesellschaft Fonderie et Manufacture de Métaux (FMM) S.A.

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