Folge des Zollstreits
Die Auswirkungen des Handelsstreits mit den USA sind bereits zu spüren. In den ersten Monaten dieses Jahres haben sich die Lieferungen auf den europäischen Markt deutlich erhöht. Die Importe kommen aus Ländern wie Russland und der Türkei.
Deutsche Stahlindustrie warnt vor Importschwemme
Die deutsche Stahlindustrie hat vor dem Hintergrund des Zollstreits mit den USA vor einer Importschwemme nach Europa gewarnt. „Es ist völlig realistisch, dass die Länder, die wegen der Zölle nicht mehr in die USA liefern können, mit ihrem Stahl auf den europäischen Markt drängen“, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, der Neuen Osnabrücker Zeitung (Montag).
Bereits in den ersten Monaten dieses Jahres hätten sich die Mengen auf dem europäischen Stahlmarkt durch Importe aus Ländern wie Russland oder der Türkei deutlich erhöht. So seien die Einfuhren aus Russland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 139 Prozent gestiegen, aus der Türkei um 76 Prozent.
Der Stahl-Verbandspräsident forderte die EU auf, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. US-Präsident Donald Trump droht auch der EU damit, zusätzliche Zölle auf Stahlimporte zu erheben. Der Stahlsektor ist eine der Schlüsselbranchen in der EU. Nach Angaben der Brüsseler Behörde arbeiten dort etwa 360.000 Menschen an mehr als 500 Produktionsstandorten.
© 320°/dpa | 07.05.2018