Jahresbericht für 2013

Deutschland hat keine Probleme, die Verwertungsquoten für Altfahrzeuge einzuhalten. Die Quoten werden sogar weit übertroffen. Allerdings ist nach wie vor unklar, was mit einem großen Teil der stillgelegten Pkw tatsächlich geschieht.

Deutschland übertrifft EU-Verwertungsquoten für Altfahrzeuge


Im Jahr 2013 hat Deutschland bei Altfahrzeugen eine Verwertungsquote von 103,8 Prozent erreicht. Die Quote für Wiederverwendung und Recycling lag bei 89,8 Prozent. Allerdings spielen hier noch die Auswirkungen der Umweltprämie aus dem Jahr 2009 mit rein. Denn die zeitversetzte Behandlung und Verwertung aufgestauter Altfahrzeuge als Nachwirkung der Umweltprämie führt rechnerisch auch für das Jahr 2013 zu dieser eigentlich unmöglichen Gesamtverwertungsquote von über 100 Prozent.

Aber selbst wenn man die Effekte der Umweltprämie herausrechnet, übertreffen die erreichten Quoten die Zielvorgaben der EU deutlich. Laut Jahresbericht des Umweltbundesamts (UBA) und Bundesumweltministeriums (BMUB) lag die bereinigte Quote für Wiederverwendung und Recycling bei 87,7 Prozent. Die Quote für Wiederverwendung/Verwertung erreichte 99,7 Prozent. Die EU schreibt für 2013 eine Quote von 80 Prozent für Wiederverwendung/Recycling und 85 Prozent für Wiederverwendung/Verwertung vor. Seit Anfang dieses Jahres gelten Zielwerte von 85 respektive 95 Prozent.

Große statistische Lücke

Stillgelgete Pkw in Deutschland 2013Insgesamt sind in Deutschland im Jahr 2013 rund 3,3 Millionen Pkw (Gebrauchtwagen und Altfahrzeuge) endgültig stillgelegt worden. Davon zählen rund 500.000 Stück zu Altfahrzeugen gemäß Abfallstatistik. Weitere 1,57 Millionen wurden exportiert, der Rest von 1,18 Millionen Tonnen läuft unter der Kategorie „Sonstiges“. Dazu zählt das UBA statistisch nicht erfasste Exporte, Diebstähle und die Nutzung auf nicht-öffentlichem Gelände.

Die 500.332 Altfahrzeuge vereinten insgesamt ein Fahrzeuggesamtgewicht von 490.771 Tonnen auf sich. Daneben wurden rund 26.000 Altfahrzeuge aus dem Jahr 2009 behandelt und verwertet. Hinzu kamen auch noch 3.325 aus dem Ausland angenommene Altfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von 3.262 Tonnen.

Von den 1,57 Millionen exportierten Pkw gingen 1,23 Millionen Stück in EU-Staaten, weitere 340.000 Stück wurden in Nicht-EU-Staaten ausgeführt. Damit sind die Exporte in EU-Staaten gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent gestiegen. Mit großem Abstand gingen die meisten Gebrauchtwagen nach Polen, und zwar 487.585 Stück. Drei weitere Hauptabnehmer von deutschen Gebrauchtwagen waren Rumänien (191.265 Stück), Frankreich (91.878 Stück) und Tschechien (88.724 Stück). Auch der Export von Restkarossen zur Behandlung im Ausland stieg im Vergleich zu 2012 leicht an und erreichte 5,6 Prozent des Altfahrzeug-Gesamtgewichts.

Prozentual weniger Werkstoffe demontiert

Insgesamt waren im Jahr 2013 genau 1.196 Demontagebetriebe und 52 Shredderanlagen mit Restkarossenbehandlung im Bereich Altfahrzeugentsorgung tätig. Basierend auf den erhobenen Daten beziffern UBA und BMUB den Metallgehalt der Fahrzeuge mit insgesamt 75,5 Prozent. Davon waren durchschnittlich 65,3 Prozent Eisenmetalle und 10,2 Prozent Nichteisenmetalle. Die Verwertung des Metallgehalts wird mit 97 Prozent angegeben.

Bezogen auf das Leergewicht der angefallenen Altfahrzeuge demontierten die Demontagebetriebe laut Jahresbericht prozentual weniger Werkstoffe (18,6 Prozent) als im Vorjahr (20,4 Prozent). So wurde unter anderem das angefallene Altöl zu 85 Prozent stofflich verwertet und zu 15 Prozent energetisch. Von den angefallenen Altreifen, die nicht wiederverwertet wurden, gingen 53 Prozent in die stoffliche Verwertung und 47 Prozent in die energetische Verwertung.

Aus den rund 493.300 Tonnen Restkarossen, die 2013 aus dem Inland angenommenen und geshreddert wurden, entstanden rund 123.300 Tonnen Shredderleichtfraktion. Davon wurden 47 Prozent stofflich und 49 energetisch verwertet. Nur noch 4 Prozent wurden beseitigt.

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