Ausbau erneuerbarer Energien

Die EU-Kommission hat ihren Fortschrittsbericht zu den Erneuerbare-Energien-Zielen für 2020 vorgelegt. Das Ergebnis: Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in den Mitgliedsstaaten ist dem gesteckten Ziel nähergekommen. Nur in einem Sektor bleibt die Vorgabe in weiter Ferne.

Die Ziele werden anspruchsvoller


Geht es nach den EU-Klima- und Energiestrategen sollen in fünf Jahren 20 Prozent des produzierten Stroms in Europa aus erneuerbaren Quellen kommen. Im Verkehrssektor soll der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe 10 Prozent betragen. Wie weit die Mitgliedsstaaten auf dem Weg dorthin gekommen sind, zeigen nun die Ergebnisse des Fortschrittsberichts zu den Erneuerbaren-Energien-Zielen.

Demnach liefert vor allem der Stromsektor gute Ergebnisse. Im Jahr 2014 lag der EU-weite Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch voraussichtlich bei 15,3 Prozent. Für den Verkehrssektor sieht es hingegen nicht ganz so rosig aus: Mit einem prognostizierten Erneuerbare-Energien-Anteil von 5,7 Prozent für 2014 hinkt der Bereich der Vorgabe deutlich hinterher.

erneuerbare-energien---investitionen-nach-technologie-weltweit-2014_statistic_id186853_Laut EU-Kommission kommen die Mitgliedsstaaten dennoch in beiden Feldern gut voran. Bezüglich der erneuerbarer Energien am Strommix würden voraussichtlich 25 Mitgliedstaaten ihre nationalen Ziele für 2013/2014 erreichen. Deutschland hatte für den genannten Zeitraum 9,5 Prozent als Zielmarke ausgegeben. Dieser Wert wurde jedoch schon 2012 mit 12,1 Prozent übertroffen. Für das Jahr 2020 strebt die Bundesrepublik einen Anteil von 18 Prozent erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch an. Die ehrgeizigsten Ziele haben sich Schweden mit 49 Prozent, Lettland mit 40 Prozent und Finnland mit 38 Prozent gesteckt.

„Gut für Europa“

Die Zielvorgabe von 10 Prozent im Verkehrssektor sieht die EU-Kommission nicht so kritisch. Ihrer Auffassung nach ist das Ziel nach wie vor erreichbar. 25 Mitgliedstaaten würden ihre nationalen Erneuerbare-Energien-Ziele für 2013/2014 voraussichtlich erreichen. Trotzdem mahnt die Kommission: Einige Mitgliedstaaten müssen ihre Anstrengungen möglicherweise intensivieren, um den eingeschlagenen Kurs halten zu können. Denn die Zwischenziele würden in den nächsten Jahren noch anspruchsvoller.

„Der Bericht zeigt erneut, dass Europa bei den erneuerbaren Energien gut abschneidet und dass erneuerbare Energien gut für Europa sind“, sagte Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimapolitik und Energie. Die Pro-Kopf-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen sei in Europa dreimal so hoch wie in der restlichen Welt.

Insgesamt sank laut EU-Kommission die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen 2013 in der EU um 116 Millionen Tonnen Rohöleinheiten. 30 Prozent des gesamten vermiedenen Einsatzes fossiler Brennstoffe im Jahr 2013 waren darauf zurückzuführen, dass Erdgas durch erneuerbare Energien ersetzt wurde.

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