Indikativ-Meldung für 1. Quartal

Aufatmen bei den Dualen Systemen: Nach den vorläufigen, wenngleich noch ungeprüften Zahlen sind die Mengenmeldungen für LVP deutlich gestiegen. Dabei ist noch Luft nach oben, denn längst nicht alle großen Kunden sind bislang unter Vertrag.

Duale Systeme verbuchen mehr LVP


Auf diese Zahlen haben die Dualen Systeme mit Bangen gewartet. Nun sind die vorläufigen Zahlen für die dualen Lizenzmengen für das erste Quartal 2015 bekannt geworden. Demnach sind die Mengen für LVP auf rund 281.000 Tonnen gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs um knapp 37 Prozent gegenüber 2012 – für die Systembetreiber ist das ein erster Erfolg.

Hochgerechnet auf das Gesamtjahr bedeutet diese Meldung eine Gesamtmenge von etwa 1,13 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Tiefststand des Vorjahres stellt das einen Zuwachs von fast 367.000 Tonnen dar. Dabei ist aber noch Luft nach oben. Denn von den 100 größten Kunden haben zum Stichtag 12. Dezember nur 49 Prozent einen Vertrag mit den Dualen Systemen abgeschlossen. Insofern könnten noch 20 bis 30 Prozent zusätzliche Lizenzmengen hinzukommen, heißt es von Systembetreibern. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr würde das eine Gesamtmenge von 1,35 bis 1,5 Millionen Tonnen bedeuten. Das würde den Erwartungen und Hoffnungen entsprechen, die Vertreter der Dualen Systeme vor einigen Wochen geäußert hatten.

Auch für PPK und Glas verzeichnen die Dualen Systeme Zuwächse. Die Vertragsmenge für PPK erhöhte sich für das 1. Quartal auf rund 228.000 Tonnen. Das bedeutet eine Steigerung um knapp 53 Prozent gegenüber 2012. Glas hat sich um 6 Prozent auf knapp 458.000 Tonnen erhöht. Die finale Q1-Meldung, auf deren Basis dann festgelegt wird, welches duale System welche Verpackungsmengen ab dem 1. Januar 2015 zur Sortierung übernimmt, soll am 15. Januar vorliegen.

In einer ersten Stellungnahme zeigt sich der Systembetreiber Interseroh zufrieden. „Die jetzt gemeldeten Mengen sind deutlich besser als im vergangenen Jahr. Das zeigt, wie richtig und wichtig die 7. Novelle der VerpackV gewesen ist“, erklärte Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer der Interseroh Dienstleistungs GmbH. Allerdings gebe es noch keinen Grund zur Entwarnung. Eine genauere Aussage über die Wirkungen der Novelle könne erst im kommenden Jahr getroffen werden. „Die Richtung stimmt, ein weiterer Anstieg der Mengen ist jedoch noch zwingend erforderlich“, so Müller-Drexel. „Was Industrie, Handel und Politik jetzt benötigen, ist ein konsequenter Vollzug der bestehenden Regeln.“

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