Ergebnis eines Modellversuchs

In Nordhessen wurde die Sammlung von Elektrokleingeräten getestet. Die Ergebnisse des Modellversuchs zeigen: Es lohnt sich nicht.

E-Schrott-Container erfüllt Erwartungen nicht


Im Oktober vergangenen Jahres startete die Wetterauer Abfallwirtschaft in der hessischen Stadt Butzbach und Umgebung einen Modellversuch, der die Entsorgung von defekten Elektrokleingeräten vereinfachen sollte. Insgesamt 18 Klein-Container wurden in der Butzbacher Kernstadt sowie sämtlichen Ortsteilen aufgestellt. In die Container mit rotem Deckel passten Kleingeräte mit einer maximalen Größe von 25 x 25 cm, erklärt der Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises. Doch seit einigen Tagen ist der Modellversuch beendet. Die ersten Container sind schon wieder aus dem Stadtbild verschwunden.

Der Grund für das Projektende ist einfach. „Es stellte sich heraus, dass kein Mengenzuwachs an entsorgten Elektrokleingeräten zu verzeichnen war“, erläutert der Abfallwirtschaftsbetrieb. Vielmehr habe eine Verschiebung stattgefunden. So wurden auf dem Butzbacher Recyclinghof weniger Kleingeräte abgegeben, da diese in den Containern landeten. Ein weiterer Grund für den Stopp des Projektes lag in den Kosten und im Aufwand. An einigen Standorten hätten die Container mehrmals im Monat mit einem LKW ausgetauscht werden müssen, so der Abfallwirtschaftsbetrieb. Das habe nicht im Verhältnis zum Nutzen gestanden.

Hinzu kommt, dass einige Container nicht ordnungsgemäß gebraucht wurden. Die Bürger warfen nicht nur Elektrokleingeräte in die Container, sondern auch Hausmüll und andere Abfälle. Einige Container wurden sogar aufgebrochen und der Inhalt entwendet. „So etwas ist natürlich nicht schön und trug auch zum Beenden des Projektes bei. Doch der eigentliche Grund ist schlicht und einfach, dass nicht mehr Kleingeräte erfasst wurden“, sagte Jessica Löbl von der Abfallwirtschaft Wetterau, die den Modellversuch betreut hatte.

Uwe Schmittberger, stellvertretender Betriebsleiter der Wetterauer Abfallwirtschaft, verweist auf den gutbesuchten Recyclinghof. Der Hof werde sehr gut angenommen. „Dort kann jeder bis zu fünfzehn Abfälle bzw. Wertstoffe abgeben. Und das zum größten Teil kostenlos. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger zukünftig ihre Kleingeräte wieder auf dem Recyclinghof zu entsorgen. So wie sie es vor dem Modellversuch schon hervorragend getan haben.“

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