Ab kommendem Jahr

Auch der Abfallwirtschaftsbetrieb Oldenburg hat die E-Schrott-Sammlung im Visier. Ein Modellversuch soll zeigen, ob es sich lohnt.

E-Schrott: Oldenburg plant Modellversuch


Der Abfallwirtschaftsbetrieb Oldenburg (AWB) will in die E-Schrottsammlung einsteigen. Eine Hausmüllanalyse aus dem Jahr 2013 hat ergeben, dass jeder Einwohner der Stadt jährlich etwa 0,6 Kilogramm alte Elektrogeräte im Restmüll entsorgt. Für ganz Oldenburg sind das hochgerechnet rund 95 Tonnen pro Jahr. Um diese Mengen künftig separat zu sammeln, plant der AWB, eigene Container für E-Schrott aufzustellen. Dazu soll ab 1. April 2015 ein Modellversuch gestartet werden.

Dazu werden Container mit einer 50 Zentimeter breiten und 20 Zentimeter hohen Einwurföffnung ein Jahr lang an fünf Standorten in verschiedenen Stadtteilen aufgestellt. Gesammelt werden dort vor allem Elektrokleingeräte. Ausgenommen sind Monitore, Fernsehgeräte, Leuchtstoffröhren und Batterien. Um die Abholung und Vermarktung wird sich die Gesellschaft für Abfall und Recycling (GAR) kümmern. Das private Unternehmen führt im Stadtgebiet bereits die Altglassammlung durch. Um die Standplatzpflege wird sich der AWB selbst kümmern.

Nach Angaben der Stadträtin Silke Meyn werden in dem Modellversuch die Erlöse aus der Vermarktung zwischen 70 und 100 Euro pro Tonne betragen. In Summe rechnet sie mit Erlöseinnahmen von 8.550 Euro pro Jahr.

Dem gegenüber stehen geschätzte Ausgaben von 4.440 Euro jährlich: GAR verlangt für die Logistik einen Stundensatz von 65 Euro pro Fahrzeug und Fahrer. Die Containermiete liege bei monatlich 35 Euro, bei fünf Containern summiere sich das im Jahr auf 2.100 Euro. Die Beschriftung der Container betrage jeweils etwa 500 Euro. Es werde also erwartet, dass sich die Kosten für Logistik und Miete durch die Verkaufserlöse amortisieren. Der Modellversuch habe somit keine negativen Auswirkungen auf den Gebührenhaushalt des AWB.

© 320°/ek | 17.10.2014

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