MVA Danzig

Zuerst die eingereichte Klage vor Gericht, nun der Widerspruch vor der Vergabekammer: EEW pocht auf eine Überprüfung der Vergabeentscheidung für den Bau und Betrieb der geplanten MVA Danzig. Das Unternehmen zweifelt am Angebot des Konkurrenten.

EEW legt Widerspruch vor Vergabekammer ein


Im Streit um die Vergabeentscheidung zur geplanten MVA Danzig wehrt sich EEW nun auch vor der Vergabekammer. Wie das Unternehmen bekanntgab, hat es gestern Widerspruch gegen die Bevorzugung des zunächst unterlegenen Konkurrenten eingelegt. Das Angebot des Konsortiums um den italienischen Baukonzern Astaldi weise in wirtschaftlicher und technischer Hinsicht Mängel auf, kritisiert EEW.

„Wenn es darum geht, thermische Abfallverwertungsanlagen zu planen, zu bauen und zu betreiben, sind wir europaweit führend“, betont Frank Paasche, Geschäftsführer von EEW Polska. „Unsere Expertise ist allgemein anerkannt. Mit all diesem Know-how haben wir nun bewertet, ob das Angebot unseres Wettbewerbers den technischen und wirtschaftlichen Anforderungen genügt und wir haben guten Grund zu der Annahme, dass dies nicht der Fall ist.“

Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Entscheidung der Vergabekammer KIO zum Bau und Betrieb der MVA Danzig. Der kommunale Abfallbetrieb ZUT hatte am 14. Juli zunächst EEW den Zuschlag erteilt. Das Konsortium um Astaldi hatte jedoch vor der Vergabekammer geltend gemacht, dass das Angebot von EEW Fehler beinhalte. Die Vergabekammer teilte diese Auffassung und forderte den ZUT am 11. August auf, seine Vergabeentscheidung zu revidieren. Daraufhin erteilte ZUT dem italienisch-französischen Konsortium den Zuschlag.

In Danzig soll eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 160.000 Tonnen Abfall errichtet werden. EEW will den Bau über die Zweckgesellschaft Itpok Gdansk, einer 85-prozentigen Tochtergesellschaft der EEW Polska, realisieren. Anschließend soll EEW Polska die einlinige Rostfeuerungsanlage für die ZUT 25 Jahre betreiben. Neben der Stromproduktion wird die in Kraft-Wärme-Kopplung betriebene Anlage Energie für den Fernwärmekunden GPEC liefern, der das Fernwärmenetz der Stadt Danzig betreibt.

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