Für Anlage in Delfzijl

Der Brexit schreckt EEW nicht. Der MVA-Betreiber glaubt weiter an den britischen Markt und wirbt in UK um Kunden für die Müllverbrennungsanlage im niederländischen Delfzijl. Er wirft vor allem Kostenvorteile in die Waagschale.

EEW wirbt in UK um Kunden


Der MVA-Betreiber EEW Energy from Waste hat erstmals mit einem eigenen Messestand an der Ausstellung für Ressourcen- und Abfallwirtschaft (RWM) in Birmingham teilgenommen. Erklärtes Ziel war es, den britischen Markt über die geplante Erweiterung der Müllverbrennungsanlage im niederländischen Delfzijl zu informieren. „Die Botschaft war klar und deutlich: Wir sind trotz Brexit von einer langfristigen Fortsetzung unserer Geschäftsbeziehung mit unseren britischen Partnern überzeugt und erweitern deshalb unsere Anlage in Delfzijl insbesondere für unsere Kunden in Großbritannien. Diese Botschaft kam an“, erklärt Bernard Kemper, Vorsitzender der EEW-Geschäftsführung.

Im Mittelpunkt standen Fragen rund um Kooperationen zwischen EEW und britischen Partnern bei kommunalen Ausschreibungen sowie zu den Transportkosten für Abfälle von Großbritannien in die Niederlande. Diese seien, so Bernard Kemper, vor allem deshalb günstiger als angenommen, weil viele der Warenlieferungen vom europäischen Festland per Schiff oder LKW nach Großbritannien gelangen. Diese Transportkapazitäten stünden dann auf dem Rückweg sehr preiswert zur Verfügung. Zudem sei der Abfalltransport sowohl ökologisch als auch ökonomisch allemal sinnvoller als eine Leerfahrt.

Vor diesem Hintergrund müsse auch der Bau der dritten Verbrennungslinie in Delfzijl gesehen werden, erklärt Kemper und ergänzt: „Die strategisch günstige Lage am Wasser erlaubt eine preiswerte und schnelle Anlieferung großer Mengen per Schiff. Dies ist eine Win-Win-Situation. Die Abfälle werden thermisch verwertet anstatt klimaschädlich deponiert und zur Verfügung stehende Transportkapazitäten optimal ausgenutzt.“

Dritte Verbrennungslinie

EEW Energy from Waste will in Delfzijl eine dritte Verbrennungslinie errichten. Bis 2019 soll die neue Linie in Betrieb gehen. Dann sollen für Kunden aus Großbritannien weitere 192.000 Jahrestonnen Kapazität zur Verfügung stehen. Bislang verfügt die Anlage in Delfzjil über eine Kapazität von bis zu 384.000 Jahrestonnen.

Auf der Umweltmesse IFAT hatten EEW und der britische Entsorger Shanks bereits einen Zehnjahresvertrag mit einem jährlichen Volumen von 100.000 Tonnen geschlossen.

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