Bilanz für 2014

Hoher Jahresüberschuss, volle Auftragsbücher: Die Eggersmann Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Nur die Umsätze in der Recyclingtechniksparte lassen zu wünschen übrig.

Eggersmann Gruppe verzeichnet deutlichen Ergebnissprung


Firmenchef Karlgünter Eggersmann und Geschäftsführer Thomas Hein haben in der vergangenen Woche die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Und sie dürften zufrieden gewesen sein. Denn das konsolidierte Jahresergebnis der Unternehmensgruppe Eggersmann lag bei rund 6,4 Millionen Euro. Damit konnte das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr versechsfacht werden. 2013 verbuchte der Konzern noch einen konsolidierten Fehlbetrag von 977.000 Euro.

Verantwortlich für den Ergebnissprung sind Projekte, die 2013 verschoben werden mussten und 2014 umgesetzt wurden. „Das Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2013 wurde durch Verluste im Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau beeinträchtigt. Projektverschiebungen führten damals zu Auslastungsschwankungen. Durch die Realisierung dieser Projekte in 2014 konnte der Bereich Anlagenbau in 2014 wieder Gewinne einfahren“, heißt es seitens der Geschäftsführung der Eggersmann Gruppe. Außerdem habe das Unternehmen im vergangenen Jahr Aufträge für mehrere Großprojekte erhalten.

Stärkstes Konzernstandbein büßt am kräftigsten ein

Trotz des guten Jahresergebnisses sind 2014 die Umsatzerlöse des Unternehmens gesunken. Insgesamt sind die Erlöse um 11,3 Prozent auf 112 Millionen Euro gefallen. Den größten Umsatzerlös und gleichzeitig größten Einbruch im vergangenen Jahr verzeichnete mit 55,4 Millionen Euro der Geschäftsbereich Maschinen- und Anlagenbau (Schwerpunkt Recyclingtechnik). Das entspricht einem Minus von rund 33,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Eggersmann entwickelt hauptsächlich Anlagen zur Behandlung von biogenen Abfallstoffen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einer Erholung des Geschäftsbereichs. Das werde vor allem durch die Auftragseingänge in Höhe von rund 64 Millionen Euro aus dem Jahr 2014 sowie den derzeitigen Auftragsbestand über 57 Millionen Euro gestützt. Die Produktionsstandorte Bad Oeynhausen, Edewecht und Ibbenbüren seien bis zum dritten Quartal 2015 ausgelastet.

Umsatzplus für Bereich Bauwesen

Bessere Zahlen gegenüber dem Vorjahr lieferte der Bereich Bauwesen mit einem Umsatz von 34,7 Millionen Euro. 2013 erlöste das Geschäftsfeld nur 20,9 Millionen Euro. Darüber hinaus konnten die Umsätze aus Vermietung und sonstigen Dienstleistungen von 3,3 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 5,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr gesteigert werden.

Zum Umsatzerlös des Bereichs Abfallentsorgung macht der Konzernlagebericht keine Aussage. Es darf aber angenommen werden, dass sich das Geschäftsfeld positiv entwickelt hat, geht man von den Zahlen der angelieferten Abfallmenge aus. Insgesamt registrierten die Kompostwerke der Unternehmensgruppe in den Kreisen Höxter, Herford, Paderborn und Gütersloh im vergangenen Jahr 160.557 Tonnen Bio- und Grünabfall. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Prozent. Als Hauptgründe sieht die Eggersmann Gruppe den eher milden Winter sowie die leicht überdurchschnittlichen Niederschläge, die üblicherweise die Masse des Bio- und Grünabfallaufkommens begünstigten. Darüber hinaus konnten zusätzliche befristete Entsorgungsaufträge gewonnen werden.

Führungsspitze ist für 2015 zuversichtlich

Aufgrund der insgesamt guten Auftragssituation in diesem Jahr ist die Geschäftsführung der Eggersmann Gruppe zuversichtlich, die Umsatzerlöse in diesem Jahr wieder steigern zu können. Als Jahresüberschuss 2015 peilt die Gruppe einen Wert von 5,8 Millionen Euro an. Zuwächse erhofft sich der Konzern dabei vor allem im Bereich Maschinen- und Anlagenbau durch Generalübernehmeraufträge. Einige europäische Länder müssten bis zum Jahr 2020 noch Anlagen zur mechanisch-biologischen Behandlung errichten, heißt es zur Begründung. Darüber hinaus würden Großaufträge in Israel, Bulgarien, Singapur und Großbritannien umgesetzt. Im Bereich Abfallentsorgung rechnet das Unternehmen ebenfalls mit Wachstum: Auf der einen Seite verspreche die Einführung von Saison-Biotonnen zur regulären Biotonne zusätzliche Mengen. Andererseits sollen neue Kunden für die hauseigenen Komposte gewonnen werden. Seit 2014 sind laut Eggersmann die Komposte aus den Werken Gütersloh und Nieheim zur ökologischen Düngung und Bodenverbesserung in Bioland-Betrieben zugelassen.

Die Eggersmann-Gruppe ist ein Verbund eigenständiger Unternehmen. Zur Gruppe gehören 24 national oder international tätige Firmen und vier Außenstellen in Polen, Großbritannien, Frankreich und dem Irak. Die Umsatzerlöse werden überwiegend in Deutschland, aber auch in der Europäischen Union (circa 25 Millionen Euro) und in Drittländern (circa 17 Millionen Euro) erzielt.

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