Erhöhter Bedarf in Kiel

In Kiel quellen die Papiertonnen über. Der dortige Abfallwirtschaftsbetrieb reagiert jetzt: Er bietet den Haushalten eine zweite Papiertonne an – auch deshalb, damit weniger Altpapier im Restmüll landet.

Ein Haushalt, zwei Papiertonnen


Rund 15.000 Tonnen Altpapier landen jedes Jahr in den blauen Papiermülltonnen der Kieler Haushalte. Aber nicht nur die Papiertonnen sind voll damit. Auch die Restmülltonnen dienen als Auffangbecken, wie eine Abfallanalyse des Abfallwirtschaftsbetriebs Kiel (ABK) zeigt. Demnach bestehen rund zehn Prozent des Kieler Restabfalls ebenfalls aus Papiermüll.

Damit die Zeitungen, Pappen und Kartonagen künftig im dafür vorgesehenen Behälter landen, bietet der ABK nun zusätzliche kostenlose Papiertonnen an. Kieler Grundstückseigentümer, die einen erhöhten Bedarf anmelden, erhalten – befristet für ein halbes Jahr – eine kostenlose Papiertonne zusätzlich zu den bereits aufgestellten Papiertonnen. Während dieser Zeit darf dann kein anderer Papierbehälter abbestellt werden. Nach dem Probezeitraum kann die Tonne zurückgegeben werden, andererseits verbleibt sie gegen eine geringe Gebühr auf dem Grundstück.

ABK-Analysen haben gezeigt, dass der erhöhte Bedarf an Papiertonnen auch auf den zunehmenden Online-Versandhandel zurückzuführen ist. „Dadurch fallen vermehrt auch sperrige Pappen an, die schnell die Papiertonnen füllen, wenn sie nicht zerkleinert werden“, erklärt der ABK. „Weiteres Papier passt dann oft nicht mehr in die Tonnen und landet so im Restabfall.“

Kiel hat 1991 als eine der bundesweit ersten Kommunen die blaue Tonne eingeführt. Seitdem steht auf jedem Kieler Grundstück mindestens eine blaue Papiertonne.

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