Lebensmittelabfälle in Schulen

In Deutschland werden jedes Jahr knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel als Abfall entsorgt. Auch die Schulverpflegung hat ihren Anteil daran. Wie hoch dieser ist, haben Wissenschaftler nun ermittelt.

Ein Viertel geht in den Müll


Jährlich landen rund 29.000 Tonnen Lebensmittelabfälle aus der Schulverpflegung in Ganztagsschulen im Müll – das sind umgerechnet 22 Kilogramm pro Schüler. Das ist das Ergebnis eines Teilprojekts des Forschungsvorhabens REFOWAS (Reduce Food Waste).

Wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ermittelt hat, wird damit rund ein Viertel der Speisen, die in Schulkantinen und -mensen zubereitet werden, nicht gegessen. Analysiert wurden die Speiserestmengen an elf Ganztagsschulen und anschließend auf alle deutschen Ganztagsschulen hochgerechnet. Der Wert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle belaufe sich auf rund 57,8 Millionen Euro.

Der Grund für die Verschwendung ist einfach: Den Schulküchen und Caterern ist die genaue Zahl der Verpflegungsteilnehmer nur selten bekannt. In der Folge würden sicherheitshalber größere Essensmengen produziert. Darüber hinaus könnten Schulküchen und Caterer häufig kaum korrekt Art, Menge und Wert der Lebensmittelabfälle abschätzen.

Laut einer Studie der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2012 entsorgen Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte jährlich knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel. Davon fallen rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel (61 Prozent) in Privathaushalten an. Jeder Bundesbürger wirft also im Jahr knapp 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Den Wert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle pro Kopf beziffern die Autoren auf jährlich 235 Euro. Etwa 44 Prozent aller vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Privathaushalten sind Gemüse und Obst.


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