Ungünstige Umweltbilanz

Der Verbrauch von Einweg-Papierhandtüchern steigt kontinuierlich. Doch in der Regel werden die gebrauchten Handtücher nicht recycelt. Sie gehen dem Papierkreislauf verloren.

Einweg-Papierhandtücher: Stetig steigender Verbrauch


In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 66.800 Tonnen Einweg-Papierhandtücher genutzt. Bei einem Gewicht von 1,5 bis 2 Gramm je Tuch seien das 38 Milliarden Tücher insgesamt, die jährlich in Gaststätten, Büros und öffentlichen Sanitäranlagen aus den Spendern gezogen werden, rechnet das Technologieunternehmen Dyson vor.

Die Tendenz zeigt laut Dyson weiter nach oben. So gehe die Branche von einer weiteren Absatzsteigerung von etwa einem Prozent jährlich bis zum Jahr 2021 aus. Gleichwohl würden die Papierhandtücher durchweg im Müll landen. „Einweghandtücher bestehen oft aus Frischfasern, werden nicht mehr recycelt und gehen damit dem Papierkreislauf endgültig verloren“, erklärt Henning von Gagern, Director Professional bei Dyson.


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Negative Klimabilanz

Eine Studie des Umweltbundesamtes hatte schon 2014 festgestellt, dass jede Händetrocknung mit Papierhandtüchern mit etwa 4,5 Gramm CO2-Äquivalent in der persönlichen Klimabilanz zu Buche schlägt. So verursacht allein das Abtrocknen nach dem Händewaschen in betrieblichen Waschräumen (25 Milliarden Besuche jährlich) über 100.000 Tonnen CO2-Emissionen.

Wie Dyson hervorhebt, lassen sich Wegwerfhandtücher aber mit sogenannten Jetstreams, also Händetrockner mit hohen Luftgeschwindigkeiten und ohne Erwärmung der Luft, leicht vermeiden. Solche Geräte, wie sie unter anderem Dyson herstellt, weisen laut Umweltbundesamt „unter anderem in der Wirkungskategorie Treibhausgaspotenzial die geringste Belastung auf“.

Eingeschränkt sinnvoll seien auch Baumwollhandtücher: Durch den aufwendigen Anbau der Baumwollpflanzen und die Energie, die für die Reinigung der Tücher verbraucht wird, ist deren Umweltbilanz zwar etwas besser als die von Papierhandtüchern und Warmlufttrocknern. Insgesamt ist ihre Bilanz aber deutlich schlechter als die von Kaltlufttrocknern.

Dyson bringt darüber hinaus eine gesetzliche Beschränkung ins Spiel, wie sie etwa bei Plastiktüten bereits praktiziert wird. In der Folge würden die Verbrauchszahlen zum Teil zurückgehen.

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