Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise für Industriemetalle haben in dieser Woche erneut nachgegeben. Auch viele Schrottpreise sind gefallen. Nur bei Aluschrott geht es nach langer Zeit wieder aufwärts. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Einzig bei Alu-Schrott ziehen die Preise an


Die Sorge um den Zustand der chinesischen Wirtschaft wächst. Woche für Woche verschlechtert sich der Befund. Die jüngste Hiobsbotschaft: Die Industrieproduktion im zurückliegenden Oktober wuchs gringer als vor einem Jahr. Außerdem setzten ihr schwache Aktienmärkte und niedrige Erzeugerpreise zu. Hilfe ist dringend nötig, wie Analysten der Commerzbank glauben: „Die chinesische Regierung und die Zentralbank werden wohl weitere Stimulierungsmaßnahmen ergreifen müssen, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen.“ Die Hoffnung auf schnelle Genesung aber ist gering.

Die Folge ist eine weiter rückläufige Nachfrage nach Industrielmetallen. Das zeigt sich an den vollen Lagern und den fallenden Preisen. Am stärksten trifft es in dieser Handelswoche Zink. Sein Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse (LME) fiel auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Die Tonne notierte am Mittwoch (11.11.) bei 1.590 US-Dollar.

Mit Produktionbskürzungen wollen Zinkhersteller zwar gegensteuern. Dass sie damit den Preisverfall stoppen oder gar umkehren, glauben die Analysten der Commerzbank allerdings nicht: „Die Ankündigungen von Produktionskürzungen sind bereits vollständig verpufft.“

Kupfer fällt unter 5.000 Dollar

LME-Preise_11.11.15Der Absturz bei Zink ist kein Einzelfall. Auch Zinn setzt seinen Sinkflug fort. Die Tonne erlöste gestern nur noch 14.675 US-Dollar. Das ist gegenüber der Vorwoche ein Minus von 125 US-Dollar.

Für Nickel ging es ebenfalls bergab. Das Legierungsmetall wurde gestern für 9.475 US-Dollar gehandelt, was einem Preisrückgang von 415 US-Dollar entspricht.

Auch der Kupferpreis gab weiter nach. In dieser Handelswoche fiel er unter die Marke von 5.000 US-Dollar. Die Tonne erzielte 4.910 US-Dollar, 245 US-Dollar weniger als zuletzt. Von dem Abwärtstrend ausgenommen blieb wie schon in der Vorwoche einzig Aluminium. Mit 1.505 US-Dollar konnte das NE-Metall sein Preisniveau halten.

Alu-Schrottpreise legen 30 bis 40 Euro zu

Die stabilen Aluminiumpreise bescheren dem Handel mit Alu-Schrott eine Phase der Entspannung. Nach wochenlanger Talfahrt zogen die Preise erstmal wieder um ein paar Euro an, wie der Blick in die Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) zeigt.

So legte Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) im Vergleich zur Vorwoche um 30 Euro zu. Die Tonne erlöste am Mittwoch zwischen 1.330 und 1.470 Euro. Zwischen 30 und 40 Euro mehr erzielte auch Aluminiumprofilschrott (Alter). Hier reichte die Preisspanne von 1.360 bis 1.460 Euro.

Bei Kupferschrott hingegen verläuft die Preiskurve nach zweiwöchigem Zwischenhoch erwartungsgemäß wieder nach unten. Blanker Kupferschrott (Kabul) büßte 40 Euro am unteren und 50 Euro am oberen Ende ein. Die Tonne wurde für 4.450 bis 4.620 Euro gehandelt. Noch stärker fiel das Minus bei Schwerkupferschrott (Keule) aus. Der Preisverlust betrug zwischen 120 und 150 Euro. Die Tonne erlöste 4.150 bis 4.360 Euro.

Preis für Nickelschrott bleibt stabil

Auch Altzinkschrott und Weichbleischschrott mussten Einbußen hinnehmen. Der Preis für Weichbleischrott lag bei 1.250 bis 1.370 Euro. Er ist damit um 40 Euro gesunken. Mit 70 Euro fiel der Preisrückgang bei Altzinkschrott fast doppelt so hoch aus. Die Tonne erlöste am Mittwoch zwischen 1.100 und 1.160 Euro.

Weder nach oben noch nach unten ging es dagegen für Nickelschrott. Der Preis für V2A (Alt- und Neuschrott) verharrte zwischen 900 und 940 Euro. Für V4A (Alt- und Neuschrott) blieb es bei 1.200 bis 1.220 Euro.

 

320°/mb

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