Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallschrottpreise stehen nach wie vor unter Druck. Vor allem Kupferschrott hat verloren. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Erneuter Rückgang der Kupferschrottpreise


Ein Großteil der Börsennotierungen für Industriemetalle zeigte in dieser Woche wieder nach unten. Betroffen waren Kupfer und Aluminium, aber auch Nickel gab nach. Der Dreimonatspreis für Aluminium fiel im Wochenvergleich um rund 4 Prozent und notierte gestern (23. Juli) bei 1.650 US-Dollar je Tonne. In ähnlicher Größenordnung fiel auch der Dreimonatspreis für Kupfer, der am Mittwoch mit 5.350 US-Dollar je Tonne abschloss. Nickel lag bei 11.310 US-Dollar und damit über 400 Dollar unterhalb des Vorwochenwertes.

Bei allen drei Metallen ist die Versorgungslage offenbar sehr gut. Nach Daten der International Copper Study Group bestand am globalen Kupfermarkt in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein Angebotsüberschuss. Bei Nickel belaufen sich die Vorräte in den LME-Lagerhäusern auf 454.000 Tonnen, berichtet die Commerzbank. Und auch am globalen Aluminiummarkt zeigt sich eine gute Versorgung: Laut International Aluminium Institute stieg die Produktion im Juli um knapp 13 Prozent auf 4,9 Millionen Tonnen, was vor allem auf eine massive Produktionsausweitung in China zurückzuführen ist.

LME-Preise_23.7.2015Am globalen Aluminiummarkt könnte somit das eintreten, was am globalen Stahlmarkt bereits stattfindet: Chinas Produktion könnte die internationalen Aluminiummärkte überschwemmen und die Preise drücken. Im ersten Halbjahr ist die Aluminiumproduktion in China um 2 Millionen gestiegen, hat die Commerzbank aus Industriekreisen erfahren. Für das zweite Halbjahr sollen nochmal 3 Millionen Tonnen hinzukommen. Bereits im ersten Halbjahr entfiel auf China ein Anteil von 55 Prozent an der weltweiten Aluminiumproduktion.

Nickelschrottpreise bleiben stabil

Auf die Metallschrottpreise haben die Verluste an der LME bislang nur zum Teil durchgeschlagen. Betroffen war vor allem Kupferschrott. So erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (22. Juli) zwischen 4.790 und 4.970 Euro je Tonne, berichtet der Verband Deutscher Metallhändler (VDM). Das bedeutet eine Preissenkung um durchschnittlich 110 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) notierte zwischen 4.400 und 4.600 Euro je Tonne, was einen Rückgang um 150 bis 160 Euro darstellt.

Die Preise für Aluminiumschrott hingegen gaben nur leicht nach. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste zwischen 1.490 und 1.590 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Preisrückgang um durchschnittlich 10 Euro. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte zwischen 1.530 und 1.590 Euro je Tonne und somit 10 bis 20 Euro tiefer als in der Vorwoche.

Ähnlich war die Preisentwicklung für Zinkschrott. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.390 bis 1.450 Euro je Tonne, was einen Rückgang um durchschnittlich 20 Euro je Tonne darstellt. Der Preis für Weichbleischrott (Paket) verringerte sich auf 1.350 bis 1.480 Euro, was am unteren Ende einen Rückgang um 30 Euro bedeutet und am oberen Ende eine Verminderung um 60 Euro.

Stabil verlief die Preisentwicklung für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.090 und 1.150 Euro. Das entspricht am oberen Ende sogar einem Plus von 50 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.400 und 1.510 Euro je Tonne und bewegte sich damit in der gleichen Preisspanne wie in der Woche zuvor.

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