Vollautomatische Sortierung

In wenigen Wochen wird in der Schweiz ein Sortierzentrum eröffnet, in dem neben PET-Flaschen auch andere Kunststoffhohlkörper separiert werden können. Es ist die erste Anlage in der Schweiz, die das leisten kann.

Erste Sortieranlage für Kunststoffhohlkörper in der Schweiz


Das neue Sortierzentrum entsteht derzeit auf dem Gelände des Schweizer Unternehmens Müller Recycling in Frauenfeld im Kanton Thurgau. „Wir können hier nicht nur PET-Flaschen vollautomatisch sortieren, sondern erstmals auch andere Kunststoffhohlkörper“, sagt Juniorchef Thomas Müller. „Das gibt es in der Schweiz bisher noch nicht.“ Spatenstich für die Anlage war im September vergangenen Jahres, am 26. Mai soll sie nun offiziell in Betrieb gehen.

In die neue Anlage hat Müller Recycling rund 10 Millionen Franken (rund 9,6 Millionen Euro) investiert. Gemeinsam mit einer bereits bestehenden Anlage soll die Jahreskapazität bei etwa 40.000 Tonnen liegen. Die Maschine wird im Zweischichtbetrieb arbeiten, insgesamt 15 neue Mitarbeiter werden dafür eingestellt.

Die sortierten Kunststofffraktionen will Müller Recycling an andere Recyclingbetriebe weiterverkaufen. „Wir selbst stellen keine Rezyklate her“, sagt Müller. „Unser Ziel ist es aber, dass unsere Abnehmer dank des sortenreinen Materials neben PET-Flakes auch HDP-Flakes herstellen, die dann wieder für die Flaschenherstellung verwendet werden können.“

In der Schweiz werden PET-Getränke-Flaschen auf freiwilliger Basis getrennt gesammelt. Dennoch landen viele PET-Flaschen in einer Sammlung mit anderen Kunststoffhohlkörpern wie etwa Shampoo- oder Waschmittelflaschen. Mit der neuen Sortieranlage können nun auch diese Gemische separiert und vor allem die darin enthaltenen PET-Flaschen recycelt werden.

© 320°/ek | 09.04.2015

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