Siedlungsabfälle

Im Nahen Osten sollen in Zukunft kommunale Abfälle verstärkt genutzt werden, um saubere Energie zu erzeugen. Die entsprechenden Anlagen will ein neu gegründetes Joint Venture entwickeln. Die erste Anlage wird in den Vereinigten Arabischen Emiraten entstehen.

Erste Waste-to-Energy-Anlage im Nahen Osten geplant


In Schardscha, Hauptstadt des gleichnamigen Emirats Schardscha der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), soll künftig die erste Waste-to-Energy-Anlage der Region errichtet werden. Hinter dem Projekt stehen das Umweltmanagementunternehmen Bee’ah und die Firma Masdar, ein Unternehmen für erneuerbare Energien aus Abu Dhabi. Für das Projekt in Schardscha haben die Beteiligten ein Joint Venture namens Emirates Waste to Energy Company (EWEC) aus der Taufe gehoben.

Die Anlage soll in der ersten Phase 300.000 Tonnen Festabfall pro Jahr (37,5 Tonnen pro Stunde) aufbereiten. Aus dem Input sollen jährlich 30 Megawatt Strom generiert werden. Darüber hinaus könnten wertvolle Recyclingmaterialien zurückgewonnen werden, heißt es. Wie die Verantwortlichen betonen, werde die Anlage die strengsten Umweltstandards und die Anforderungen der besten verfügbaren Technik (BVT) gemäß der Industrieemissionsrichtlinie der Europäischen Union erfüllen.

„Ein historischer Tag“

„Mit der Bekanntgabe dieser hochmodernen Anlage ist es nicht übertrieben zu sagen, dass dies ein historischer Tag ist, nicht nur für Bee’ah und Masdar, sondern für die gesamten Vereinigten Arabischen Emirate“, sagte Salim al-Owais, Vorstandsvorsitzender von Bee’ah. Und weiter: „Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Vereinigten Arabischen Emirate zum strahlenden Hoffnungsträger für die umweltfreundlichste Praxis im Nahen Osten zu machen“.

Die Partnerschaft von Bee’ah und Masdar wurde auf der Abu Dhabi Sustainability Week 2016 beschlossen. Beide sehen im ersten Projekt der EWEC die Chance, ihrer beiden Stärken zu bündeln. Künftig sollen weitere Waste-to-Energy-Anlagen in den VAE und der Region folgen und kommerzielle Lösungen angeboten werden, die dem Problem der Festabfallentsorgung sowie dem stets wachsenden Bedarf an sauberer Energie gerecht werden.

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