Abfallmarkt

Gute Aussichten für die deutsche Umwelttechnik: Die EU-Kommission prognostiziert für die kommenden Jahre eine dynamische Entwicklung. Auch der weltweite Markt für Abfallsortiertechnik wird zulegen.

EU-Kommission erwartet starkes Wachstum für deutsche Umwelttechnik


Die EU-Kommission zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Die Bundesrepublik gehöre im Hinblick auf die Abfallbewirtschaftung zur Spitzengruppe innerhalb der EU, heißt es im aktuellen Länderbericht für Deutschland. Die Recyclingquote bei festen Siedlungsabfällen sei mit 64 Prozent hoch und die Deponierungsquote mit 0,3 Prozent sehr niedrig. Die Verbrennungsquote (mit energetischer Verwertung) liege bei 35 Prozent. Damit erfülle Deutschland bereits alle EU-Recycling-Ziele bis 2020.

Nach Einschätzung der Kommission wird davon auch die deutsche Umwelttechnikbranche weiter profitieren. Aktuell wird der deutsche Markt für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz auf ein Volumen von 344 Milliarden Euro geschätzt, wovon 48 Milliarden Euro auf Materialeffizienz und 17 Milliarden Euro auf Abfallbewirtschaftung und Recycling entfallen. Bis 2025 werde sich das Volumen des Marktes der Umwelttechnik auf voraussichtlich 740 Milliarden Euro erhöhen, glaubt die Kommission.


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Wie es im Länderbericht heißt, bestehe weltweit eine große Nachfrage nach deutscher Technik und deutschem Know-how. Deutsche Unternehmen hätten einen Anteil von 64 Prozent am Weltmarkt bei Technologien für die automatische Trennung von Materialien wie beispielsweise die Identifizierung und Trennung verschiedener Kunststoffe im Abfall. Für die kommenden Jahre bis 2020 rechnet die Kommission mit einer jährlichen Wachstumsrate von 15 Prozent für den Bereich Abfallsortiertechnik. Der weltweite Abfallmarkt werde jährlich um mindestens 3 Prozent zulegen.


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Doch auch in Deutschland gibt es noch Optimierungsbedarf. Die Kommission empfiehlt unter anderem, den rechtlichen Rahmen zu „straffen“. Unklare und sich überschneidende Zuständigkeiten auf den verschiedenen föderalen Ebenen und bei den Ministerien würden eine Barriere darstellen, heißt es. Auch die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen Kommunen und privaten Unternehmen sei nicht langfristig im Hinblick auf die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft organisiert, sondern vielmehr kurzfristig im Hinblick auf Marktanteile und Wettbewerb.

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