Sensorsysteme

Der Technikanbieter Steinert hat für die Sortierung von E-Schrott zwei seiner Sensorsysteme kombiniert. Damit soll nicht nur eine tiefe Aufbereitung möglich sein, sondern auch die flexible Anpassung an zukünftige Inputmaterialien. In der Praxis läuft die Anlage bereits. [ Fotos ]

Flexible Sensorkombination für E-Schrott-Sortierung


E-Schrott ist ein vielschichtiger Stoffstrom, dessen Zusammensetzung sich durch technologische Neuheiten und Weiterentwicklungen ständig ändert. Da das Tempo der Veränderungen immer stärker zunimmt, kommt es bei der Sortierung nicht nur darauf an, dass die Sortieranlage eine tiefe Aufbereitung erlaubt, sondern auch anpassungsfähig ist für zukünftige Inputmaterialien.

Der Technikanbieter Steinert hat für diese Aufgabe seine Sensorsortiersysteme Steinert KSS und die UniSort Black kombiniert. Ersteres besteht aus einem Farb-, Röntgen- und Metall-Sensor sowie einer lasergestützten 3D-Erkennung. Das Überlagern von Sensoren und Signalen ermöglicht laut Steinert die Bewältigung von ganz unterschiedlichen Sortieraufgaben. In der Steuerung lassen sich demnach mehrere Programme voreinstellen, die via Touch Panel ausgewählt werden können.

Die zweite Maschine sortiert mittels eines Nahinfrarot-Sensors, der auf dem Hyper Spectral Imaging beruht. Diese hochauflösende Kameratechnik soll auch die Erkennung sonst nicht detektierbarer, schwarzer Kunststoffe ermöglichen.

Systeme sind bei Bühlmann Recycling im Einsatz

Eine derartige Systemkombination ist bei der Schweizer Firma Bühlmann Recycling in Betrieb. In der Bühlmann-Prozesskette werden diese beiden Maschinen ganz am Ende eingesetzt. Der Drop der vorgelagerten Magnetscheider für Eisen und Nichteisen-Metalle geht dabei direkt zur Steinert KSS.

Das Multisensor-Sortiersystem erzeugt im ersten Prozessschritt ein Platinen/Kabel Produkt, wie Steinert beschreibt. Zusätzlich würden flammhemmende sowie auch schwarze Kunststoffe separiert. Der Rest dieses Sortierschrittes wird über die UniSort Black gefahren.

Mit ihrem NIR-Sensor erkennt die UniSort Black die sichtbaren Kunststoffe wie ABS, PS, PE und PP und sortiert diese aus. Aus dem anfallenden Rest werde mit derselben Sortiereinrichtung eine Fraktion von schwarzen Mischkunststoffen erzeugt. Diese findet laut Steinert in der nachgelagerten Recyclingindustrie Abnehmer.



Bildergalerie:

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Fotos: Steinert

Mit nur zwei Maschinen lassen sich viele Produkte generieren

Mit der Steinert KSS wird auch das NE-Metall aus der vorgelagerten Nichteisen-Abscheidung aussortiert. Der Röntgensensor erzeugt den Angaben zufolge ein sauberes Alu-Produkt und trennt Schwermetalle ab. Per Farbsortierung wird das Schwermetall-Produkt danach in Kupfer, Messing und Graumetalle sortiert.

Mit nur zwei Maschinen könne der E-Schrott-Aufbereiter Bühlmann bis zu sieben verschiedene Produkte genieren, wie Steinert hervorhebt. Für zukünftige Sortieraufgaben könnten weitere Kombinationen aus Sensoren zeitnah hinzugefügt werden. Um die Wertschöpfung zu vertiefen, könnten schwarze Kunststoffe noch in ihre Polymer-Klassen sortiert werden. Dafür hat Steinert die Lösung UniSort BlackEye im Portfolio.

System lässt sich flexibel anpassen

Für zusätzliche Flexibilität sorgt laut Steinert das System der elf Förderbänder mit reversierbaren Austragsbändern. Die Maschinen können zudem wahlweise parallel oder seriell geschaltet werden. Damit könnten sie verschiedene Sortieraufgaben erfüllen. Den Verfahrensablauf bezeichnet Steinert als einfach. Durch die voreingestellten Rezepte würden viele verschiedene Produkte ermöglicht.

Recycler wie das Schweizer Unternehmen Bühlmann könnten sich damit den sich ändernden Umständen anpassen, betont Steinert: An das, was ihnen die Gesetzgebung, neue Designs von Elektrogeräten oder wechselnde Preise an den Börsen vorgeben. Und sie können das sortieren, was sie gewinnmaximierend platzieren können.

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