Ausbau des Pilotprojekts

Das Pilotprojekt ‚restmüllarme Abfallwirtschaft‘ wird im kommenden Jahr auf Buchen und die Gemeinde Hardheim ausgedehnt. Die Restmülltonne wird dann von einem Störstoffsack abgelöst. Unterstützung bekommt die AWN vom baden-württembergischen Umweltministerium.

Ganz Buchen wird restmüllarm


Was als Pilotprojekt begonnen hat, wird nun auf die baden-württembergische Stadt Buchen und die Gemeinde Hardheim ausgeweitet: Ab kommenden Jahr wird dort die ‚restmüllarme Abfallwirtschaft‘ der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN) eingeführt. Dann werden vor den Haustüren der Bürger eine trockene Wertstofftonne, eine Bioenergietonne und eine Störstofftonne beziehungsweise ein Störstoffsack stehen.

Wie die AWM mitteilt, soll die erste Abfuhr in Buchen Ende Juni 2018 erfolgen. Im Jahr 2019 kommen dann die Gemeinde Seckach und die Stadt Mosbach hinzu. Die AWN-Verantwortlichen hoffen, dass die Einwohner in den neu angeschlossenen Städten und Gemeinden das System ebenso positiv aufnehmen wie in den Pilotgemeinden.

Bis 2020 soll dann das System ‚restmüllarme Abfallwirtschaft‘ dauerhaft und flächendeckend im Landkreis Buchen eingeführt sein. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller war Mitte Oktober bei der AWN zu Besuch und signalisierte sein Wohlwollen. Laut AWN sagte Untersteller, „die restmüllarme Abfallwirtschaft sei ein Weg, den man gut mitgehen könne und die Einführung der klassischen Biotonne überflüssig mache“.

Bioenergietonne für Organik

Die AWN hatte 2010 in Rosenberg das Projekt ‚restmüllarme Abfallwirtschaft‘ gestartet. Drei Jahre später wurde die Kerngemeinde Hardheim eingeschlossen. Derzeit sind 7.000 der insgesamt 140.000 Einwohner im Landkreis bei dem Projekt mit dabei. Bis einschließlich 2019 kommen noch einmal circa 47.000 Einwohner hinzu.

Das Konzept der AWN beinhaltet eine Bioenergietonne für Organik wie Obst- und Gemüseabfälle, Lebensmittelabfälle und Grünabfälle. Auf die Weise werden im Landkreis bislang rund 90 Kilogramm pro Einwohner und Jahr an verwertbarem organischen Material erfasst.

Die zweite Tonne innerhalb des Konzepts ist eine Wertstofftonne für trockene, sortierfähige Abfälle wie Kunststoffe, Plastik und Verbundstoffe, Holz, Metalle, Aluminium und Weißblech sowie Gummi, Leder und Tapetenreste. Von diesen Materialien werden pro Einwohner und Jahr etwa 70 Kilogramm gesammelt, so die AWN.

Eine Restmülltonne ist in diesem Konzept nicht mehr vorgesehen. Stattdessen gibt es einen kostenlosen „Störstoffsack“ beziehungsweise eine „Störstofftonne“. Beides wird im Vier-Wochen-Rhythmus abgeholt. Auf diese Weise sollen Kehricht, abgelaufene Medikamente, Staubsaugerbeutel, Scherben/Porzellan, Hygieneartikel, Windeln, Kleintierstreu, Einwegspritzen in stichfesten Behältern, Zigarettenkippen und -asche erfasst werden. Die AWN geht davon aus, dass jeder Einwohner pro Jahr durchschnittlich 20 Kilogramm dieser Störstoffe erzeugt.

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