Fachkräftemangel

Der Ingenieurmangel in Deutschland setzt sich fort. Rund 70.000 offene Stellen waren es im vierten Quartal 2016. Besonders begehrt sind Bauingenieure. Die meisten offenen Stellen gibt es in Süddeutschland.

Gesucht: 70.000 Ingenieure


70.220 Ingenieure hat die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2016 im Schnitt pro Monat gesucht. Das ist ein Anstieg von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie der neue Ingenieurmonitor ergeben hat. Gleichzeitig ist die Zahl der arbeitslosen Ingenieure auf 25.960 gefallen – dem niedrigsten Stand seit 2010.

Wie der Bericht im Auftrag des Verbands Deutscher Ingenieure (VDI) zeigt, ist vor allem die Nachfrage in den Bereichen Bau, Vermessung und Gebäudetechnik, Architekten hoch. Hier sind die Jobangebote um 21,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Rund 25.000 offene Stellen gibt es in diesem Bereich.

Auf den Plätzen zwei und drei der begehrtesten Ingenieure landeten Fachkräfte aus den Berufssparten Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Energie- und Elektrotechnik. Im Bereich Maschinen- und Fahrzeugtechnik gab es monatlich im Schnitt 15.560 offene Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von knapp 2,5 Prozent.

Ähnlich hoch war die Nachfrage nach Spezialisten im Bereich Energie- und Elektrotechnik. Hier gab es im Schnitt monatlich 15.560 Jobangebote – knapp über 10 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

Besonders viele offene Stellen in Bayern

Gesucht werden die Ingenieure in ganz Deutschland, die meisten offenen Stellen gibt es mit 13.430 in Bayern. Wie bereits in den vergangenen Quartalen folgten auf den Plätzen zwei und drei Baden-Württemberg (12.030) sowie Nordrhein-Westfalen (11.920).

Der Engpass, der vor allem in Süddeutschland herrscht, hat laut VDI dazu geführt, dass im öffentlichen Straßenbau bereits genehmigte Gelder nicht abgerufen werden konnten, da zu wenige Bauingenieure die Planung übernehmen können. Rund 400 Millionen Euro konnten alleine im Verkehrsbau nicht verplant werden.

Wie stark der gesamte Fachkräftemangel Berufe übergreifend in Deutschland ist, hat erst kürzlich eine Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young ergeben: Demnach beklagen 78 Prozent der Unternehmen, dass es ihnen schwerfalle, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 69 Prozent, Anfang 2015 bei 67 Prozent.


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© 320°/ek | 21.02.2017

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