Bilanz

Bier und Wein aus Europa erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Auch außerhalb von Europa. Der Verpackungsglas-Hersteller Vetropack profitiert davon – mit einer wachsenden Produktion und einem kräftigen Gewinnsprung.

Gewinnsprung für Vetropack


Kräftiger Zuwachs beim Verpackungsglashersteller Vetropack: Um mehr als ein Drittel hat das Schweizer Unternehmen seinen Konzerngewinn im vergangenen Jahr steigern können. Der Gewinn verbesserte sich auf 57 Millionen Schweizer Franken (rund 52,35 Millionen Euro). Im Jahr 2016 lag der Gewinn noch bei 42,6 Millionen Schweizer Franken (rund 3,91 Millionen Euro). Die Gewinnmarge lag bei 9 Prozent (2016: 7,1 Prozent)

Auch das EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) wuchs kräftig von 49,3 Millionen Schweizer Franken auf 64,1 Millionen Schweizer Franken. Die Nettoerlöse hingegen verbesserten sich weniger stark, stiegen aber immerhin um 5 Prozent auf 631,5 Millionen Euro an.

Grund für die guten Zahlen ist laut Nachhaltigkeitsbericht unter anderem die wachsende Beliebtheit von europäischem Wein und Bier im nicht-europäischen Ausland. Die Nachfrage habe den Export beflügelt und den Einsatz von Verpackungsglas steigen lassen. Das europäische Umfeld habe sich demnach erfreulich entwickelt – das Produktionsvolumen sei dort um zwei Prozent angestiegen. Vetropack selbst hat von diesem Trend sogar überproportional profitiert: Der Absatz stieg um 4 Prozent auf eine Rekordmenge von 5,07 Millionen Stück.

Altglasanteil von bis zu 83 Prozent

Für die Produktion setzt die Vetropack-Gruppe, die insgesamt acht Glaswerke in Europa betreibt, mittlerweile zu 53 Prozent Scherben ein. Je Standort variiert der Prozentsatz jedoch. „Der Altglasanteil bezieht sich auf die gesamte Vetropack-Gruppe. In einzelnen Werken macht der Anteil bis zu 83 Prozent aus“, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht. Zur Aufbereitung der Scherben wird laut Unternehmen bis auf den italienischen Standort in allen Werken ein eigenes Glasrecycling betrieben.

Auch der Anteil der jeweiligen Scherbenfarben bei der Produktion ist unterschiedlich: So wurden 2017 wie auch im Jahr zuvor etwa 67 Prozent grüne Scherben eingesetzt. Bei braunem Altglas betrug der Einsatz etwa 48 Prozent (minus 3 Prozentpunkte). Der Anteil von weißem Altglas hingegen ist um 2 Prozentpunkte auf 43 Prozent gestiegen.

Welche Altglasmengen in absoluten Zahlen verwendet werden, geht aus dem Bericht nicht eindeutig hervor. „Insgesamt transportieren wir jedes Jahr beinahe 71.000 Tonnen Altglas von den Regionallagern zu unseren Aufbereitungsanlagen“, heißt es.

Genauer wird der Bericht bei den produzierten Abfällen. Bei der Herstellung von insgesamt 5,07 Milliarden Stück Glasverpackungen sind im vergangenen Jahr 46.189 Tonnen Abfälle angefallen – etwa 56 Prozent davon wurden recycelt, der Rest wurde überwiegend verbrannt oder deponiert. Rund 3 Prozent der Abfälle mussten als Sondermüll entsorgt werden. Im Vorjahr war die Menge der produzierten Abfälle mit 43.331 Tonnen zwar noch deutlich niedriger, dafür war aber auch die Recyclingrate mit 49 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Vetropack mit Sitz im schweizerischen Bülach ist an der Schweizer Börse notiert und hat weltweit etwas über 3200 Mitarbeiter. In den acht Glaswerken stehen insgesamt 18 Schmelzwannen mit einer Produktionskapazität von 4.000 Verpackungsglas täglich.

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