Verwertung von Gipskartonplatten

Der Recyclingkonzern Remondis will am Standort Zweibrücken eine Gipsplatten-Recyclinganlage errichten. Die Genehmigung hat das Unternehmen im März erhalten. Noch in diesem Jahr soll der Probetrieb starten.

Gipsrecycling: Remondis plant Anlage in Zweibrücken


Erst vor kurzem hat das Umweltbundesamt in einer Studie betont, dass dem Recycling von Gips in Deutschland künftig eine strategische Bedeutung zukommt und sich neue Aufbereitungsanlagen lohnen könnten. Das sieht der Entsorgungsdienstleister Remondis offenbar auch so. Noch in diesem Jahr wird in Zweibrücken eine Gipsplattenrecyclinganlage ihren Probebetrieb aufnehmen.

Die Genehmigungsbehörde habe dem im Januar 2016 gestellten Genehmigungsantrag im März 2017 zugestimmt, erklärt Remondis auf Anfrage. Die neue Anlage wird dort errichtet, wo das Unternehmen bis 2009 eine Gewerbeabfallsortieranlage betrieben hatte. Nach längeren Überlegungen, wie die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann, habe man sich für den Bau einer Gipsplattenrecyclinganlage entschieden.

Kapazität von 72.000 Tonnen

Remondis beziffert die Gesamtinvestition für die Anlage auf etwa 9,5 Millionen Euro. Die Kapazität liege bei 72.000 Tonnen pro Jahr. Als Inputmaterial sollen Abfälle aus Bauvorhaben in der näheren Umgebung dienen, insbesondere aus Neubauvorhaben und Rück-/Umbaumaßnahmen. Eingesetzt werden neben den üblichen Gipskartonplatten aber auch andere gipshaltige Stoffe, etwa Formgipse, Gipsbausteine, Fehlchargen aus der Produktion und Gipse aus dem medizinischen Bereich.

Mit welcher Technologie die Aufbereitung erfolgen wird, wollte Remondis nicht näher erläutern. Lediglich so viel: „Wir bauen nach intensiven Tests und Versuchen eine Anlage mit verschiedenen Komponenten von unterschiedlichen Anlagenbauern.“ Das Verfahren soll eine Vorsortierung des Materials sowie anschließend mehrere Aufbereitungs- und Zerkleinerungsschritte umfassen.

Als Produkte will der Entsorgungsdienstleister Recycling-Gips und Papier gewinnen. Der Recycling-Gips, dessen Produktstatus (End-of-Waste) bereits behördlich bestätigt ist, soll künftig an Gipswerke in Deutschland verkauft werden. Die Vermarktung liege in der Hand der Remondis-Schwester Casea. Das gewonnen Papier soll so aufbereitet werden, dass es von der Papierindustrie eingesetzt werden kann.

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