MHKW Ludwigshafen

Gibt es noch Kritiker, die Müllverbrennungsanlagen für Dreckschleudern halten? Wenn ja, hat das MHKW Ludwigshafen einige Zahlen entgegenzusetzen. Dank einer aufwändigen Technik liegen die Abgaswerte für 2016 weit unter den gesetzlichen Vorschriften.

„Grenzwert zu 2,5 Prozent ausgeschöpft“


Die Abgaswerte des Müllheizkraftwerks in Ludwigshafen für 2016 liegen weit unter den gesetzlichen Vorschriften. Als Beispiel führt die Betreibergesellschaft GML unter anderem die Stickoxid-Emission an. Pro Kubikmeter Abgas lag diese im Jahresmittel bei circa 43 Milligramm – also deutlich unter dem gesetzlich zulässigen Grenzwert von 100 Milligramm pro Kubikmeter Abgas. In Zahlen ausgedrückt: Die vom Gesetzgeber zugelassene Emission wurde zu 43 Prozent ausgeschöpft.

Noch stärker sei der Effekt der Rauchgasreinigung bei der Quecksilber-Emission gewesen. Hier verzeichneten die Verantwortlichen einem Jahresmittelwert von circa 1,6 Mikrogramm pro Kubikmeter Abgas. Zum Vergleich: Der gesetzliche Grenzwert liegt bei 30 Mikrogramm pro Kubikmeter Abgas. Das MHKW Ludwigshafen sei damit zu 95 Prozent unter dem gesetzlich zulässigen Grenzwert geblieben.

Zufrieden zeigte sich die GML auch bei den Werten der sogenannten Umweltgifte Dioxin und Furan. Demnach lag die Dioxin-Emission bei einem Jahreswert von circa 0,0025 Nanogramm Toxizitätsäquivalent Dioxin pro Kubikmeter Abgas. Verglichen mit dem gesetzlichen Grenzwert von 0,1 Nanogramm Toxizitätsäquivalent Dioxin pro Kubikmeter Abgas sei die vom Gesetzgeber zugelassene Emission also nur zu 2,5 Prozent ausgeschöpft worden.

„Eindrucksvolle Emissionswerte“

„Diese Emissionswerte zeigen eindrucksvoll die zuverlässige Wirkung der sehr aufwändigen Rauchgas-Reinigungstechnik, die im MHKW Ludwigshafen eingesetzt wird“, erklärt die GML. Die Schadstoffe würden entweder wirksam im Feuer zerstört oder durch die Rauchgasreinigung wirkungsvoll zurückgehalten und in Filterstäube überführt.

Im MHKW Ludwigshafen wird der Abfall von circa einer Million Einwohnern in Rheinland-Pfalz entsorgt. Die Anlage hat eine Kapazität von 200.000 Jahrestonnen. Nach der Verbrennung liegen jährlich 61.000 Tonnen Schlacke vor, aus der circa 4.000 Tonnen Eisen- und NE-Metalle zurückgewonnen werden. Der Rest gelangt in das Baustoffrecycling/Deponiebau. Als weiteres zu entsorgendes Produkt fallen 7.000 Tonnen Filterstäube pro Jahr an, die in einem Salzstock versetzt werden.

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