Baustoff aus Rostasche

Die Investition in neue Technologien am Standort der Remex-Tochter Heros hat sich offenbar gelohnt. Nicht nur die Rückgewinnungsquote sei gestiegen, sondern auch die Qualität der Metalle und Ersatzbaustoffe. Die Nachfrage nach dem Baustoff übertreffe bereits die aktuellen Produktionskapazitäten.

Höhere Rückgewinnung, bessere Qualität


Rund 16 Millionen Euro hat die Remex Mineralstoff GmbH in den Ausbau des Tochterunternehmens Heros investiert. Im Zuge dessen seien auf dem 45 ha großen Gelände am niederländischen Standort Sluiskil mehrere innovative Technologien installiert worden, um sowohl die Rückgewinnungsquote und die Qualität der Metalle aus der Hausmüllverbrennungsasche zu erhöhen als auch die Qualität der Ersatzbaustoffe zu optimieren, berichtet Remex. Dadurch sei die Anlage von Heros komplett überholt worden.

Heros behandelt am Standort Sluiskil rund 700.000 Tonnen Rostasche aus Müllverbrennungsanlagen. Zentrales Element der Modernisierung war die sogenannte Merit-Technologie, eine neue Metallrückgewinnungstechnologie von Remex. Heros hat diese Technologie in das Stammwerk integriert und zusätzlich die Anzahl der Wirbelstromabscheider erhöht, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Mit der Merit-Technologie wird vor allem die Fraktion 2 bis 4 Millimeter behandelt, aus der bislang keine Wertstoffe zurückgewonnen werden. Bei der Technik handelt es sich im Kern um ein ballistisches Trennverfahren, das zum einen klassiert und zum anderen sortiert. Dabei wird ein kontrollierter Luftstrom genutzt, der die Feinfraktion der Asche von den NE-Metallen trennt. Bei der Remex-Tochter MAV Mineralstoff-Aufbereitung und -Verwertung GmbH in Erftstadt kam das Verfahren erstmalig zum Einsatz. Die neue Technologie ist aber auch als separates Modul für andere Recyclingunternehmen verfügbar.

Gute Nachfrage nach gewaschenem Material

Darüber hinaus hat Heros die so genannte HMT-Technologie implementiert. Dabei handelt es sich um eine Wasch-/Brechanlage mit einer Startkapazität von 300.000 Tonnen, mit der die Anforderungen des niederländischen Green Deal für die mineralische Qualität von Hausmüllverbrennungsasche als Baustoff erfüllt werden.

Das gewaschene Material wird unter der Marke „granova® combimix“ vermarktet und in Betonprodukten und Asphalt eingesetzt. Offenbar entwickelt sich die Nachfrage nach dem Material gut. Wie Remex berichtet, übertreffe die Nachfrage bereits jetzt die derzeitigen Produktionskapazitäten.

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