Aufbereitung mineralischer Abfälle

Eine Sonderfläche zur Nachhaltigkeit im Straßenbau, innovative Brech- und Siebanlagen oder die Zerkleinerung von Mineralik live erleben: Die IFAT dreht sich in diesem Jahr verstärkt um den größten Abfallstrom in Deutschland. Ein Ausblick, was die Besucher im Mai erwartet.

IFAT 2018 nimmt Bauabfälle unter die Lupe


Auf der diesjährigen Umweltmesse IFAT stellen die Veranstalter das Thema Kreislaufwirtschaft in der Baubranche stärker in den Mittelpunkt. So wird es unter anderem zum ersten Mal um Nachhaltigkeit im Straßenbau gehen. Darüber hinaus sind bei den VDMA-Praxistagen mobile Maschinen zur Aufbereitung mineralischer Abfälle in Aktion zu erleben. Recyclingbaustoffe werden ebenfalls vorgestellt.

Zum Thema ‚Nachhaltigkeit im Straßenbau‘ erwartet die Besucher eine Sonderschau, wie es heißt. Diese soll sich insbesondere um nachhaltige Verfahren und Baustoffe sowie die Digitalisierung von Prozessen drehen. Abgerundet wird das Ganze mit einem Programm von Fachvorträgen, organisiert vom Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM).

Zerkleinerung fast ohne ungewollte Sandfraktion

Wie der Veranstalter ausführt, will zum Beispiel die Firma Wirtgen mit einer Kaltfräse zeigen, wie effizientes und umweltschonendes Recycling schon beim Ausbau umgesetzt werden kann. Durch die Maschine ließen sich Asphalt- und Betonflächen schnell und präzise abtragen. Der schichtweise Ausbau der Deck-, Binder- und Tragschicht ermögliche zudem die Trennung und selektive Rückgewinnung nach Mischgutarten. Wer wissen will, wie das gewonnene Material am besten zerkleinert wird, wird auf der neuen Sonderfläche in Halle C5 fündig.

Dort gibt es den Organisatoren zufolge ein breites Spektrum an diversen Spezialmaschinen zu sehen, beispielsweise vom Maschinenbauer Crush + Size Technology. Die Nordrhein-Westfalen haben den Split- und Asphaltbrecher SRC+ entwickelt. Der mit zwei Walzen arbeitende Brecher verarbeitet nach einer Vorbrechstufe den Altasphalt mit vergleichsweise geringem Energieaufwand auf eine Körnung von unter 32 Millimeter. Der Vorteil sei, dass dabei die Grundkörnung kaum zerstört werde und Bitumen weiterhin an ihr haftet. In Kombination mit dem Nachbrecher DRC+ entstünden aus dem Material ferner nur sehr geringe Mengen der ungewollten Sandfraktion.

Komptech zeigt neues Trommelsieb

Ist das Altmaterial zerkleinert, muss es gesiebt werden, am besten mit einer mobilen Anlage vor Ort. Hier können Besucher das neu entwickelte Trommelsieb Nemus 3000 von Komptech mit verlängertem Feinkorn- und Überkornaustrageband erleben. Dieses verfügt nach Angaben des Herstellers über eine stabile Rahmenkonstruktion sowie über robuste Austragsbänder und eine Trommel, die gegen herabfallende Steine weitgehende unempfindlich ist.

Außerdem sei das Sieb so konstruiert, dass es bei stark bindigen oder lehmhaltigen Ausgangsmaterialien nicht verstopft, oder es zu Anbackungen kommt. Zudem habe man die Serviceintervalle, zum Beispiel für die „Drum-Grip-Antriebskette“, mittels einer neu konzipierten Hubkinematik verdoppelt.

Der österreichische Maschinenbauer Kormann Rockster Recycler kommt mit seiner mobilen Drei-Deck-Siebanlage vom Typ RTS514 nach München. Die Maschine habe einen Aufgabetrichter mit einem Volumen von 7,7 Kubikmetern und sei ausgestattet mit Bändern für Sand, Grobkorn sowie mittlere Körnung, die noch einmal in grob und fein unterteilt werden kann. Zudem zeichne sich die RTS514 durch effiziente Staubunterdrückung, schallisolierte Motoreinhausung und Antriebsmotoren auf dem neuesten Stand der Technik aus.

Neuer Recyclingbaustoff GranuGrip

Baumischabfälle sind bei der IFAT ebenfalls Thema. Eine Lösung präsentiert unter anderem der Maschinenbauer Doppstadt. Auf der Messe ist laut Veranstalter eine Kombination aus Trommelsiebmaschine, Windsichter und Dichteseparator zu sehen. Durch diese Verfahrenskette kann Baumischabfall in die Fraktionen Steine, Sand und Holz aufgetrennt werden. Außerdem werde Plastikfolie aussortiert.

Einen Recyclingbaustoff für mehr Nachhaltigkeit im Straßenbau will Nadler Straßentechnik mit Sitz im bayerischen Schweitenkirchen vorstellen. Dabei handelt es sich um ein Abstreumaterial namens GranuGrip. Mit Abstreumaterial wird die gewünschte Rauheit von Asphaltbeton realisiert. GranuGrip ist nach Herstellerangaben hochabriebfest, verschmilzt oder verklebt mit der Vergussmasse und ist leichter als diese. Ein weiterer Vorteil sei eine kürzere Verkehrssperrung.

 

© 320°/bs | 20.03.2018

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