Kunststoffabfall

Eine neue britische Gemeinschaftsinitiative will das wachsende Problem der Kunststoffabfälle lösen. Im Frühjahr soll die Initiative offiziell lanciert werden. Auch andere Länder sollen sich der Initiative anschließen.

Initiative will Kunststoffsystem in UK umgestalten


Nach Chinas Importstopp für qualitativ minderwertige Kunststoffabfälle herrscht weltweit große Aufregung. Niemand weiß genau, wohin mit all den Folienabfällen. In Großbritannien ist daher eine Gemeinschaftsinitiative entstanden, die das Problem lösen will. Das Ziel ist kein kleines: Auf der Agenda steht die Umgestaltung des britischen Kunststoffsystems.

Diese Initiative sei allumfassend und einzigartig, teilt die britische Abfall- und Ressourcenaktionsprogramm WRAP als federführende Organisation mit. Denn hierin sollen Unternehmen, die Politik, sprich die Regierungen und die Gebietskörperschaften, sowie NGO, Medien und die Gesellschaft zusammenarbeiten. Am Aufbau der Initiative ist auch die Ellen-MacArthur-Stiftung beteiligt.

Diese neue Gemeinschaftsinitiative soll laut WRAP die erste, aber nicht die letzte ihrer Art sein. Geplant ist demnach der Aufbau eines Netzwerks vergleichbarer nationaler Umsetzungsinitiativen der „New Plastics Economy“ in weiteren Ländern der Welt. Dieses Netzwerk solle die globale Initiative der Ellen-MacArthur-Stiftung ergänzen.

Kunststoffverpackungen sind der erste Schwerpunkt

Der Schwerpunkt liegt zunächst auf Kunststoffverpackungen. Die angestrebten Ziele sind an sich nichts Neues. Dazu zählt:

  • unnötige und problematische Einweg-Kunststoffverpackungen zu vermeiden;
  • sicherzustellen, dass alle Kunststoffverpackungen wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sind;
  • die Sammlung und das Recycling von Kunststoffverpackungen deutlich auszuweiten;
  • den Anteil, an rezykliertem Material in Kunststoffverpackungen zu erhöhen, um die Nachfrage nach Recyclingmaterial anzukurbeln;
  • die Bürger begeistern und befähigen, ihren Beitrag zur Reduzierung von Verpackungsmüll und Abfall aus Kunststoffen zu leisten.

Derzeit werde daran gearbeitet, alle Parteien einzubeziehen und die Initiative auch tatsächlich ins Leben zu rufen, so WRAP. Weitere Einzelheiten sollen im Frühjahr bekannt gegeben werden. Dann wollen WRAP und die Ellen-MacArthur-Stiftung die Initiative auch offiziell lancieren.

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