Änderungsgenehmigung

Die Firma Pyreg im Rhein-Hunsrück-Kreis kann die Produktionskapazität wie geplant erweitern. Damit werden zur bislang betriebenen Karbonisierungsanlage zwei Anlagen hinzukommen. In allen drei Anlagen soll Biomasse zu Kohle aufbereitet werden.

Kapazitätsausbau bei Pyreg


Das Unternehmen Pyreg plant seinen Standort in Dörth (Rhein-Hunsrück-Kreis) – 25 Autominuten südlich von Koblenz – auszubauen. Zur bislang betriebenen Karbonisierungsanlage sollen zwei Anlagen hinzukommen. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat nun die immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung zur Erhöhung der Kapazität erteilt. Bereits im November 2017 hatte die Behörde den Betrieb von insgesamt drei Anlagen zugelassen.

Pyreg kann somit die Produktion um 2 mal 120 Kilogramm pro Stunde erweitern. Darüber hinaus darf das Eingangslager von 100 Tonnen auf eine Gesamtlagerkapazität von 150 Tonnen ausgebaut werden. Pyreg bereitet in Dörth seit 2014 organische Stoffe wie Holzhackschnitzel, Kirschkerne oder Trester zu Pflanzen-, Futtermittel- oder Aktivkohle auf.

Dabei kommt das sogenannte Pyreg-Verfahren zum Einsatz. Die Biomasse wird dabei einem Doppelschnecken-Karbonisierungsreaktor zugeführt und bei 500 bis 700 Grad Celsius schonend entgast und anschließend durch gezielte Luftzugabe verkohlt. Entstehende brennbare Gase werden vom Material entkoppelt und in einer nachgeschalteten Brennkammer via flammenloser Oxidation (FLOX®-Verfahren) bei rund 1.200 Grad Celsius verbrannt. Anfallende Wärme wird für die Anlage genutzt, überschüssige Energie an andere Nutzer abgegeben.


Fließbild Pyreg-Verfahren:

Fließbild Pyreg-Verfahren

Quelle: Pyreg

„Als Obere Abfallbehörde unterstützt die SGD Nord moderne Lösungsansätze bei der technischen Verwertung von Abfällen und ich freue mich über die gute Zusammenarbeit mit der Pyreg GmbH“, sagte Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord, anlässlich der Genehmigung. Helmut Gerber, technischer Geschäftsführer des Unternehmens ergänzte: „Wir haben den Anspruch, durch intensive Forschung und Weiterentwicklung unsere Technologie immer auf dem neuesten Stand zu halten. Wir wissen die versierte Unterstützung der SGD Nord daher sehr zu schätzen.“

 

© 320°/bs | 22.01.2018

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