Kartellamt genehmigt Übernahme der Cortek-Gruppe

Das Bundeskartellamt hat den Erwerb der Cortek-Gruppe durch die Remondis GmbH & Co. KG, Kloster Lehnin, im Hauptprüfverfahren freigegeben. Zur Cortek-Gruppe gehören die Cortek Gesellschaft für Recycling und Entsorgungsleistungen mbH, Weißenfels, die UMTECH Entsorgungsgesellschaft mbH, Zeitz, und die Zentrum für Wertstoffverarbeitung Mitteldeutschland GmbH, Schkopau. Die erworbenen Gesellschaften bieten vor allem die Entsorgung von Gewerbeabfällen im südlichen Teil von Sachsen-Anhalt sowie in den angrenzenden Gebieten Thüringens und Sachsens an.

Das Bundeskartellamt hat nach eigenen Angaben untersucht, inwieweit der Erwerb der Cortek-Gruppe den Remondis-Konzern als Bieter bei Ausschreibungen durch Kommunen und duale Systeme für die Erfassung von Haushaltsabfällen stärken kann, obwohl die Cortek-Gruppe in diesem Entsorgungsbereich bisher keine Aufträge hält. Laut Kartellamt erweitert der Remondis-Konzern mit der Übernahme sein Standortnetz im Süden der neuen Bundesländer. Dort sei Remondis bereits Marktführer bei der Erfassung von Haushaltsabfällen. Durch den Erwerb der Cortek-Gruppe wird Remondis dort auch zum Marktführer bei Gewerbeabfällen.

„Trotz der starken Marktposition von Remondis war das Vorhaben letztlich freizugeben“, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts. „Die in der Region tätigen Wettbewerber haben ebenfalls gut ausgestattete Standortnetze, beteiligen sich neben Remondis aktiv an Ausschreibungen für die Erfassung von Haushaltsabfällen und Verpackungsabfällen und erzeugen so Wettbewerbsdruck. Allerdings erfolgt die Erfassung von Haushaltsabfällen in vielen Kommunen der Region durch ausschreibungsfrei beauftragte kommunale Betriebe. Der Wettbewerb könnte vor allem dadurch noch belebt werden, dass mehr Kommunen Ausschreibungsverfahren durchführen.“

Umfangreiches Portfolio

Die Firma Cortek mit Sitz in Weißenfels und weiteren Standorten in Zeitz und Gera ist in den Bereichen Baustoffrecycling, Containerdienst, Abfallsortierung sowie Abrissarbeiten und Wohnungsberäumung tätig. Verarbeitet werden vor allem Beton- und Ziegelbruch und Böden sowie organische Abfälle und Wertstoffe, etwa Styropor, PE-Kanister, Umreifungsbänder und Folienabfälle. Je nach Abfallstrom produzieren die Zeitzer daraus Recyclingschotter, Rindenmulch, Kompost oder Ersatzbrennstoffe.

Das Unternehmen Zentrum für Wertstoffverarbeitung Mitteldeutschland (ZfW) arbeitet im gleichen Metier. ZfW agiert von seinen Betriebsstätten Halle-Schkopau/Döllnitz und Naumburg/Freyburg aus. Die Firma kümmert sich nach eigenen Angaben um die ganze Bandbreite ungefährlicher Abfälle: von Bauschutt und Reststoffen, Gewerbeabfall und Gewerbemüll über Grob- und Sperrmüll bis hin zu Bauholz, Grün- und Astschnitt sowie Erdaushub. Darüber hinaus wird bei Bedarf Sonderabfall transportiert und die Reinigung von Plätzen und Flächen bis zur kompletten Straßenreinigung übernommen. Entsprechend der angenommenen Stoffe bietet das Unternehmen verschiedene Baustoffe sowie Kompost, Erde und Rindenmulch und liefert Ersatzbrennstoffe an Industrie- und Heizkraftwerke.

Die Umtech-Entsorgungsgesellschaft hat ein eingeschränkteres Portfolio. Zum Leistungsangebot zählt die Entsorgung von Öl, Altfarben, Leuchtstoffröhren sowie ölkontaminierten Böden und kontaminiertem Holz. Daneben kümmert sich das Zeitzer Unternehmen mit einer weiteren Betriebsstätte in Neunhofen/Neustadt an der Orla um Abfälle aus Rückbau, Demontage, Abbrucharbeiten und Räumungen. Dabei fallen unter anderem Baustellenmischabfälle an, die thermisch verwertet werden müssen, sowie Sperrmüll, Altreifen oder Schrott. Als weiteren Service bietet Umtech verschiedene Lösungen für Entsorgungs- und Transportprobleme an. Dafür stehen Kehrmaschinen, Schüttguttransporter und für die industrielle Reinigung Saug- oder Hochdruckspülfahrzeuge bereit.