Verpackungsgesetz

Die geplanten hohen Recyclingquoten im Verpackungsgesetz sind gut und richtig, meint der Kölner Entsorger Zentek. Zustimmung kommt auch vom Grünen Punkt. Zentek wirbt jedoch für eine stufenweise Anhebung.

„Klare Stärkung des Recyclings“


Der Kölner Entsorgungsdienstleister Zentek bewertet den Referentenentwurf für das Verpackungsgesetz grundsätzlich positiv. „Der vorliegende Entwurf mit seinen durchaus ambitionierten Recyclingquoten bedeutet eine klare Stärkung des Recyclings in Deutschland“, sagt Geschäftsführer Dirk Peter.

Kernpunkte des Gesetzesentwurfs sind die Einführung von höheren Recyclingquoten der eingesammelten Verpackungsfraktionen sowie die Einrichtung einer Zentralen Stelle: „Wir begrüßen die Weiterentwicklung zu einem Verpackungsgesetz mit einer starken Zentralen Stelle, deren Ausgestaltung aber noch intensiv diskutiert werden muss“, so Peter. Die Einbindung des Know-hows der gemeinsamen Stelle der dualen Systeme in die neue Zentrale Stelle sei ein wichtiger Schritt, um eine effektive Kontrolle des Systems zu gewährleisten.

Auch die erhöhten Recyclingziele werden von dem Unternehmen begrüßt; man wünsche sich aber eine stufenweise Anhebung: „Die hohen Recyclingquoten sind gut und richtig: Sie tragen dazu bei, mehr Wertstoffe im Kreislauf zu halten. Dazu muss aber auch die Verantwortung über die Gestaltung der Erfassungssysteme stärker von den dualen Systemen mitgestaltet werden – schließlich tragen diese auch die Verantwortung für die Erfüllung der Ziele“, machte Peter klar.

„Werden uns anstrengen müssen“

Zustimmung äußert auch der Grüne Punkt. „Der Entwurf enthält wichtige Instrumente, um die Kreislaufwirtschaft in Deutschland spürbar voranzubringen“, sagt Michael Wiener, CEO der Duales System Holding. „Das Verpackungsgesetz bietet eine echte Chance, Verpackungen künftig noch effektiver zu erfassen und besser zu verwerten. Das kommt Umwelt, Wirtschaft und Verbrauchern zugute.“

Die höheren Verwertungsquoten hält der Grüne Punkt offenbar für realisierbar. „Wir brauchen ambitionierte Vorgaben, auch wenn wir uns dafür anstrengen müssen“, sagt Wiener. „Denn sie werden dazu führen, dass endlich mehr Wertstoffe im Kreislauf gehalten und weniger verbrannt werden.“

Nachbesserungsbedarf erkennt der Grüne Punkt unter anderem bei der Zentralen Stelle. „Die Zentrale Stelle kann wesentlich dazu beitragen, Kontrolle und Vollzug im bewährten dualen System zu stärken und es damit nachhaltig zu stabilisieren. Dazu sollte die Zentrale Stelle die Kompetenzen einer schlagkräftigen Fachaufsicht erhalten und der Gesetzesentwurf entsprechend noch an einzelnen Stellen angepasst werden“, sagt Wiener.

Der Grüne Punkt, Zentek, BellandVision und Interseroh haben für die gestrige Anhörung im Bundesumweltministerium eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben. Die Stellungnahme im Wortlauf finden Sie hier.

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