Gemeinsame Entwicklung von Interseroh und Henkel

Interseroh und der Klebstoffhersteller Henkel haben erstmals Produkte aus Recyclingkunststoff entwickelt. Das verwendete Procyclen erfülle höchste Erwartungen und könne aus einer Vielzahl von Altkunststoffen hergestellt werden, heißt es.

Kleberoller aus Recyclingkunststoff


Quelle: Interseroh
Interseroh

Bei der Neuentwicklung handelt es sich um einen Pritt Kleberoller und einen Pritt Correction Roller, deren Gehäuserückwand aus dem von Interseroh entwickelten Recyclingkunststoff Procyclen hergestellt wird. Als Ausgangsmaterialien dienen Polystyrol-Abfälle unter anderem aus gebrauchten Verpackungen und der werkseigenen Produktion von Henkel.

Nach Angaben von Interseroh wurde das verwendete Procyclen im „recycled-recource“-Verfahren hergestellt. Es bestehe zu nahezu 100 Prozent aus Recyclingmaterial und erfülle höchste Erwartungen in Bezug auf Fließfähigkeit, Schlagzähigkeit, Steifigkeit, UV- und Hitzebeständigkeit. Kunden könnten unter etlichen Farben aus dem RAL-Farbsystem wählen. Für den Pritt Kleberoller wurde der Farbton Rot, für den Pritt Correction Roller der Farbton Blaugrau verwendet.

Interessant für die Hersteller von Kunststoffprodukten sei die Möglichkeit, Procyclen je nach individueller Anforderung und Einsatzzweck aus einer Vielzahl von Altkunststoffen herzustellen, erklärt Interseroh. Neben Polystyrol wie etwa für die Herstellung des Pritt Kleberollers könnten unter anderem auch Materialien wie Polypropylen oder High-Density-Polyethylen aufbereitet werden.

Der Einsatz von Procyclen gewährleiste nicht nur höchste Materialqualität, sondern sei auch nachhaltig und umweltverträglich, wie Interseroh mit Bezug auf eine Studie des Fraunhofer-Instituts UMSICHT aus 2013 betont: So ließen sich allein durch den Einsatz von einer Tonne Procyclen im Vergleich zum Einsatz von Primärkunststoffen die Treibhausgase um 493,5 Kilogramm reduzieren. Das entspreche einer Einsparung um 30 Prozent. Zudem würden 10.488 Kilowattstunden weniger verbraucht, das entspreche dem Primärenergiebedarf von 18.400 Waschladungen.

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