Straßenreinigung

Herkömmliche Trockenreinigungsmaßnahmen reichen zur Säuberung von Innenstadtflächen oftmals nicht aus. Eine Kombination aus Trocken- und Nassreinigung verspricht bessere Ergebnisse. Das zumindest belegt ein Praxisversuch.

Kombi aus Trocken- und Nassreinigung


Der Praxisversuch lief ein Jahr lang in Hannovers Innenstadt. Schon im Frühjahr 2014 hatte der Rat der Stadt Hannover den Kommunalbetrieb aha beauftragt, ein Reinigungskonzept für die helle Pflasterung in den Bereichen Kröpcke, Karmarschstraße bis Markthalle, Goseriede, Bahnhofstraße, Schillerstraße und Luisenstraße zu entwickeln.

„Besonders die intensiv genutzten Innenstadtflächen sind großen Verschmutzungen ausgesetzt“, weiß Mathias Quast, Abteilungsleiter der Stadtreinigung von aha. Neben dem üblichen Kehricht und diversen losen Abfällen sammeln sich auf dem Pflaster Essensreste, verschüttete Getränke, Kaugummis, Tierkot und vieles mehr. Gerade in den trockenen Sommermonaten setzt sich dieser Schmutz auf dem Boden fest und ist mit Trockenreinigungsmaschinen kaum zu entfernen.

aha
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Die Stadtreinigunghat deshalb ein Jahr lang den Einsatz der Nassreinigungsmaschinen auf dem hellen Pflaster getestet. Dabei wurde die wöchentliche Nassreinigung mit der täglichen Trockenreinigung kombiniert. Das Ergebnis zeigt laut aha, dass selbst hartnäckiger Schmutz effektiv und umweltschonend entfernt werden.

Ohne chemische Zusätze

Die Straßenreinigung beseitigte dafür zunächst den trocken groben Schmutz. Anschließend setzte sie die fahrbaren Reinigungsmaschinen auf der rund 41.000 qm großen Fläche mit heller Pflasterung ein. Überall dort, wo die Reinigungsmaschinen nicht hingelangen können, nutzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenreinigung zusätzlich Handreinigungsgeräte. Während Kaltwasserreinigungsmaschinen nur mit chemischen Zusätzen ein akzeptables Reinigungsergebnis erzielen, sei es durch die getestete Nassreinigung mit bis zu 280 bar Hochdruck und bis zu 90 Grad Heißwasseraufbereitung möglich, auf chemische Reinigungszusätze zu verzichten und somit die Umwelt zu schonen, erklärt aha.

„Die Testergebnisse haben nicht nur Ansprüche von aha an die eigene Reinigungsleistung erfüllt, sondern auch die Mitglieder des Rats der Stadt Hannover überzeugt“, berichtet aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. Aus diesem Grund beauftragte das politische Gremium den Zweckverband als kommunalen Reinigungsdienstleister mit der Umsetzung des neuen Nassreinigungsstandards auf ausgesuchten Flächen in der Innenstadt.

Seit dem 2. Mai werden nun zwei selbstfahrende Spezialreinigungsfahrzeuge von vier aha-Beschäftigten standardmäßig auf den hellen Pflasterflächen in der Innenstadt eingesetzt. Der Gesamtaufwand für das neue Verfahren liegt bei circa 300.000 Euro pro Jahr und wird über die Straßenreinigungsgebühren finanziert.

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