Aufbereitung von Abfällen

Deutschlands Recyclingwirtschaft ist international führend. Eine neue Studie zeigt, wie die Abfallbewirtschaftung in Deutschland funktioniert und welche Instrumente und Verfahren zum Einsatz kommen. Mit dem Kompendium soll der Wissens- und Technologietransfer in andere Länder unterstützt werden.

Kompendium zur Abfall-Bewirtschaftung


Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine neue Studie über „Bewährte Verfahren zur kommunalen Abfallbewirtschaftung“ veröffentlicht. Die Informationssammlung stellt die in Deutschland eingesetzten abfallwirtschaftlichen Verfahren und Techniken kompakt vor. Darüber hinaus werden auch ihre Anwendungsmöglichkeiten skizziert.

Vorrangiges Ziel des UBA ist es, damit den Wissens- und Technologietransfer in andere Länder zu unterstützen, die noch Nachholbedarf bei einer nachhaltigen Abfallbewirtschaftung haben. Gleichzeitig soll auch der „Export bewährter und leistungsfähiger Umwelttechnik im Allgemeinen und von Abfallbehandlungstechnik im Besonderen unterstützt werden“, wie es in der Studie heißt.

Die in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Intecus entstandene Studie bietet aber auch inländischen Interessenten einen detaillierten Einblick in den Stand der Abfalltechnik in Deutschland sowie einen Überblick über die von deutschen Firmen zur Bewirtschaftung von Abfällen angebotenen Verfahren, Maschinen, Anlagen, Container und Fahrzeuge.

Orientierungshilfe für Planung und Umsetzung

Die 316 Seiten starke Informationssammlung arbeitet ein breites Themenspektrum ab. Der erste Teil dreht sich um das EU-Abfallrecht. Die Autoren der Studie haben alle Richtlinien, die für die Abfallwirtschaft von Belang sind, kurz und übersichtlich vorgestellt. So werden die Hauptanliegen und die Zielsetzung der Richtlinien umrissen und die wesentlichen Regelungsbereiche aufgezählt.

Danach widmet sich die Studie den Abfallbehandlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung lokaler Voraussetzungen wie Einwohnerzahl, Erreichbarkeit, Struktur der Transportwege, wirtschaftliche Diversität. Auch soziale und kulturelle Rahmenbedingungen werden betrachtet. Insgesamt 14 verschiedene Erfassungs- beziehungsweise Behandlungsoptionen für die im kommunalen Zuständigkeitsbereich anfallenden Hauptabfallarten werden hier detailliert beschrieben. Im Einzelnen dreht es sich um die Stoffströme Bioabfall, gemischte Verpackungsmaterialien, Sperrmüll und Bau- und Abbruchabfälle.

Infos zum Umgang und zur Verwertung spezieller Abfallströme

Die Autoren wollen laut Studie eine Orientierungshilfe geben, wie Abfallwirtschaftsplanung und -umsetzung in den verschiedenen Gebietstypen durchgeführt werden kann. Dazu gehört auch die Finanzierung der Abfallwirtschaft. Hierzu gibt die Studie Informationen zu den verschiedensten Möglichkeiten der Kostendeckung und Finanzierungsmodellen.

Daran anschließend geht die UBA-Studie auf die Abfallsammlung ein. Neben den Gestaltungsmöglichkeiten der Abfallabholung wie beispielsweise Hol- oder Bringsysteme werden auch diverse Sammelbehälter und Fahrzeuge mitsamt technischen Details aufgeführt. Überblicksartig werden unter anderem Investitionskosten, Betriebskosten, Personalbedarf oder auch Vorteile und spezifische Nachteile genannt. Anerkannte Hersteller und Dienstleister werden ebenfalls aufgeführt.

Ein weiteres Kapitel dreht sich um die Aufbereitung, Behandlung und Verwertung von Siedlungsabfällen. Die Autoren beschreiben die Behandlungswege für Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen, Sperrmüll und Bioabfall. Letzterer Stoffstrom nimmt dabei einen breiten Raum ein; hier werden die Möglichkeiten der Kompostierung, anaeroben Vergärung und der mechanisch-biologischen Behandlung näher beschrieben.

Aber auch die Solartrocknung von Abfällen und Klärschlamm, die industrielle Mitverbrennung und die Phosphorrückgewinnung gehören zum Themenspektrum. Nicht zuletzt geht die Studie auf die Zwischenlagerung und Deponierung von Abfällen ein.

Darüber hinaus geben die Autoren auf gut 70 Seiten Informationen zum Umgang und zur Verwertung spezieller Abfallströme. Dazu gehören unter anderem Altfahrzeuge und Altreifen, Altbatterien und E-Schrott, krankenhausspezifische Abfälle sowie Altfarben und –lacke.

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