Neue Design-Richtlinien

Ein neues Konsortium verfolgt das Ziel, das Recycling von flexiblen Verpackungen voranzutreiben. Geplant ist, bis 2025 eine europaweite Infrastruktur für die Sammlung, Sortierung und Wiederverarbeitung zu errichten.

Konsortium will Recycling von flexiblen Verpackungen verbessern


34 Unternehmen wollen die Entsorgung von flexiblen Verpackungsmaterialien optimieren. Dazu haben sie das sogenannte Ceflex-Projekt ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, Systemdesign-Lösungen zu entwickeln, mit denen die Sammlung und das Recycling von flexibler Verpackungen europaweit deutlich verbessert werden.

Die Aktivitäten sollen bis 2020 erste Früchte tragen. Bis dann will das Konsortium erhebliche Verbesserungen erreicht haben. „Wir erwarten, dass die Menge der gesammelten und recycelten flexiblen Verpackungen zunimmt. Und das in einer steigenden Zahl europäischer Staaten“, kündigt Projektkoordinator Graham Houlder an.

Neue Design-Richtlinien für die End-of-Cycle-Infrastruktur

Darüber hinaus will Ceflex bis 2025 eine europaweite Sammel-, Sortier- und Wiederverarbeitungsinfrastruktur für entsorgte flexible Verpackungen etablieren. Dies soll möglich werden durch die Entwicklung und Anwendung von soliden Design-Richtlinien. Diese Richtlinien sollen sowohl für flexible Verpackungen gelten als auch für die End-of-Cycle-Infrastruktur, die die Sammlung, das Sortieren und das Recycling umfasst. Die Fertigstellung der Richtlinien ist für 2020 geplant.

Das Ceflex-Projekt schließt an zwei kürzlich abgeschlossene Projekte an. Zum einen an das Fiace-Projekt. Im Rahmen dieses Projekts wurde der Mehrwert quantifiziert und verbesserte Recyclingmöglichkeiten für flexible Verpackungsmaterialien ermittelt. Zum anderen an das britische Reflex-Projekt. Dieses technische Projekt drehte sich um das Recycling flexibler Verpackungen im Vereinigten Königreich. Finanziell unterstützt wurde dieses Projekt von Innovate UK.

Projektkoordinator Houlder erklärt, weshalb eine Fortsetzung dieser Arbeiten wichtig ist: „Die beiden vorherigen Studien haben technische Lösungen gefunden, mit denen über 50 Prozent der flexiblen Verpackungen erfolgreich sortiert und recycelt werden können. Wir treiben diese hervorragende Arbeit nun weiter voran.“

„Wir haben bereits erfolgreich Trenn- und Sortiertechniken für gemischte Materialien entwickelt“, fügt Michael Scriba, Geschäftsführer von mtm plastics, hinzu. „Diese müssen optimiert und erweitert werden.“ Darüber hinaus müsste man unbedingt finanziell nachhaltige Märkte für Sekundärmaterialien aus dem Recycling flexibler Verpackungen weiterentwickeln und etablieren.

Projektteilnehmer decken gesamte Wertschöpfungskette ab

Die am Projekt beteiligten Unternehmen decken die gesamte Wertschöpfungskette für flexible Verpackungen ab: Rohstofflieferanten, Unternehmen der Verpackungsbranche, Markeninhaber und Einzelhändler sind daran beteiligt wie auch Programme für die Herstellerverantwortung, Abfallsammler, Sortierunternehmen und Recycler. Darüber hinaus sind auch noch weitere Technologieanbieter und Endverbraucher von Sekundärrohstoffen im Konsortium vertreten.

Mitglieder des CEFLEX-Konsortiums sind unter anderem der Hersteller von Kunststoffrecycling-Anlagen Erema, der Kunststoffrecycler mtm plastics, die Entsorgungsunternehmen Tönsmeier Wertstoffe und Suez, der Hersteller von Sortieranlagen Tomra Sorting sowie der Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope.

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