Neue Studie

Die Anforderungen an Hersteller von Kunststoff-Folien nehmen stetig zu. Das betrifft sowohl die Optik und Handhabung als auch die Barriereeigenschaften und Nachhaltigkeit. Eine neue Studie hat die Verpackungstrends untersucht und die weltweite Nachfrage abgeschätzt.

Kunststoff-Folien werden immer beliebter – und komplexer


Praktisch, schön, mikrowellengeeignet, leicht, nachhaltig, haltbarmachend: Die Liste der Anforderungen an Kunstofffolien ist lang und wird immer länger. Eine neue Studie des Marktforschungsunternehmens Ceresana hat den Weltmarkt für Kunststofffolien untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass mit den Anforderungen auch der Absatz steigt: So soll der Weltmarkt für Kunststoff-Folien im Jahr 2024 ein Volumen von rund 250 Milliarden US-Dollar erreichen. Über die Steigerungsrate machte Ceresana allerdings keine Angaben.

In der Studie, die für 3.000 Euro zu haben ist, haben die Analysten den Fokus auf flexible Folien gelegt. Darunter fallen Verpackungen für Lebensmittel, aber auch für Non-Food-Waren, wie Textilien, Schreibwaren und Industriegüter. Außerdem werden Beutel und Säcke sowie Schrumpf- und Dehnfolien analysiert. Neben dem Verpackungsmarkt wurden ferner Folien aus anderen Anwendungsbereichen wie Agrarfolien, Baufolien, Folien für Büro- und Schreibwarenbedarf, technische Isolierfolien sowie andere Industriefolien untersucht.

Verpackungen bleiben Wachstumstreiber

Der Wachstumstreiber für den Folienmarkt werden laut Ceresana die Verpackungen bleiben. Dabei geht es immer mehr darum, das Konsumgut originell und individuell zu verpacken. Als Beispiel nennt Ceresana hier Coca-Cola oder Nutella, die Namen auf die Banderolen drucken. Da die heutigen Drucksysteme immer leistungsfähiger sind, werden immer mehr Folien gefragt, die sich schnell und optisch hochwertig bedrucken lassen, glauben die Marktforscher.

Weitere Trends bei Verpackungen sind laut Studie sogenannte MAP – Modified Atmosphere Packaging: Diese Verpackungen sollen die Nahrungsmittel durch eine künstlich erzeugte Schutzatmosphäre vor dem schnellen Verderben bewahren und das Mindesthaltbarkeitsdatum erhöhen. Auch für Fertiggerichte werden ständig innovative Verpackungen präsentiert.

Weitere Wachstumssegmente sind mikrowellengängige Standbodenbeutel oder Einzelverpackungen, die eine bessere Dosierbarkeit und Haltbarkeit bieten. Auch Biokunststoffe werden immer mehr nachgefragt. Ceresana geht davon aus, dass ihr Verbrauch im Verpackungsbereich in den kommenden Jahren in Europa jährlich um 15 Prozent wachsen wird.

BOPET- und BOPP-Folien werden immer beliebter

Bei den Folienarten werden laut Studie vor allem biaxial orientierte PET-Folien (BOPET) unter anderem durch ihre hohe Transparenz, hochwertige Optik und hohe Zugfestigkeit eine immer größere Rolle spielen. Biaxial orientierte Polypropylen-Folien (BOPP-Folien) werden vorwiegend für Lebensmittelverpackungen verwendet und sollen in den kommenden acht Jahren ein Wachstum von 4 Prozent jährlich hinlegen.

Dass der weltweite Folienmarkt sehr komplex ist, zeigt sich laut Ceresana unter anderem an der Handhabung von Einweg-Tragetaschen – so wird bereits in einigen Ländern versucht, den Verbrauch einzudämmen. Und auch die Nachfrage nach Sekundär- und Transportverpackungen wie Schrumpf- und Dehnfolien hängt stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und dem Konsumklima des jeweiligen Landes. In der Studie gebe es dazu in einzelnen Länderprofilen einen Überblick, verspricht Ceresana.

© 320°/ek | 13.04.2017

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