Markt für Kunststoffe

Die Kunststoffnachfrage in Europa ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Der Werkstoff war insbesondere bei den Verarbeitern in Deutschland begehrt. Hauptprodukt sind nach wie vor mit großem Abstand Verpackungen.

Kunststoffnachfrage in Europa legt zu


Die europäische Kunststoffindustrie ist im internationalen Vergleich weiterhin einer der bedeutendsten Akteure. Wie aus den Zahlen des Interessenverbands PlasticsEurope hervorgeht, wurden 2016 in den 28 Mitgliedsländern (plus Norwegen und Schweiz) 60 Millionen Tonnen des Materials produziert. Das waren zwei Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden in Europa knapp ein Fünftel der globalen Kunststoffmenge – 335 Millionen Tonnen – hergestellt.

Von den 60 Millionen Tonnen in den 28 EU-Staaten wurden 49,9 Millionen Tonnen von Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Polen und den Benelux-Staaten abgenommen. Etwa ein Viertel der europäischen Nachfrage konzentrierte sich auf Deutschland. Auf den weiteren Plätzen folgen Italien mit circa 14 Prozent und Frankreich mit knapp 10 Prozent, heißt es im Report ‚Plastics – the Facts 2017‘.


Plastics Converter Demans

Quelle: PlasticsEurope

Analog zu den Vorjahren war die Verpackungsindustrie mit 39,9 Prozent die wichtigste Abnehmerbranche, gefolgt vom Baugewerbe (19,7 Prozent) und sonstigen Industriebereichen (16,7 Prozent). Mit 10 Prozent landet der Automobilbau zwar auf Platz 4, verzeichnete den Experten zufolge aber die größten Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr.

Eine weitere Erkenntnis des Reports ist: Das Recycling von Kunststoffen klappt in Europa immer besser. Zum ersten Mal wurde 2016 mehr Plastikabfall recycelt als deponiert, so die Autoren. Insgesamt wurden 27,1 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in den 28 Mitgliedsländern (plus Norwegen und Schweiz) gesammelt. Davon wurden 41,6 Prozent verbrannt, 31,1 Prozent recycelt und 27,3 Prozent deponiert. Von den rund 8,4 Millionen Tonnen recycelten Plastikmülls wurden 63 Prozent innerhalb und 37 Prozent außerhalb Europas aufbereitet.


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[su_spoiler title=“Die europäische Kunststoffindustrie auf einen Blick:“]

  • 2016 betrug die weltweite Kunststoffproduktion 335 Millionen Tonnen (2015: 322 Millionen Tonnen).
  • Davon entfielen 60 Millionen Tonnen auf Europa – ein leichter Anstieg von zwei Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr.
  • Im internationalen Vergleich wurden 19 Prozent der Kunststoffe in Europa erzeugt, das damit zweitgrößter Produktionsstandort hinter China (29 Prozent) und knapp vor den NAFTA-Ländern (18 Prozent) war.
  • 2017 arbeiteten in Europa mehr als 1,5 Millionen Menschen in rund 60.000 Unternehmen und erwirtschafteten etwa 350 Milliarden Euro Umsatz.

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© 320°/bs | 29.01.2018

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