Vereinbarung zwischen Handel und BMUB

Ab April will der Handel in Deutschland kostenpflichtige Kunststofftüten einführen. Darauf haben sich der Handelsverband Deutschland (HDE) und das Bundesumweltministerium geeinigt. Der HDE sichert eine breite Unterstützung seiner Mitgliedsunternehmen zu.

Kunststofftüten werden kostenpflichtig


Der deutsche Handel will künftig keine kostenfreien Kunststofftüten mehr an Kunden abgeben. Eine entsprechende Vereinbarung haben der HDE und das Bundesumweltministerium geschlossen. Wie der HDE zusichert, wollen sich zahlreiche Unternehmen der Vereinbarung anschließen. Mit der Umsetzung soll am 1. April 2016 begonnen werden.

Die Höhe des Entgelts für Plastiktüten legen die Unternehmen aus kartellrechtlichen Gründen individuell fest. „Es beteiligen sich zum Start so viele Unternehmen, dass bereits 60 Prozent der Tüten im Handel erfasst sind“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Innerhalb von zwei Jahren sollen mindestens 80 Prozent der Kunststofftüten in Deutschland kostenpflichtig sein. Die Teilnahme weiterer Branchen ist vorgesehen.

statistic_id214888_lebensmitteleinkauf---bevorzugte-transportmittel-2011Der Handel folgt damit den Vorgaben einer EU-Richtlinie. Demnach müssen die EU-Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie für Kunststofftüten eine Bezahlpflicht bis 2018 einführen oder bestimmte Reduktionsziele anstreben. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststofftüten in den Mitgliedstaaten muss bis 2019 auf 90 Tüten und bis 2025 auf 40 reduziert werden. Deutschland liegt aktuell bei jährlich 71 Tüten je Einwohner und Jahr. Der EU-Durchschnitt liegt bei 198 Tüten.

Die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött, und der zuständige Berichterstatter, Thomas Gebhart zeigten sich zufrieden mit der getroffenen Vereinbarung. „Wir hatten dem Handel bereits im April vergangenen Jahres vorgeschlagen, eine freiwillige Selbstverpflichtung einzugehen, wonach Tüten aus Kunststoff nicht mehr kostenlos abgegeben werden. Auch das Bundesumweltministerium hatten wir aufgefordert, Gespräche mit dem Handel über eine sinnvolle Ausweitung der freiwilligen Selbstverpflichtung auf Bereiche über den Lebensmittelhandel hinaus zu führen. Wir freuen uns, dass unser Vorschlag aufgegriffen wurde und jetzt ein Erfolg zu vermelden ist.“

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