Was sonst noch passiert

• Neues Sortierzentrum für PET-Flaschen in der Schweiz • Aluminiumproduzent Trimet baut Kapazitäten aus • Burghardt & Sohn GmbH verschmilzt mit der Saarländische Rohprodukte GmbH (SRP) • Insolvenzverfahren für BRG Baudienstleistung & Recycling GmbH ist beendet > Weitere Kurznachrichten finden Sie hier

Kurznachrichten: 1. bis 5. September 2014


Freitag, 5. September 2014:

  • Die Müller Recycling AG hat in Frauenfeld (Schweiz) ein Sortierzentrum eröffnet, das neben PET-Flaschen auch Plastikflaschen für Shampoos, Wasch- und Reinigungsmittel separieren kann. Damit sei nun ein vollständiges Recycling von Plastikflaschen in der Schweiz möglich, teilt das Unternehmen mit. Die Jahreskapazität der Anlage beträgt 40.000 Tonnen. Die rund 8,3 Millionen Euro teure Anlage läuft im Zweischichtbetrieb und bietet 15 Arbeitsplätze.
  • Die Petition für eine Umweltabgabe auf Plastiktüten wird inzwischen von über 100.000 Bürgern unterstützt. Die Aktion entstand auf Initiative der Berliner Studentin Stefanie Albrecht und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die Studentin und der Umweltverband wollen die Stimmen der Petition nun der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks persönlich übergeben. Sie fordern von der Ministerin, eine Plastiktütenabgabe nach dem Vorbild Irlands einzuführen. Dort werden 22 Cent pro Plastiktüte erhoben. Der Verbrauch sei dadurch von 328 Stück pro Kopf auf 16 pro Kopf gesenkt worden. In Deutschland verbraucht jeder Bürger 71 Plastiktüten pro Jahr.

Mittwoch, 3. September 2014:

  • In Deutschland ist 2013 der Absatz von Biokraftstoffen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Wie aus dem Bericht der Bundesregierung zur Steuerbegünstigung von Biokraftstoffen (18/2437) hervorgeht, sind rund zwei Milliarden Liter Biodiesel abgesetzt worden. Davon sei der weitaus größte Teil mit 1,97 Milliarden Euro über die Beimischung zu Dieselkraftstoff verwendet worden, heißt es in dem Bericht. Der Rest von 0,34 Milliarden Liter sei als Reinkraftstoff überwiegend in Lkw-Fahrzeugflotten genutzt worden. Der Absatz von Bioethanol als Kraftstoff hat 2013 insgesamt rund 1,52 Milliarden Liter betragen. Davon waren 1,31 Milliarden Liter direkte Beimischungen von Bioethanol zu Autokraftstoff.
  • In Gelsenkirchen wird im September die blaue Tonne erneut zur Wertstoffsammlung genutzt. Hierzu wird die Tonne direkt im Anschluss an die reguläre Altpapier-Leerung zur Wertstofftonne umfunktioniert und am folgenden Tag erneut entleert. Über die Wertstofftonne werden Elektrokleingeräte, Metallgegenstände und Kunststoffe erfasst. Bislang erfolgt die Umwandlung der Altpapiertonne zur Wertstofftone zweimal im Jahr.
  • Der Aluminiumhersteller Trimet hat seine Produktionskapazität in den vergangenen Monaten deutlich ausgebaut. Damit regiert das Unternehmen nach eigenen Angaben auf den steigenden Bedarf nach hochwertigen, maßgeschneiderten Aluminiumprodukten für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Nach der Übernahme der Aluminiumhütte in Voerde im Juni dieses Jahres und der Standorte in Saint-Jean-de-Maurienne und Castelsarrasin in Frankreich im Dezember 2013 seien die neuen Standorte bereits auf die Herstellung maßgeschneiderter Produkte ausgerichtet worden, berichtet Trimet. Die Produktionskapazität der Aluminiumhütte in Saint-Jean-de-Maurienne wurde seit der Übernahme von 90.000 Tonnen auf 145.000 Tonnen Primäraluminium pro Jahr ausgebaut. Die Mehrmenge werde zum wesentlichen Teil in Walzbarren und Hüttengusslegierungen abgegossen. Mit der Übernahme der Aluminiumhütte in Voerde hat Trimet auch die Produktionskapazität der Standorte in Deutschland um 95.000 Tonnen gesteigert. Unter anderen werde ein Teil dieser Mengen in die Produktion von Rundbarren und Hüttengusslegierungen fließen, so der Aluminiumhersteller. Die hierfür unter anderem notwendige Investition in eine neue Stranggießanlage will das Unternehmen im kommenden Jahr umsetzen.
  • Die Energiewende wird für die Industrie nicht die erhoffte Kostenentlastung bringen, glaubt McKinsey. Trotz der diesjährigen EEG-Reform erwarten die Übertragungsnetzbetreiber einen weiteren Anstieg der EEG-Umlage, heißt es in einer Studie der Beratungsgesellschaft. Haupttreiber hierfür seien weiterhin tiefe Börsenstrompreise und der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Prognose reiche je nach Szenario von 5,9 bis 6,9 Ct/kWh. Die hohe EEG-Umlage trage maßgeblich dazu bei, dass die durchschnittlichen Haushalts- und Industriestrompreise in Deutschland 46 Prozent bzw. 18 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegen. Die Tendenz sei steigend, so McKinsey. Insgesamt würden viele Ziel der Energiewende bis 2020 nicht erreicht werden. So unter anderem die geplante Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen und des Primärenergieverbrauchs.

Dienstag, 2. September 2014:

  • Der österreichische Entsorger Loacker hat die Unternehmenstochter Burghardt & Sohn GmbH mit der Saarländische Rohprodukte GmbH (SRP) verschmolzen. Die Standorte von Burghardt & Sohn in Heinitz (Saarland) und in Kindsbach (Rheinland-Pfalz) firmieren ab sofort unter Saarländische Rohprodukte GmbH. SRP hat den Hauptsitz in Homburg und ist auf die Aufbereitung von Stahl- und Gießereischrott sowie Nichteisenmetallen spezialisiert. Burdhardt & Sohn betreibt unter anderem das Wertstoff-Zentrum Neunkirchen. „Durch die Verschmelzung können wir innerhalb der Unternehmensgruppe Synergien nutzen und den Service für unsere Kunden weiter optimieren“, begründet Gerhard Nettinger, Länderverantwortlicher für Deutschland bei Loacker Recycling, die Verschmelzung. SRP erwirtschaftete 2013 einen Umsatz in Höhe von 150 Millionen Euro und gehört ebenfalls zur Recycling-Gruppe Loacker.
  • Eine japanische Delegation mit Ex-Regierungschef Jun’ichiro Koizumi hat die Biogasanlage der Firma Biocraft Nohra GmbH & Co KG im Landkreis Weimar Land besucht. Der Ex-Premier war in Begleitung von Energieexperten der japanischen Atomindustrie und Kraftwerksbetreiber gekommen. Koizumi räumte bei seinem Besuch ein, dass auch er an die Zukunft der Kernenergie geglaubt habe, berichtet Caterpillar Energy Solutions GmbH, die den Gasmotor für die Anlage in Weimar geliefert hat. „In der Zwischenzeit denke ich allerdings anders darüber“, sagte er gegenüber der Wirtschaftsdelegation. Viele Experten-Blicke in Japan seien derzeit auf Deutschland gerichtet. Wenn es hier gelinge, die Energiewende zu schaffen und auf erneuerbare Energien umzustellen, dann würden andere Länder folgen, zeigte sich Koizumi überzeugt.
  • Die Stadt Krefeld rechnet für 2015 mit einer Erfassungsmenge von 700 Tonnen Altkleidern, wie aus der aktuellen Ausschreibung der Verwertungsleistung hervorgeht. Legt man den bisherigen Erlöspreis von 480 Euro pro Tonne zugrunde, käme die Stadt im kommenden Jahr auf Gesamterlöse von 336.000 Euro. Die Kosten für die Erfassung der Altkleider belaufen sich für 2014 voraussichtlich auf 200.000 Euro, heißt es in einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Die Stadt hatte im Juli 2013 mit der flächendeckenden Erfassung von Alttextilien begonnen. Nach damaligen Angaben fielen pro Jahr rund 2.000 Tonnen Alttextilien im Hausmüll an.

Montag, 1. September 2014:

  • Gute Nachrichten für die BRG Baudienstleistung & Recycling GmbH: Das Insolvenzverfahren ist nach sechs Monaten aufgehoben worden. Die BRG hatte Ende Januar dieses Jahres die Insolvenz beantragt, nachdem die Muttergesellschaft Weiland Bau insolvent wurde. Im Mai übernahm daraufhin der belgische Entsorger Seos die BRG.
  • Der Entsorgerverband BDE geht davon aus, dass die Kunststoffrecycler im Zuge der Teilbefreiung von der EEG-Umlage keine Rückzahlungen leisten müssen. Die Teilbefreiung stehe im Einklang mit EU-Beihilfevorschriften, erklärt der Verband. Deshalb sei das Beihilfeprüfverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland einzustellen. Der BDE hatte am vergangenen Freitag seine Stellungnahmen zum Beihilfeprüfverfahren gegen das EEG an die EU-Kommission übermittelt. Auch wenn die Prüfung der Kommission wider Erwarten zu dem Ergebnis führen sollte, dass es sich beim EEG 2012 um eine Beihilfe handelt, wäre die Begrenzung der EEG-Umlage für Kunststoff recycelnde Unternehmen dennoch zulässig, weil sie vom Umwelt- und Energiebeihilfeleitfaden der EU-Kommission gedeckt ist, betont der BDE.
  • Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer weisen für Juli den gleichen Auftragseingang aus wie im Vorjahresmonat. Das Inlandsgeschäft sank um sechs Prozent, das Auslandsgeschäft lag um vier Prozent über Vorjahresniveau, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Zwischen Mai und Juni erhöhte sich der Bestelleingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei minus zwei Prozent, die Auslandsaufträge bei plus vier Prozent.

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