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Was sonst noch passiert

• Scholz schließt Verkauf der Edelstahl-Sparte ab • Kroatien ändert Pläne zum Bau von Verwertungsanlagen • Kreis Segeburg startet Modellversuch mit "PlusTonne" • Rexam rüstet Produktionsanlagen auf Aluminium um > Weitere Kurznachrichten finden Sie hier

Kurznachrichten: 6. bis 10. Oktober 2014


Freitag, 10. Oktober 2014:

  • Der Metallrecycler Scholz hat den im Juli dieses Jahres bekannt gegebenen Verkauf der Scholz Edelstahl-Gruppe (SES) an einen strategischen Investor aus Indien abgeschlossen. Die Transaktion wurde plangemäß zum 30. September 2014 vollzogen, teilt Scholz mit. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf des Geschäftsfelds Edelbaustahl mit rund 460 Mitarbeitern ist Teil der seit Mitte 2013 laufenden Neuausrichtung der Scholz Gruppe. Sie ermöglicht eine weitere Reduzierung der Schulden.
  • Die deutsche Elektroindustrie hat im August weniger Aufträge erhalten. Wie der Branchenverband ZVEI mitteilt, gingen die Aufträge um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. „Der Rückgang wurde insbesondere durch geringere Inlandsaufträge hervorgerufen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. „Sie verfehlten ihr Vorjahresniveau um 7,9 Prozent.“ Bei den Auslandsorders gab es dagegen ein leichtes Plus von 0,7 Prozent. „Alles in allem verläuft die Entwicklung der Auftragseingänge derzeit schwach“, so Gontermann. Kumuliert von Januar bis August 2014 lagen die Bestellungen für die Branche nur noch 0,3 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In den ersten acht Monaten dieses Jahres belief sich der Umsatz der deutschen Elektroindustrie auf 110,9 Milliarden Euro und übertraf seinen Vorjahresstand damit um 2,1 Prozent.
  • Blake Kelly, Vice-President von Sims Metal Management und langjähriges Mitglied der Ferrous Division im Weltrecyclingverband BIR, ist am 9. September gestorben. Kelly starb an Krebs, der bereits vor zehn Jahren bei ihm diagnostiziert wurde. Mit Kelly verliere die Stahlrecycling-Industrie einen Champion, schreibt Bill Schmiedel, President of Sims Group Global Trade Corporation and Vice-President der BIR Ferrous Division, in einem Nachruf. Sims verliere einen wertvollen Händler mit höchsten ethischen Grundsätzen.
  • Der Biogasanlagen-Hersteller EnviTec Biogas hat den Bauvertrag für die 250 kW-Biogasanlage in Japan final unterzeichnet. Die Anlage, die in der Nähe der japanischen Großstadt Osaka gebaut wird, soll im Frühjahr 2015 ans Netz gehen. „Dieses Projekt ermöglicht uns, auch auf dem japanischen Markt die Effizienz unserer Waste-to-Energy-Technologie unter Beweis zu stellen“, sagt Hendrik van der Tol, EnviTec-Regional Director Asia/Pacific. Die Energiegewinnung durch Reststoffe markiere für das Industrieland Japan einen wichtigen Schritt zur Erreichung der national gesteckten Klimaziele. Nach der Tsunami-Katastrophe liefert keiner der ehemals 50 aktiven Atomreaktoren noch Strom. Neben Atomkraft waren bislang Öl aus der Golfregion und Kohle aus Australien bis dato die wichtigsten Energieträger. Nur vier Prozent der Energie stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Mit umgerechnet 28 Cent auf zwanzig Jahre habe die japanische Regierung nun garantierte Einspeisevergütungen eingeführt, erklärt Envitec. „Diesen Trend möchten wir gerne gemeinsam mit dem lokalen Partner Renagen nutzen und eine Vorreiterrolle als Botschafter für das Multitalent Biogas einnehmen.“ Renagen ist Teil der Rematec Holding, eines der führenden Reststoff-Verwertungsunternehmen in Japan und Südost Asien. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit EnviTec sollen jährlich bis zu zehn Biogasanlagen in Japan entstehen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014:

  • Der ins Stocken geratene Konjunkturmotor kommt nur schwer wieder auf Touren. Nach dem heute veröffentlichen Herbstgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 1,3 Prozent und im kommenden Jahr um 1,2 Prozent wachsen. Bereits im zweiten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung abgenommen, im dritten Quartal hat sie voraussichtlich stagniert. Schwach ist sowohl die Binnennachfrage als auch die Auslandsnachfrage, urteilen die Wirtschaftsforscher. Sie führen die Schwäche auf das mäßige Expansionstempo der Weltwirtschaft und die niedrige Dynamik im Euroraum zurück. Aus ihrer Sicht wird sich daran im kommenden Jahr nichts ändern. Der Aufschwung in den USA hingegen werde sich fortsetzen.
  • Kroatien hat nach einem Bericht der Außenhandelsagentur gtai seine Pläne zum Bau von Abfallwirtschaftszentren korrigiert. Statt 21 regionaler Anlagen soll es nur noch 13 geben. Wie die gtai berichtet, müssen kroatische Städte und Gemeinden seit Ende Juli 2014 die getrennte Einsammlung von Papier, Metall, Glas, Kunststoff, Textil und Sperrmüll ermöglichen. In mehr als 230 Gemeinden gibt es aber noch keine Möglichkeit zur Abfalltrennung. Auch die Hauptstadt ist Nachzügler. Für 2015 plant der Fonds für Umweltschutz und Energieeffizienz neue Ausschreibungen. Dabei sollen die Mittel vermehrt in Recyclinghöfe und die Aufrüstung bestehender Technik fließen, wie die Einführung von Chipsystemen an Mülltonnen. Weniger Mittel werde es für Fahrzeuge und Müllcontainer geben, die bislang vom FZOEU stark gefördert wurden. 2015 will der Fonds auch Recyclingeinrichtungen für Bauabfälle unterstützen. Ferner soll es künftig 480 Recylinghöfe geben. In Kroatien sind 2012 rund 23 Prozent der Siedlungsabfälle getrennt eingesammelt worden. Die Deponierungsquote lag bei 82,6 Prozent. Nur knapp 15 Prozent der Abfälle wurden laut gtai verwertet.
  • Bei Smurfit Kappa, einem der führenden Produzenten von papierbasierten Verpackungen weltweit, ist seit kurzem eine vollautomatische Kanalballenpresse HSM VK 7215 FU im Einsatz. Die Maschine verfügt über eine Presskraft von 720 kN sowie einen frequenzgeregeltem Antrieb. Verpresst werden geshredderte Papp- und Papierschnipsel, Papp- und Papierbögen bis zu einer maximalen Materialgröße von 1,1 x 1,4 Metern sowie teilweise ein- bis zweilagige Wellpappe. Im praktischen Einsatz bei Smurfit Kappa erreiche die Maschine eine Durchsatzleistung von 4 Tonnen pro Stunde, berichtet HSM. Im 3-Schichtbetrieb würden so täglich bis zu 96 Tonnen Material verarbeitet. Die Ballen erreichen, je nach Material, ein Gewicht von bis zu 600 kg, bei einem vermarktungsfähigen Ballenformat von 1100 x 750 x max. 1200 mm (Breite x Höhe x Länge). Durch den innovativen, frequenzgeregelten Antrieb verringere sich der Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent gegenüber der herkömmlichen Antriebstechnik, betont HSM.

Montag, 6. Oktober 2014:

  • Der Wege-Zweckverband des Kreises Segeberg im Süden von Schleswig-Holstein startet einen Modellversuch mit einer „PlusTonne“. Darin sollen Bürger die Gelben Säcke stecken können. Die Firma Gollan, die von DSD mit dem Einsammeln der gelben Säcke beauftragt ist, habe sich bereit erklärt, die zusätzlichen Tonnen am Sammeltag ohne Mehrkosten zu entleeren, berichtet das Hamburger Abendblatt. Wer allerdings die „PlusTonne“ haben will, muss dafür 8,52 Euro pro Jahr bezahlen. Die neue Tonne soll zunächst in ausgewählten Gemeinden getestet werden.
  • Die Firma Rexam, einer der weltweit führenden Hersteller von Getränkedosen, hat seine zwei Produktionsanlagen in Spanien umgerüstet. Ab sofort werden dort nicht mehr Dosen aus Stahl, sondern aus Aluminium gefertigt. Die Vorliebe für Aluminiumdosen habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen, beründet Rexam die Umstellung. Spanien gilt als der zweitgrößte Markt für Getränkedosen in Europa. Mehr als 7 Milliarden Dosen pro Jahr werden dort hergestellt.
  • Der insolvente Energieerzeuger und -vermarkter AC Biogas wird fortan in Eigenverwaltung restrukturiert. Darauf hätten sich Gesellschafter und Banken geeignet, teilt der Insolvenzverwalter mit. Bis zur Eröffnung der Insolvenzverfahren, die Anfang Dezember erwartet werden, hätten die insolventen Unternehmensgesellschaften nun Zeit, eine Fortführungsperspektive für AC Biogas zu entwickeln. Die Geschäftsführung gehe davon aus, dass die Neuordnung der Unternehmensgruppe bis Frühjahr kommenden Jahres erfolgreich umgesetzt werden kann.
  • Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August um 5,7 Prozent gegenüber Juli zurückgegangen. Im Juli waren sie noch um 4,9 Prozent gestiegen. Als Grund vermuten die Statistiker die späten Schulferien, was den Monat August negativ beeinflusst habe. Unterdessen gehen drei Forschungsinstitute aus Deutschland, Frankreich und Italien (ifo, INSEE, ISTAT) davon aus, dass die Wirtschaftsleistung des Euroraums im vierten Quartal nur moderat um 0,2 Prozent gegen das Vorquartal steigen wird. Auch im abgelaufenen dritten Quartal belief sich das Wachstum nur auf 0,2 Prozent, teilen die Institute mit.

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