Was sonst noch passiert

• Revisionsprozess des BVT-Merkblatts Abfallverbrennung ist angelaufen • Biogasanlagen können wieder Pflanzenabfälle verwerten • Stabiler Umsatz für deutsche Kautschukindustrie • Peking testet öffentliche Rücknahmeautomaten für Plastikflaschen • Belgischer Entsorger Indaver steht zum Verkauf > Weitere Kurznachrichten finden Sie hier

Kurznachrichten: 15. bis 26. September 2014


Donnerstag, 25. September 2014:

  • Der Revisionsprozess des BVT-Merkblatts über beste verfügbare Techniken der Abfallverbrennung ist angelaufen. Das Kick-off-Meeting der Technischen Arbeitsgruppe ist für Mitte Januar 2015 angesetzt. Das kündigte Simon Holbrook am Donnerstag (25. September) bei der Konferenz des europäischen Dachverbands der Betreiber von Waste-to-Energy-Anlagen (CEWEP) an. Holbrook ist bei der Revision der Merkblätter zur besten verfügbaren Technik durch das European IPPC Bureau in Sevilla federführend. Er geht davon aus, dass der endgültige Entwurf des neuen BVT-Merkblatts im Jahr 2017 vorliegt.
  • Die EU-Kommission geht gegen Versäumnisse bei der Umsetzung von abfallrechtlichen EU-Vorschriften So fordert die Kommission den Europäischen Gerichtshof auf, Griechenland wegen mangelhafter Bewirtschaftung gefährlicher Abfälle mit einer Geldstrafe zu belegen. Die Kommission schlägt einen einmaligen Betrag von 14,9 Millionen Euro sowie ein tägliches Zwangsgeld von 72.864 EUR vor. Letzteres soll Griechenland so lange zahlen, bis es die Auflagen erfüllt hat.
  • Im Visier hat die Kommission auch Deutschland und Slowenien. Beide Länder haben die EU-Vorschriften über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (EEAG) noch nicht in nationales Recht umgesetzt. Dies hätte bis 14. Februar 2014 erfolgen müssen. Die Europäische Kommission fordert nun von Deutschland und Slowenien detaillierte Angaben über das Umsetzungsvorhaben. Den beiden Ländern wurde schon am 31. März 2014 ein Aufforderungsschreiben übermittelt. Nunmehr ergehen mit Gründen versehene Stellungnahmen. Reagieren die betroffenen Mitgliedstaaten nicht innerhalb von zwei Monaten, kann die Kommission die Angelegenheit an den Gerichtshof der Europäischen Union weiterleiten.
  • Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) kündigt höhere Preise für die Verpackungsentsorgung in Österreich Zur Begründung verweist die ARA auf neue gesetzliche Rahmenbedingungen, die ab 1. Januar 2015 gelten. Insbesondere die geplante Anhebung der Erfassungsquoten durch die Ausweitung der Produzentenverantwortung für Verpackungsabfälle verteuere die Tarife, erklärt das Unternehmen. Von insgesamt 24 Tarifkategorien würden vier ihr Niveau halten, sieben Preise würden angehoben und vier gesenkt. Preissteigerungen gab es in den Tarifgruppen Glas Haushalt von 71 Euro/t auf 95 Euro/t (+34 Prozent), Papier Haushalt mit 105 Euro /t (2014: 90 Euro/t, +17 Prozent) und Kunststoff Haushalt mit 105 Euro/t (2014: 90 Euro/t, +17 Prozent). Abgesenkt wurden primär die Preise für Fe-Metall gewerblich von 85 Euro/t auf 60 Euro/t (-29 Prozent), Kunststoff Folien gewerblich von 90 Euro/t auf 70 Euro/t (-22 Prozent) und Kunststoff Hohlkörper gewerblich von ebenfalls 90 Euro/t auf 70 Euro/t (-22 Prozent).
  • Biogasanlagen können ab sofort wieder Pflanzenabfälle aus Gärten, kommunalen Parkanlagen, Sportplätzen und der Landschaftspflege verwerten. Darauf verweist der Fachverband Biogas. Diese Praxis war seit August 2014 durch eine klärungsbedürftige Rechtslage im novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2014) unterbunden worden. „Wir sind sehr froh, dass wir uns mit dem Bundeswirtschaftsministerium auf eine Auslegung des Sachverhaltes verständigen konnten, die unseren Betreibern Rechtssicherheit bietet und die sinnvolle Verwertung der Abfälle nun wieder ermöglicht“, sagt Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas. Juristen hatten zuvor gewarnt, dass der Einsatz von Grüngut zum Verlust der kompletten Vergütung für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe führen könnte. Nun wurde klargestellt, dass Grüngut weiterhin als nachwachsender Rohstoff im Sinne des EEG gilt.
  • Der Entsorgerverband BDE hat in der Anhörung im Bundeswirtschaftsministerium zum Hauptgutachten der Monopolkommission nochmals seine Forderung bekräftigt, den Vorschlägen der Monopolkommission zu folgen und die wirtschaftliche Betätigung durch die Kommunen zu begrenzen. „Es ist keine Petitesse, wenn kommunale Unternehmen funktionierende, bislang privatwirtschaftlich organisierte Entsorgungsbereiche übernehmen und Wertschöpfungsketten in der Kreislaufwirtschaft zerschlagen“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth. Besonders im Bereich der gewerblichen Sammlung ermögliche das Kreislaufwirtschaftsgesetz den Kommunen, erfolgreich agierende Unternehmen aus dem Markt zu verdrängen. Konkret fordert der BDE die Bundesregierung auf, das Kreislaufwirtschaftsgesetz so zu ändern, dass die Zulässigkeit der gewerblichen Sammlung wieder die Regel und nicht die Ausnahme ist. Bei der Novellierung des Vergaberechtes sei darüber hinaus darauf zu achten, dass die Vergabe von Aufträgen ohne Ausschreibung durch Inhousevergabe und interkommunale Zusammenarbeit nur im Ausnahmefall zulässig ist. Das federführende Bundeswirtschaftsministerium hat angekündigt, bis Dezember 2014 die Stellungnahme der Bundesregierung zum Hauptgutachten der Monopolkommission vorzulegen.
  • Die deutsche Kautschukindustrie hat den Umsatz im ersten Halbjahr 2014 marginal um 0,6 Prozent auf 5,84 Milliarden Euro gesteigert. Im Inland erhöhte sich der Umsatz um 0,5 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro, teilt der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie mit. Aufgrund des milden Winters sei die Nachfrage nach Winterreifen zum Jahresbeginn sehr niedrig ausgefallen. Dafür zog das Geschäft mit Sommerreifen früh an. Nach einem Peak im März schwächte es sich allerdings Monat für Monat ab und lag zur Jahresmitte nur noch knapp über dem Vorjahresvolumen. Auch die Erstausrüstungsumsätze konnten trotz gestiegener Abrufe kaum Zuwächse verzeichnen. Der Inlandsumsatz der Reifenhersteller von 2,14 Milliarden Euro trat nach Verbandsangaben im ersten Halbjahr auf der Stelle. Der Exportumsatz mit Reifen sank um 1,8 Prozent auf rund 500 Millionen Euro.

Mittwoch, 24. September 2014:

  • Der Karlsruher Wissenschaftler und Gründer von Unisensor Sensorsysteme, Gunther Krieg, bekommt am 26. Oktober den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verliehen. Der zweite Preisträger wird der Ökonom und Professor für Wirtschaftspolitik und Energiewirtschaft, Peter Hennicke, sein. Krieg habe sich während seiner wissenschaftlichen Laufbahn an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Karlsruhe mit der optischen Analyse von Stoffen befasst, erklärte DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann bei der Bekanntgabe der Preisträger. Die von ihm entwickelten Technologien seien „Meilensteine im produktionsintegrierten Umweltschutz“, mit denen wertvolle Kunststoffe auf einem höheren Qualitätsniveau wiederverwertet und Chemikalien etwa im Offsetdruck viel genauer dosiert und damit eingespart werden könnten. Krieg hatte Unisensor 1990 gegründet. Seit 1980 leitet er außerdem das Steinbeis-Innovationszentrum Optoelektronik und Sensorik.
  • Der Umweltcluster in Augsburg hat die neue Dienstleistungsinitiative „ExpertsClub- Energy from Biomass“ gegründet. Der ExpertsClub bündelt bayerische Unternehmen aus den Technologiebereichen Biogas und Abfallvergärung beim Umweltcluster, teilt das Netzwerk mit. Geplant seien Kooperationen der beteiligten Unternehmen bei Projekten im In- und Ausland sowie ein Austausch zu den aktuellen Entwicklungen der Branche. Kundenspezifische und auftragsorientierte Projekte im Themenfeld der organischen Reststoffverwertung sollen gemeinsam umgesetzt werden. Darüber hinaus wurden als zusätzliche Arbeitsschwerpunkte die Anlagenoptimierung und die Direktvermarktung von Bestandsanlagen gewählt. Der ExpertsClub werde künftig als Marketing- und Vertriebsplattform besonders die Kompetenz kleiner und mittlerer Unternehmen aus Bayern stärken, heißt es. Ein erstes gemeinsames Referenzprojekt sei bereits in Planung: die Kompetenzen der Unternehmer werden für den Bau einer Abfallvergärungsanlage in der Türkei gebündelt.
  • Ein neues Netzwerk widmet sich dem Thema Ressourceneffizienz im Baustoffsektor. Das Netzwerk trägt den Namen „Micro Mineralien“ (micromin) und wurde von der Netzwerkmanagementeinrichtung innos-Sperlich GmbH initiiert. Micromin befasst sich mit der ökoeffizienten Nutzung von feinteiligen Materialien und Reststoffen der Steine- und Erdenindustrie und weiterer Industriebereiche. Das erklärte Ziel ist es, das „kontinuierlich steigende Marktpotenzial insbesondere für KMU“ auszuschöpfen. Dazu trafen sich die Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft bereits in verschiedenen Arbeitsgruppen zu Themenstellungen wie z.B. Logistik, Keramik und Beton, um aktuelle Technologiebedarfe zu diskutieren und gemeinsame Projektansätze und Kooperationsprojekte zu konkretisieren.
  • Das ifo Geschäftsklima hat sich weiter verschlechtert. Wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilt, ist der Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands im September auf 104,7 Punkte gesunken. Im Vormonat lag er noch bei 106,3. Das ist der niedrigste Wert seit April 2013. Auch die aktuelle Geschäftslage wurde erneut etwas weniger gut beurteilt als im Vormonat. Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate fielen auf den tiefsten Stand seit Dezember 2012. „Der deutsche Konjunkturmotor läuft nicht mehr rund“, urteilt das ifo.

Dienstag, 23. September 2014:

  • Die Auseinandersetzung um die Genehmigung für das EBS-Kraftwerk von Infraserv Höchst in Frankfurt ist beendet. Der Umweltverband BUND und die Betreiberin der Anlage, die Thermal Conversion Compound Industriepark Höchst GmbH (T2C), haben einen Vergleich geschlossen. Damit sei die Genehmigung für das EBS-Kraftwerk rechtskräftig, teilt Infraserv Höchst mit. Nähere Angaben zum Inhalt des Vergleichs macht das Unternehmen nicht. Der BUND hatte gegen die vom Regierungspräsidium erteilte Genehmigung geklagt, weil er eine weitergehende Untersuchung möglicher Umweltauswirkungen gefordert hatte. Der Vergleich vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel beendet nun das gerichtliche Verfahren endgültig.
  • Der bvse hat inzwischen rund 700 Mitglieder, wie Verbandspräsident Bernhard Reiling auf der bvse-Jahrestagung erklärte. Er zog damit eine positive Bilanz seiner zweijährigen Amtszeit. Der Verband habe in dieser Zeit die Fachverbände Mineralik sowie Akten- Datenträgervernichtung gegründet und sich zu branchenspezifischen Fragen konstruktiv und deutlich zu Wort gemeldet. Reiling forderte auf der Jahrestagung höhere Recyclingquoten und weniger Müllverbrennung, außerdem sollte die Quotenberechnung nicht mehr auf die Lizenzmenge, sondern auf die bei den privaten Haushalten tatsächlich erfasste Wertstoffmenge abgestellt werden. Darüber hinaus fordert der bvse, dass im Rahmen des Wertstoffgesetzes die Entsorger das Eigentum an den Wertstoffen erlangen. Diese Forderung sieht der Verband durch verschiedene Rechtsgutachten untermauert.
  • In Peking wurden an öffentlichen Stellen über 400 Rücknahmeautomaten für leere Plastikflaschen aufgestellt. Die Automaten haben einen Sensor, der jede Flasche scannt und ihren Wert zwischen 5 und 15 Cents bestimmt, berichtet die Internetplattform German.China.Org.CN. Anstelle eines Pfandbons erhält man einen Gutschein für den öffentlichen Nahverkehr oder zusätzliche Gesprächsminuten für das Mobiltelefon. Die Automaten befinden sich dem Bericht zufolge noch in der Versuchsphase. Der Hersteller, die Recyclingfirma Incom, will die Zahl der Automaten bis 2016 auf 5.000 erhöhen.
  • Die Ende 2013 gegründete Gütegemeinschaft Wertstoffkette PET-Getränkeverpackungen hat bei ihrer Mitgliederversammlung die ersten vier RAL-Gütezeichen verliehen. Die HANSA-HEEMANN AG, ein abfüllendes Unternehmen alkoholfreier Erfrischungsgetränke, die ALPLA Werke Lehner GmbH & Co. KG., ein Hersteller von PET-Preforms und die PET-Recycling-Unternehmen Vogtland PET GmbH und Veolia Umweltservice PET Recycling GmbH haben während der Auditierung nachgewiesen, dass sie die Güte- und Prüfkriterien der RAL-Gütegemeinschaft einhalten, teilt die Gütegemeinschaft mit. Diese beinhalten die Überprüfung der Wareneingangskontrollen, Prozessüberwachung und Qualitätskontrollen der erzeugten Produkte. Auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass entlang der gesamten Kette vom PET-Recycling über das Herstellen der Flaschen-Preforms bis zum Abfüllen die hohen Qualitätsanforderungen an Lebensmittelverpackungen eingehalten werden und die hergestellten PET-Getränkeflaschen zu mindestens 25 Prozent aus Recycling-PET bestehen, betont die Gütergemeinschaft.

Montag, 22. September 2014:

  • Peter Willbrandt, Vorstandschef des Kupferherstellers- und –recyclers Aurubis, wird seinen am 31. März 2015 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Dies teilte Willbrandt dem Aufsichtsrat in der vergangenen Woche mit. Der Aurubis-Chef führte persönliche Gründe für seine Entscheidung an. Wie Aurubis mitteilt, werde der Aufsichtsrat unverzüglich die Suche nach einem Nachfolger einleiten. Gegebenenfalls werde Bernd Drouven, früherer Aurubis-Vorstandschef und heutiges Mitglied des Aufsichtsrates, den Vorstandsvorsitz übergangsweise für maximal ein Jahr übernehmen.
  • In Trier formiert sich Widerstand gegen die Einführung einer Biotonne. In knapp zwei Monaten wurden über die Online-Petition „Keine zusätzlichen Biotonnen in der Region Trier“ über 5.000 Unterschriften gesammelt. Die Unterschriften sollen nun Wirtschaftsministerin Eveline Lemke überreicht werden.
  • Das Bundesumweltministerium fördert den Bau einer industriellen Pilotanlage zur Kreislaufführung natriumchloridhaltiger Prozessabwässer. Geplant wird die Anlage von der Bayer MaterialScience AG, die damit salzhaltige Abwässer so weit reinigen lassen will, dass sie für den erneuten Einsatz zur Verfügung stehen und in der Elektrolyse wieder als Rohstoff eingesetzt werden können. Durch die Wiederverwertung des Abwassers in der Elektrolyse könnten pro Jahr bis zu 30.000 Tonnen Natriumchlorid und 400.000 Tonnen vollständig entsalztes Wasser eingespart werden, teilt das Bundesumweltministerium mit. Die Bundesregierung fördert das Vorhaben mit 738.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.
  • So genannte Lang-Lkw verbrauchen weniger Sprit als herkömmliche Lkw. Das zeigt der Zwischenbericht der Bundesanstalt für Straßenwesen. Demnach beträgt die Kraftstoffersparnis 15 bis 25 Prozent, teilt der Handelsverband HDE mit. Die Lang-Lkw hätten im Vergleich zum konventionellen Lkw auch einen erheblichen Vorteil beim CO2-Ausstoß. Denn zwei Lang-Lkw könnten die Last von drei konventionellen Lkw aufnehmen und dabei insgesamt die Straßen weniger beanspruchen.
  • Nach der Reform des Erneuerbare Energie-Gesetzes EEG sind Abfallvergärungsanlagen neben Güllekleinanlagen die einzigen Vorhaben, die sich unter ökonomischen Gesichtspunkten noch lohnen. Darauf verweist der Fachverband Biogas. Die Vergütung für Biogasanlagen mit Einsatz kommunaler Abfälle (Biotonne, Garten- und Parkabfälle sowie Marktabfälle) liege aktuell bei maximal 15,26 Cent je Kilowattstunde. Aktuell beschäftigt sich das EU-Projekt FABbiogas mit der Förderung und dem Ausbau dieser Wertschöpfungskette. Ziel des von April 2013 bis September 2015 laufenden Projektes ist die „Förderung der Verwendung von Rückständen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie (FAB Industrie) als eine neue und erneuerbare Energiequelle für die Biogasproduktion“. Hierfür werden Biogas-Projekte in Österreich, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Italien und Polen unterstützt und ungenutzte Potenziale identifiziert.
  • Das belgische Entsorgungsunternehmen Indaver steht zum Verkauf. Der Mehrheitseigner, der niederländische Versorger Delta, will seinen 75-Prozent-Anteil an dem Entsorger verkaufen, wie Indaver selbst bekannt gibt. Delta will damit seine Verschuldung weiter zurückführen. Indaver entsorgt rund 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr und erzielte damit im Jahr 2013 einen Umsatz von 526 Millionen Euro.

Dienstag, 16. September 2014:

  • Der Absatz von Getränkedosen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2014 deutlich gestiegen. Wie die europäische Vereinigung der drei Getränkedosenhersteller Ball Packaging Europe, Crown Bevcan Europe & Middle East und Rexam Beverage Can Europe & Asia (BCME) mitteilt, erhöhte sich der Absatz um 21,5 Prozent auf 817,2 Millionen Dosen. Davon entfallen etwa 40 Prozent auf Bierdosen.
  • Mit einer neuen Aluminium-Magnesium-Scandium-Legierung will der Aluminiumproduzent Aleris den Wünschen der Luftfahrtindustrie nach leichteren Materialien entgegenkommen. Die neue Legierung ermögliche für die Rumpfkonstruktion von Verkehrsflugzeugen Gewichtsvorteile von bis zu fünf Prozent, teilt der Gesamtverband der Aluminiumindustrie mit. Dabei werde das vergleichsweise schwere Kupfer durch das leichtere Magnesium ersetzt. Während der herkömmliche Legierungsbestandteil Kupfer eine Dichte von 8,92 Gramm je Kubikzentimeter aufweise, liege der Wert von Magnesium bei nur 1,738 Gramm. Der Einsatz geringer Mengen des Elements Scandium sorge darüber hinaus für besonders gute Bearbeitungseigenschaften. Aleris geht davon aus, dass in den kommenden 20 Jahren etwa 30.000 neue Verkehrsflugzeuge benötigt werden, um den wachsenden Bedarf zu decken und ältere Fluggeräte zu ersetzen.
  • Die Industrieproduktion im Euro-Raum ist im Juli 2014 um 1 Prozent gegenüber Juni gestiegen, teilt die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Im Juni war das Produktionswachstum negativ. Nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI droht aber trotz des schwächeren Wirtschaftswachstums keine Rezession. Das Institut geht davon aus, dass die Wirtschaft im Laufe des kommenden Jahres wieder an Schwung gewinnen wird. Für das laufende Jahr rechnet das RWI mit einem Anstieg des Bruttoinlandprodukts um 1,5 Prozent. Für 2015 erwarten die Wirtschaftsforscher ein Wachstum von 1,8 Prozent.

Montag, 15. September 2014:

  • Wertstoffhof für den Mittelstand: Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) hat einen neuen Wertstoffhof in Betrieb genommen, der ab 2015 auch für Münchner Kleingewerbebetriebe geöffnet ist. Mit dem so genannten Wertstoffhof plus präsentiere sich der AWM als starker Partner des Mittelstands, teilt der Kommunalbetrieb mit. Die Baukosten für die neue Annahmestelle betrugen den Angaben zufolge 9,3 Millionen Euro. Auf einer Fläche von rund 7.000 qm würden 30 Abfallarten in etwa 60 Containern gesammelt.
  • Deutschlands größter Biogasanlagenbetreiber, die AC Biogas GmbH, hat vergangene Woche Insolvenz angemeldet. Betroffen sind die Firmen agri.capital Biogas GmbH, agri.capital Biomethan GmbH, AC Biogas Germany GmbH und AC Biogas GmbH, die insgesamt an rund 100 Standorten tätig sind. Eine offizielle Begründung der Firma liegt nicht vor, doch Firmenvertreter hatten schon vor Monaten vor den negativen Folgen des neuen EEG hinsichtlich der Rentabilität neuer Biogasanlagen gewarnt.
  • Noch nie waren die Treibhausgase so hoch wie im vergangenen Jahr. Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie ist der Höchststand vor allem auf den hohen CO2-Gehalt zurückzuführen. Darüber hinaus sind auch die Treibhausgase Methan und Lachgas deutlich gestiegen. So habe auch Methan im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert erreicht.

 

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