Was sonst noch passiert

• Mehr Wachstum für US-Recyclingwirtschaft erwartet • BSR testet Pfandflaschenbehälter • E. Drost setzt drei neue Sennebogen-Maschinen ein • Dresden startet Erfassung von Kunststoffabfällen > Weitere Kurznachrichten vom 28. Juli bis 1. August 2014 finden Sie hier.

Kurznachrichten: 28. Juli bis 1. August 2014


Donnerstag, 31. Juli:

  • In den USA dürften die Recyclingquoten künftig wieder steigen, nachdem 2012 ein leichter Rückgang verzeichnet wurde. Zahlreiche Großstädte hätten sich ambitionierte Ziele zu einer Deponierungsquote von nahe 0 Prozent gesetzt, berichtet die Außenhandelsagentur gtai. Auch Industrieunternehmen aus diversen Branchen peilten zunehmend einen „zero waste“-Status an. Laut gtai erwarten Experten anziehende Investitionen der Recyclingbranche in Maschinen und Ausrüstungen. Den Bericht sowie aktuelle Recyclingquoten für verschiedene Abfallfraktionen finden Sie hier.
  • Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag im Juni acht Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres. Während das Inlandsgeschäft um drei Prozent gesunken ist, lag das Auslandsgeschäft 14 Prozent über Vorjahresniveau, teilt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Für die erste Jahreshälfte steht trotz des kräftigen Zuwachses im Juni unterm Strich eine Null. Gleiches gilt für die Maschinenproduktion. Nach Schätzungen des VDMA wurde das Produktionsplus des ersten Quartals von rund drei Prozent durch den Rückgang im zweiten Quartal aufgezehrt. Es fehlt an positiven Impulsen von den Auslandsmärkten, heißt es. Insbesondere die Ukraine-Krise behindere die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten.
  • Menschen, die Straßen-Papierkörbe nach Pfandflaschen durchsuchen, gehören auch in Berlin zum Alltagsbild. Vor diesem Hintergrund gibt es Vorschläge, den Flaschensammlern die Arbeit durch spezielle Pfandflaschenbehälter zu erleichtern. In Berlin testet die BSR nun die Vor- und Nachteile von Pfandflaschenbehältern und nimmt kommende Woche entsprechende Pfandkisten in Betrieb. Das Vorhaben wird unter wissenschaftlicher Begleitung durchgeführt.
  • Nach einer Umfrage entsorgen rund die Hälfte der Bundesbürger Flüssigarzneimittel über die Toilette oder die Spüle. „Wir müssen hier Aufklärungsarbeit leisten und unsere Patienten darüber informieren, dass Medikamente über den Hausmüll entsorgt werden dürfen“, mahnt Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Viele Apotheken würden in Zusammenarbeit mit lokalen Entsorgungsunternehmen, als freiwilligen Service anbieten, Alt-Medikamente grundwasserneutral zu entsorgen.
  • Das erste Quartal 2014 brachte dem Hersteller und Betreiber von Biogasanlagen, EnviTec Biogas, eine höheres Ergebnis. Bei einem Umsatz von 34,2 Millionen Euro konnte das niedersächsische Unternehmen ein operatives Ergebnis (EBIT) von 2,2 Millionen Euro erzielen. Das Ergebnis nach Steuern lag bei 1,4 Millionen Euro und damit um 2,1 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis. Neben den um 1,6 Millionen Euro gesunkenen Personalaufwendungen wurden zudem die Abschreibungen um 0,4 Millionen Euro reduziert. Trotz stagnierender Auftragslage im Heimatmarkt Deutschland und der beschlossenen EEG-Novelle blickt das international aufgestellt Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Für das laufende Jahr erwartet EnviTec einen Konzernumsatz zwischen 145 und 165 Millionen Euro. Das operative Ergebnis sollte weiterhin positiv sein, heißt es.

Mittwoch, 30. Juli 2014:

  • Der Anlagenbauer BioEnergy International AG (BDI) muss nach vorläufigen Berechnungen empfindliche Einbußen für das erste Halbjahr 2014 hinnehmen. Nach Unternehmensangaben ist der Umsatz von 16,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 auf 8,6 Millionen Euro gefallen. Das operative Ergebnis weist ein Minus von 2,4 Millionen Euro aus (Vorjahr: +0,7 Mio. Euro). Zur Begründung heißt es, dass die wirtschaftliche Entwicklung durch das weiterhin schwierige Marktumfeld im Bereich der erneuerbaren Energien sowie durch Projektverzögerungen sowohl im Biodiesel- als auch im Biogas-Bereich beeinträchtigt wurde. Auf Basis der vorläufigen Zahlen erwartet BDI auch für das Gesamtjahr 2014 einen Umsatzrückgang sowie einen operativen Verlust. Der vorhandene Auftragsbestand von rund 70 Millionen Euro sichere aber die Auslastung der Kapazitäten und eine positive Ergebnisentwicklung in den Folgejahren, heißt es.
  • Nach dem Beitrag über E-Schrott-Exporte nach Ghana in der ARD-Sendung Panorama stellt die Firma Behrendt Recycling klar, in keinem Zusammenhang mit illegalen Exporten zu stehen. Das von den Journalisten präparierte Gerät sei nicht, wie in den Beiträgen behauptet, zerstört gewesen. Es sei lediglich der Netzstecker durchtrennt gewesen. „Dieses Gerät hat bei uns nach dem Anschluss eines neuen Netzsteckers einen Bildtest bestanden und durfte daher exportiert werden“, betont Behrendt Recycling.
  • Gleich drei neue Sennebogen-Umschlagmaschinen 835 M der aktuellen E-Serie sind ab sofort beim niederländischen Umschlagdienstleister E. Drost B.V. im Einsatz. Die Maschinen werden für den Schüttgutumschlag von Schiff auf LKW und bei der Logistik auf dem Lagerplatz eingesetzt. Die Modell verfügen Serie über einen 9 l Cummins Dieselmotor mit 224 kW Leistung. In der Kombination aus 10,1 m Ausleger und 7,9 m langem Greiferstiel steht mit den neuen 835 M mehr als genug Reichweite zur Verfügung, um auch größere Schiffe zu entladen und den hohen Schütttrichter in Kootstertille zu beschicken, betont Sennebogen.
  • Immer mehr Deutsche trinken ihr Mineralwasser aus Glas-Mehrwegflaschen. Im ersten Jahresquartal 2014 stieg ihr Verkauf um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr an, berichtet die Deutsche Umwelthilfe. Gleichzeitig sei der Verkauf von Einweggetränkeverpackungen bei großen Discountern, wie zum Beispiel Aldi und Lidl, erstmals seit vielen Jahren gesunken. Die Deutsche Umwelthilfe macht bereits ein „Comeback“ des Glas-Mehrwegflasche aus.

Montag, 28. Juli 2014:

  • Die Stadt Dresden startet am 1. August ein Modellprojekt zur Erfassung von Kunststoffabfällen. Auf zwei Wertstoffhöfen können dann Gebrauchsgegenstände, die aus reinem Kunststoff bestehen, gebührenfrei in unbegrenzter Menge abgegeben werden. Gegenstände, die mit anderen Materialien wie Metall, Holz oder Textil verbunden sind, gehören nicht dazu. Das Projekt soll bis Ende Dezember 2014 laufen.
  • Das Land Bayern will auch kleinere Kläranlagen auf die anaerobe Behandlung umrüsten. Wie das Umweltministerium erklärte, kämen rund 130 kleinere Kläranlagen für die Umrüstung in Betracht. Bislang wird das Verfahren nur bei großen Kläranlagen eingesetzt. Bei der anaeroben Behandlung wird ohne Zusatz von Sauerstoff methanhaltiges Faulgas aus dem Klärschlamm gewonnen. Das Gas wird anschließend in einem betriebseigenen Blockheizkraftwerk zur klimaneutralen Erzeugung von Strom und Wärme genutzt. Damit kann die Kläranlage knapp zwei Drittel des benötigten Strombedarfs selbst abdecken. Um Erfahrungen über Betriebs- und Überwachungsaufwand zu sammeln, wurde die Kläranlage in Bad Abbach entsprechend nachgerüstet. Der Betrieb wird nun in einem Pilotprojekt wissenschaftlich und ingenieurtechnisch begleitet und ausgewertet.
  • Was aussieht wie aus Stein, ist in Wirklichkeit aus recycelten Glasflaschen: In Las Vegas wurde ein ganzes Haus aus dem so genannten Baustoff „GreenStone“ konstruiert. Der neue Baustoff besteht aus recycelten Glasflaschen sowie wiederverwerteter Flugasche, berichtet der Dienstleister Reclay in seinem neuen Newsletter. Für das 2.800 Quadratmeter große Gebäude seien mehr als 500.000 Bierflaschen verwendet worden. Dadurch hätten zirka 300.000 Kubikmeter Abfall vermieden werden können.
  • Zuschlag für den Landkreis Aurich: Der kreiseigene Abfallwirtschaftsbetrieb hat nach einem Bericht der Ostfriesen-Zeitung die DSD-Ausschreibung für die Entsorgung von Leichtverpackungen im Kreisgebiet gewonnen. Der Landkreis habe sich unter anderem gegen den Mitbewerber Nehlsen durchgesetzt. Der Vertrag tritt zum 1. Januar 2015 in Kraft.
  • In Steinfurt sind die Container für kleinteiligen Elektroschrott das erste Mal geleert worden. Mit den Ergebnissen zeigt sich die Entsorgungsgesellschaft Steinfurt zufrieden. Insgesamt seien 2.780 Kilogramm erfasst worden. Das entspreche hochgerechnet rund einem Kilogramm pro Bürger und Jahr – ein Wert, der auch in anderen Städten erreicht wurde. Insgesamt wurden 12 Container im Stadtgebiet aufgestellt.

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