Was sonst noch passiert

+++ Thomas Hillebrand und Marco Werth vertreten Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane +++ VDMA warnt vor hoher Belastung bei Eigenstromversorgung +++ Online-Petition gegen Altreifen-Pyrolyseanlage +++ Ford erwägt Verwertung von Ketchup-Abfällen +++ Alle Kurznachrichten vom Woche vom 9. bis 13. Juni 2014 finden Sie frei zugänglich hier.

Kurznachrichten: 9. bis 13. Juni 2014


Freitag, 13. Juni 2014:

  • Der Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane (FSK) hat mit Thomas Hillebrand (PDR Recycling GmbH + Co KG) und Marco Werth (Rampf Ecosystems GmbH & Co KG) zwei neue stellvertretende Sprecher für Recyclingfragen gewählt. Wiedergewählt wurde zudem Thomas Ross (Sekisui Alveo GmbH), der noch ein Jahr die Sprecherfunktion innehaben und diese ab 2015 mit seinen zwei Stellvertretern im rotierenden System tauschen wird. So wird Hillebrand von PDR ab 2015 die Sprecherfunktion übernehmen und mit Thomas Ross und Marco Werth zu dritt die AG Verwertung innerhalb des FSK leiten sowie den Verband in abfallpolitischen Fragen nach außen vertreten.
  • Der VDMA warnt vor einer zu hohen Belastung bei der Eigenstromversorgung. Nach Zeitungsberichten soll die neue industrielle und gewerbliche Eigenstromversorgung bis zu 40 Prozent an der EEG-Umlage beteiligt werden. „Eine Beteiligung von bis zu 40 Prozent schießt weit über das Ziel hinaus“, erklärte VDMA-Präsident Reinhold Festge. Nach einer aktuellen Umfrage des Energiewende-Barometers Maschinenbau kritisieren 60 Prozent der befragten Unternehmen, die keine eigene Versorgung planen, die geplante Regelung einer Beteiligung des Eigenstroms an der EEG-Umlage. Ihrer Einschätzung nach wird der Betrieb einer Eigenstromversorgung durch die neue Regelung unwirtschaftlich.
  • Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und ihr rumänischer Kollege Attila Korodi haben am Donnerstag ein Rahmenressortabkommen über gemeinsame Umweltschutzprojekte in Rumänien unterzeichnet. Das Rahmenressortabkommen ist die Grundlage für die Umsetzung von umweltfreundlichen Investitionsprojekten, die «Leuchtturmwirkung» bei der CO2-Reduktion haben sollen. „Mit dem Abkommen tragen wir dazu bei, umweltfreundliche und klimaschutzverträgliche Technologien, die zugleich wirtschaftlich sind, in Rumänien zu demonstrieren“, erklärte Ministerin Hendricks. „Dadurch ermuntern wir auch weitere Unternehmen, umweltfreundlich zu investieren.“

Donnerstag, 12. Juni 2014:

  • Die Auseinandersetzung um die Altreifen-Pyrolyseanlage in Halle-Trotha spitzt sich zu. Anwohner vor Ort haben nun eine Petition ins Netz gestellt, um den Bau zu verhindern. Die Gegner warnen vor krebsauslösenden Abgasen. Die Anlage soll Ende dieses Jahres in Betrieb gehen und künftig 20.000 Tonnen Altreifengranulat pro Jahr thermisch in Ruß und Öl umwandeln. Spatenstich für die Anlage war bereits im Jahr 2009. Zwischenzeitlich wurde die Anlage verkauft. Neuer Betreiber will die Firma Pyrolytech GmbH sein.
  • Singapur hat nach einem Bericht der Außenhandelsagentur gtai den Bau einer Mega-MVA angekündigt. Die Verbrennungsanlage soll 2024 in Betrieb gehen und rund die Hälfte des Festmülls von Singapur entsorgen. Im Jahr 2013 fielen in dem Stadtstaat rund 3 Millionen Tonnen Abfall an.
  • Der Innovationspreis der Deutschen Landwirtschaft 2014 wurde in der Kategorie Wissenschaft an Waldemar Ganagin aus dem Fachgebiet Nachhaltige Energie- und Umwelttechnik (NEUTec) an der Göttinger HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement verliehen. Ganagin wurde für sein innovatives Biogasanlagenkonzept zur flexiblen Biogaserzeugung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Wie es heißt, habe die entwickelte Technologie gegenüber konventionellen Biogasanlagen den entscheidenden Vorteil, die Biogasproduktion für mehrere Tage unterbrechen und sie anschließend in wenigen Stunden wieder anfahren zu können. Damit ermögliche die neuartige Biogastechnologie eine bessere System- und Netzintegration von anderen erneuerbaren Energiequellen.
  • Der Automobilhersteller Ford und der US-amerikanische Ketchup-Hersteller Heinz erforschen gemeinsam die Verwendung von Tomaten-Fasern als nachhaltiges Bio-Plastik, berichtet die Zeitschrift Focus. Die Tomatenabfälle von Heinz könnten derart verwertet werden, dass die getrockneten Tomatenfasern, -samen und -häute beispielsweise in Kabel-Klemmen oder Ablagen verwendet werden, heißt es in dem Bericht.

Mittwoch, 11. Juni 2014:

  • Recyclingkunststoffe profitieren vom Wirtschaftswachstum. Wie die Deutsche Gesellschaft für Kreislaufwirtschaft und Rohstoffe mbH (DKR) mitteilt, wächst die Nachfrage nach hochwertigem Recyclingkunststoff in Deutschland und sorgt für steigende Preise. „Das Wirtschaftswachstum lässt den Absatz von sortenreiner Ballenware, Mahlgütern und Granulaten stark zunehmen“, stellt CEO Michael Wiener fest. In Einzelfällen könne die Nachfrage bereits das Angebot übersteigen. „Wir beobachten seit Jahresanfang um zehn Prozent höhere Preise“, sagt Frank Böttcher, Geschäftsführer der Systec Plastics Eisfeld GmbH (SPE). Abnehmer müssten nun mit weiteren Aufschlägen rechnen.
  • Rheinland-Pfalz will entschlossen gegen illegale Abfallentsorgung und Müllschmuggel vorgehen. Es könne nicht akzeptiert werden, dass mit illegaler Abfallentsorgung oder Müllschmuggel Millionen verdient würden und die Allgemeinheit oder gar ärmere Entwicklungsländer darunter leiden, erklärte Innenminister Roger Lewentz am Rande einer Abfalltransportkontrolle. Rheinland-Pfalz sei für Abfalltransporte ein typisches Transitland, sagte er. Häufiges Ziel seien Entsorgungsanlagen in Nordrhein-Westfalen und in den Niederlanden. Darüber hinaus würden die deutschen, belgischen und niederländischen Seehäfen als Umschlagsstation für Abfallexporte genutzt. Das rheinland-pfälzische LKA kontrolliere daher etwa an 40 ganzen Tagen pro Jahr gezielt Abfalltransporte. Dabei werde pro Kontrolle mindestens eine Straftat aufgedeckt, die nicht selten eine kriminelle Entsorgungsstruktur offenbare.
  • Wie Kommunen künftig umweltfreundliche und fair gehandelte Produkte bei Ausschreibungen berücksichtigen können, erklärt ein neuer Leitfaden des Landes Baden-Württemberg zur nachhaltigen, öffentlichen Beschaffung von Kommunen. Das Öko-Institut hat den Leitfaden erstellt und beschreibt die Schritte, die Behörden gehen können, um künftig Nachhaltigkeitskriterien und soziale Standards beim Einkauf von Produkten und Dienstleistungen umzusetzen. „Ob Bürobedarf, Baumaterialien oder Kantinenbetrieb – der Einstieg in die nachhaltige Beschaffung ist leicht“, erklärt Jens Gröger, Projektleiter am Öko-Institut. „Der Leitfaden erläutert die vergaberechtlichen Möglichkeiten und gibt konkrete Hinweise, wie die Anforderungen an nachhaltige Produkte und Dienstleistungen formuliert werden müssen. Anhand von Praxisbeispielen aus Kommunen wird gezeigt, was alles machbar ist.“

Dienstag, 10. Juni 2014:

  • In Russland steckt die Verwertung von Haushalts- und Industrieabfällen noch in den Kinderschuhen. Nach einem Bericht der Außenhandelsagentur gtai werden Projekte zwar diskutiert, aber nur wenige Kommunen und Regionen entscheiden sich, zusammen mit Investoren oder auf eigene Faust Projekte anzuschieben. Dennoch gebe es für deutsche Anbieter Möglichkeiten zur Beratung und Technologieausstattung, schreibt die gtai.
  • Das vom Umweltcluster Bayern getragene ZIM Projekt Biogas SFA wird zum 30. Juni beendet. Aufgrund der geänderten Förderbedingungen hätten Vorstand und Beirat des Umweltclusters entschieden, keine Fortführung des Projekts zu beantragen, heißt es seitens des Umweltclusters. Das Projekt hat ein Jahr lang Unternehmen und Partner im Biogas-Bereich vernetzt. Beteiligt waren 21 Unternehmen und 4 Partner.
  • Am Freitag vergangener Woche ist zum zweiten Mal binnen zwei Wochen rosafarbener Rauch aus der Sondermüllverbrennungsanlage in einem Stadtteil von Basel ausgetreten. Wie die Basler Zeitung berichtet, sei die Verbrennung von jodhaltigem Abfall die Ursache. Das Lufthygieneamt habe das Verbrennen von Jod-haltigem Abfall bis auf weiteres untersagt. Betrieben wird die Verbrennungsanlage von der Valorec AG.
  • Das österreichische Unternehmen MethaPOWER Biogas ist mit seiner Biogasaufbereitungsanlage in Margarethen am Moos für den European Sustainable Energy Award nominiert worden. Insgesamt reichten 342 Unternehmen ihre Projekte für den Award ein. Das Besondere an der MethaPOWER-Biogasanlage ist nach Unternehmensangaben die innovative Aufschlusstechnik, das moderne Substratmanagement sowie die innovative Membrantechnologie in der Herstellung des Biogases, die eine effektive Biogasaufbereitung auch für Kleinstanlagen ermöglicht. In der Biogasaufbereitungsanlage werden ausschließlich Agrarreststoffe, Ernterückstände und Pferdemist verarbeitet. MethaPOWER ist in der Kategorie Consuming nominiert. Insgesamt wird der Preis in den fünf Kategorien Bewusstseinsbildung (Kommunikation), Bildungsprogramme (Lernen), Gebäude (Leben), Energiesparen (Konsum) und nachhaltige Mobilität (Reisen) verliehen. Der Award wird von der EU-Kommission im Juni während der Sustainable Energy Week in Brüssel vergeben.
  • Um das Ausmaß des Müllproblems in den Ozeanen zu verdeutlichen, hat der Umweltverband NABU zum Welttag der Meere gemeinsam mit der Hamburger Rockband Dock3 und Handball-Nationaltorhüter Silvio Heinevetter ein Musikvideo veröffentlicht. Laut NABU gelangen jedes Jahr über zehn Millionen Tonnen Müll in die Ozeane. Ein Großteil davon sei Plastikmüll, der Zehntausende Meerestiere das Leben kostet.
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