Was sonst noch passiert

+++ Oryx Stainless verbucht weniger Umsatz und Tonnage +++ Bis 860.000 neue Jobs durch eine bessere europäische Abfallpolitik +++ Zoll stoppt E-Schrott-Container für Republik Kongo +++ Alle Kurznachrichten vom 7. bis 11. April 2014 finden Sie hier.

Kurznachrichten: 7. bis 11. April 2014


Freitag, 11. April 2014:

  • Das weltweit drittgrößte Edelstahlschrott-Handelsunternehmen Oryx Stainless weist für das Jahr 2013 geringere Umsätze und Tonnagen aus. Der Umsatz beläuft sich auf 430 Millionen Euro. Weitere Angaben über die Ergebnisentwicklung macht das Unternehmen nicht. Das Marktumfeld sei extrem schwach gewesen, heißt es, geprägt von Produktionsüberkapazitäten und einem sich abschwächenden Wirtschaftswachstum in China. Darüber hinaus sei der Nickelpreis, der Hauptpreisbestandteil bei Edelstahl, niedrig gewesen.
  • Durch eine verbesserte europäische Abfallpolitik könnten bis 2025 etwa 750.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Bis 2030 könnten es sogar 860.000 sein. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Europäische Umweltbüro (EEB) am Montag veröffentlichte. „Jeder sechste Jugendliche, der derzeit arbeitslos ist, könnte einen neuen Job bekommen“, erklärte EEB-Abfallexperte Piotr Barczak. „Gute Umweltpolitik schafft Arbeitsplätze – und zwar viele.“
  • Zollbeamte im Kölner Niehl-Hafen haben einen Container mit Elektroschrott gestoppt. Laut Anmeldung des Ausführers war der Container für die Demokratische Republik Kongo bestimmt. Geladen waren gebrauchte Elektrogeräte, Haushaltskühlschränke und Computer, die sich nach näherer Inspektion als Abfall heraustellten. Die Bezirksregierung untersagte daraufhin den Export, da das Verbringen von Abfällen in die Demokratische Republik Kongo verboten ist.

Donnerstag, 10. April 2014:

  • Der Mannheimer Konzern MVV Energie hat in Kroppenstedt (Sachsen-Anhalt) die zweite Biomethananlage in Betrieb genommen. In der Anlage mit einer äquivalenten elektrischen Leistung von rund drei Megawatt werden pro Jahr rund 70.000 Tonnen Substrat vergoren. Neben Energiepflanzen wie Mais und Zuckerrüben kommen dabei auch Reststoffe der landwirtschaftlichen Tierhaltung zum Einsatz.
  • Der Wasser- und Abwassertechnikspezialist EnviroChemie ist einer der beiden Sieger des Blue Competence-Autorenwettbewerbs. Wie der VDMA mitteilt, hat das Unternehmen aus Roßdorf bei der Nachhaltigkeitsinitiative des Verbands gewonnen. Mit dem prämierten Verfahren wird die Molke aus der Käseproduktion mit einer biologischen Abwasserbehandlung aufbereitet. Dadurch kann Energie aus dem Teil der Molke gewonnen werden, der ansonsten teuer entsorgt worden wäre. Die Kombination aus biologischer Abwasserbehandlung, Biogasgewinnung, Energierückgewinnung und Molke-Entsorgung steigere die Energieeffizienz deutlich, so der VDMA.
  • Der Fachverband Biogas ist enttäuscht, dass die EEG-Novelle keine wesentlichen Verbesserungen für die Branche gebracht hat. So sollen „Eingriffe in den Bestand und die damit verbundene Entwertung von getätigten Investitionen“ unverändert vorgenommen werden. Bestehende Anlagen, die im vergangenen Jahr ihre Leistung aufgestockt haben, dürften demnach diese Leistung künftig nicht voll einspeisen. Auch sollen bereits vor Jahren installierte Blockheizkraftwerke, die direkt beim Wärmeabnehmer errichtet wurden und so eine besonders hohe Energieeffizienz aufweisen, zukünftig eine drastisch geringere Vergütung bekommen.

Mittwoch, 9. April 2014:

  • Im März ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6 Prozent auf 4,05 Millionen Tonnen gestiegen. Erstmals seit knapp 3 Jahren hat die Erzeugung damit wieder die 4-Millionen Tonnen Grenze überschritten. Im ersten Quartal wurde die Produktion nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl um 4 Prozent auf 11,3 Millionen Tonnen ausgeweitet. Die Kapazitätsauslastung lag im ersten Quartal bei rund 90 Prozent. Wie es seitens der Wirtschaftsvereinigung heißt, hätten Sonderfaktoren wie die milde Witterung das im Winter erreichte hohe Produktionsvolumen begünstigt. Insofern würde damit die tatsächliche konjunkturelle Grundtendenz überzeichnet. Insgesamt belegten die jüngsten Zahlen aber, dass die leichte Erholung der Stahl-Mengenkonjunktur voranschreitet.
  • Ein neues Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes zeigt, wie stark die Umwelt mit Arzneimitteln belastet ist. Demnach lassen sich Spuren von mehr als 630 verschiedenen Arzneimittelwirkstoffen sowie deren Abbauprodukte in der Umwelt weltweit nachweisen. Sie sind in Gewässern, Böden, Klärschlamm und Lebewesen zu finden.
  • Der VKU befürwortet, dass die Bundesregierung die ursprünglich vorgesehene gesetzliche Verpflichtung zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser in der geplanten Abwasserverordnung gestrichen hat. Für die Phosphorrückgewinnung gebe es derzeit keine wirtschaftlich einsetzbaren Techniken, heißt es seitens des Verbands. Notwendig sei zunächst eine öffentliche Förderung zur Erforschung, Entwicklung und zu Beginn auch zum Betrieb von Verfahren zur Phosphorrückgewinnung.

Dienstag, 8. April 2014:

  • Das Kasseler Abfall- und Bioenergieforum ist heute eröffnet worden. Knapp 840 Teilnehmer haben sich angemeldet, 66 Unternehmen sind aus Aussteller präsent. Das Kasseler Abfall- und Bioenergieforum findet bereits zum 26. Mal statt
  • Der Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenhersteller VDMA hat den neuen Branchenführer „Abfallwirtschaft“ veröffentlicht. Der neu aufgelegte Branchenführer bietet auf über 37 Seiten eine Übersicht der im VDMA Abfall- und Recyclingtechnik organisierten Technologieanbieter. Das Werk ist in zwölf unterschiedliche Bereiche der Abfallbehandlung und deren Aufbereitungsverfahren gegliedert. Die deutsche und die englische Sprachfassung des Branchenführers kann auf der Homepage des VDMA Abfall- und Recyclingtechnik heruntergeladen werden.
  • Der europäische Alufolienmarkt zeigte sich laut EAFA-Statistik im Gesamtjahr 2013 stabil, jedoch ohne Wachstumsdynamik. Der Ausblick für das laufende Jahr 2014 hingegen ist positiv. Sowohl für Europa wie auch für die Auslandsmärkte geht die Branche von einer allgemeinen Erholung der Nachfrage aus. Im vergangenen Jahr wurden 842.700 Tonnen produziert, 0,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2012:840.600 Tonnen).
  • Der süddeutsche Hersteller von Ballenpressen HSM wird auf der IFAT die Presse HSM VK 12018 R FU präsentieren. VK steht für vollautomatische Kanalballenpresse, 120 für 1200 kN Presskraft, 18 für die Länge der Einfüllöffnung (1800 mm), R für Recycling und FU für frequenzgeregelten Antrieb. Laut HSM lassen sich damit bis zu 40 Prozent Energiekosten sparen.
  • Die erste Ausgabe der IFAT Eurasia findet vom 16. bis 18. April 2015 auf dem Gelände des Congresium International Convention & Exhibition Centre (CICEC) in Ankara statt. Durchgeführt wird die Veranstaltung von der neuen türkischen Tochtergesellschaft der Messe München, MMI Eurasia.

Montag, 7. April 2014:

  • Das ifo-Institut geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum im Euroraum beschleunigen wird. Das Wachstum werde im ersten Vierteljahr 0,4 Prozent erreichen, heißt es in einer Prognose der drei Forschungsinstitute ifo, Insee und Istat aus Deutschland, Frankreich und Italien. Im zweiten und dritten Vierteljahr 2014 werde die Wirtschaftsleistung dann um jeweils 0,3 Prozent zulegen. Die Erholung werde sich auf breiter Front durchsetzen, über alle Wirtschaftszweige und die überwiegende Mehrzahl der 18 Mitgliedsländer. Die Industrieproduktion dürfte nach Einschätzung der Institute im ersten Quartal um 0,4 Prozent zulegen. Für das zweite und dritte Quartal sagen sie ein Wachstum von 0,5 und 0,4 Prozent voraus.
  • Der Entsorgerverband BDE hat den von der Europäischen Plattform für Ressourceneffizienz (EREP) veröffentlichten Abschlussbericht begrüßt. Darin schlagen die EREP-Mitglieder vor, die Ressourcenproduktivität in der Europäischen Union bis 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Niveau vor der Wirtschaftskrise zu steigern. „Der BDE teilt diese Einschätzung uneingeschränkt“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth. „ Nun ist die Europäische Kommission aufgefordert, Gesetzesvorschläge vorzulegen und Perspektiven für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft aufzuzeigen.“ Dem Abschlussbericht zufolge sollen neue, auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichtete Produktstandards dazu beitragen, die Ressourcenproduktivität zu erhöhen. Offen ist laut BDE , ob dafür die Ökodesign-Richtlinie fortentwickelt werden soll.
  • Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) stellt in der Hamburger Innenstadt 160 neue Papierkörbe auf. Die Abfalleimer werden mit Solar-Strom betrieben und verfügen im Inneren über eine Müllpresse, die den Abfall verdichtet. Mit ihren eingebauten elektrischen Müllpressen könnten die Solar-Papierkörbe bis zu siebenmal mehr Müll schlucken als die üblichen roten Standpapierkörbe mit 100 Liter Fassungsvermögen. „Durch das enorme Fassungsvermögen steigern wir das Aufnahmevolumen der Papierkörbe im Aufstellungsgebiet der Solar-Papierkörbe von heute 270.000 Liter pro Woche auf künftig 500.000 Liter pro Woche“, sagt SRH-Geschäftsführer Werner Kehren. „Und weil die Solar-Papierkörbe bis zu 700 Liter Müll schlucken können, müssen sie nur noch vier- bis fünfmal pro Woche geleert werden. Das macht diese Lösung trotz höherer Anschaffungskosten auch wirtschaftlich vorteilhaft.“

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